Sie war nett, diese Chantal, durchaus im Beuteschema der Kaiserin, aber das war vor der Verlobung. Wie sich Valerie noch einmal in Erinnerung rief. Innerlich kochte sie aber vor Wut, weil Robert sich offensichtlich aus dem Staub gemacht hatte. Vor einem halben Jahr hätte sie darüber hinweggelächelt. Doch Valerie hatte sich verändert. Sie war ernster und gewissenhafter geworden. Manche meinten sogar noch unnahbarer, noch arroganter und noch jähzorniger. Vor allem im Hofstaat war Valerie inzwischen gnadenlos. Auch wenn sie es nicht wahr haben wollte, sie wurde mehr und mehr wie ihre Mutter. Die Menschen die direkt mit ihr zu tun hatten, konnten ein Lied davon singen. Und nach dem sich Robert verdrückt hatte, wurde es Zeit, auch ihm die Krallen zu zeigen und ihn ein wenig zu demütigen.
Er ist Prinzgemahl!
Valerie blieb einsilbig.
Robert wird mich in meinem Dienst unterstützen. Es wird viel spekuliert, meine Liebe. Aber lassen Sie es mich so sagen, in welcher Funktion er dies tut wird, wird sich nach der Verfassung und nicht an dem persönlichen Wunsch der Kaiserin zu richten haben.
<Und schon gar nicht nach den Wünschen des Herren Prinzgemahl!>
Valerie war wütend und teilte aus.