Beiträge von Claude Serville

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.

    Diesmal ging es Claude zu weit. Auch wenn sie die Connetable d'Outremer ist, was zu viel ist, ist zu viel! Das Anielle blau wie ein Veilchen war, entschuldigte nicht die Tat. Bevor sie das Lagezentrum komplett zerlegen oder wirklichen Schaden an Leib und Leben verursachen konnte, kam der alte Soldat in Claude Serville hervor. Wobei er die Betonung eindeutig auf alt legte. Als sich Anielle auf Maurice einschoss, griff sich Claude kurzerhand einen Feuerlöscher von der Wand. Er sprang hoch und war mit zwei Schritten bei der zweitmächtigsten Frau des Reiches. Beherzt drücke er auf den Griff und leerte den kompletten Inhalt des neun Liter Schaumfeuerlöschers über Anielle aus. Komm endlich aus deinem Loch, Maurice! Denn nun musste die Connetable kampfunfähig gemacht werden, ohne sie dabei ernsthaft zu verletzten. Denn DAS würde die Kaiserin nie verzeihen. Claude stellte sich auf einen wirklich harten Kampf ein.

    Maurice Boule ging sofort in Deckung. Claude etwas später, aber nicht zu spät. Mit aller Vorsicht kroch der erfahrene Leibwächter der Kaiserin näher. Er kannte Anielle, schliesslich war er ihr mehr als einmal begegnet, er hätte es nie gewagt sie mit dem Vornamen anzusprechen. Doch hier war es Provokation und diese hatte funktioniert. Sollte Anielle doch ihr Magazin leer schießen. Genau das war beabsichtigt. Claude Serville begriff das und machte sich geräuschvoll bemerkbar. Damit machen Sie es nicht besser Anielle! Denken Sie auch an ihre Kaiserin!. Ob das sonderlich schlau, war gerade die Kaiserin zu erwähnen, die zweifellos die Ursache dieser Situation war, musste sich zeigen. Claude hoffte auf eine weitere Salve aus Anielles Gewehr. Das Ding musste ja mal leer werden. Verstärkung mit besserer Ausrüstung, wollte er nicht anfordern. Das war quasi eine Art Familienangelegenheit.

    Sämtliche Alarmsirenen schrillten in Serville, als der ein Sicherheitsbeamter des Bariole ihn geschickt beiseite zog und flüsternd Meldung machte, dass eine ziemlich angetrunkene Connetable in der Sicherheitszentrale sich, wie er es vorsichtig ausdrückte, gehen ließ. Wenn eine Anielle Saint-Just sich gehen ließ, dann war sie stockbesoffen, dachte Claude. Ohne Hektik, um den Anschein zu wahren, verließ er den Saal und wartete bis zwei von Valeries Leibwächtern zu ihm gestoßen waren. Das er alleine keine Chance gegen diese Amazone hatte, wusste er auch. Maurice Boule, der Chefleibwächter der Kaiserin und so etwas wie ein väterlicher Freund, grinste seinen Vorgesetzten an. War zu erwarten, nicht wahr Claude?grinste der große stattliche Mann. Er schaute Claude an und dann seine beiden Kollegen vom Personenschutz. Ihr könnt euch zurückziehen. Colonel Serville und ich, machen das schon. Beide Männer wussten was sie aneinander hatten. Serville gab ihm Recht. Beide kannten Valerie wie kaum ein anderer die intime Beziehung zu Anielle inklusive. Sie wollten nicht das jetzt noch ein Skandal losgetreten wurde. Ihre Kaisertreue hatte sich von Valeries Vater, einfach auf die Tochter übertragen. Mit seiner Sicherheitskarte öffnete Serville die Tür zur Sicherheitszentrale, atmete tief durch und nickte Maurice Boule zu. Als sie im Raum standen, bot sich ein Anblick der fast schon etwas groteskes an sich hatte. Blutrote Flecken, ein Duftgemisch von Alkohol Farbe und Schweiß. ANIELLE! Hörte Serville seinen alten Freund rufen.

    Von seinem Platz aus, konnte Serville den ganzen Saal überblicken. Ihm entging nichts. Registrierte jede Bewegung und jede Gesprächskonstellation. Am harmlosteten war zweifelsohne Anais de Haute-Puy, die Tante der Kaiserin. Sie blieb mit Erzbischof della Rovere in ihrer Ecke und nippte gelegentlich an ihrem Orangensaft. Was sich Valerie mal wieder leistete, war ihm nicht recht. Ganz ohne Anlass begab sie sich zum Botschafter Palahwans. Davon wird morgen wieder der Blätterwald rauschen, ebenso von der emotionalen Rede der Kaiserin. Als sich Prinzession Leonor zurückzog, machte er sich zunächst keine Gedanken. Er war gefesselt, von dem was zwischen Eleonor Beauharnais und Robert Duroc geschah. Beide taten so, als würden sie sich gepflegt langweilen. Der Sinn des Spürhundes Claude Serville war aber wach genug um vorsichtig misstrauig zu werden. Dann war auch Jean Custine weg. Zeit sich unter die Gäste zu mischen, um etwas näher an Madame Mere und ihren zukünftigen Schwiegersohn zu kommen. Er misstraute beiden! Er war nur Valerie verpflichtet!

    Wie immer hatte Claude seine Augen überall. Vor allem hatte er Madame Mere im Blick und treusorgend auch die kaiserliche Prinzessin. Er bemerkte jedoch das sich Duroc geschickt entfernt hatte, vermutlich ohne sich bei der Kaiserin entsprechend zu verabschieden. Ihre Majestät legte in letzter Zeit auf solche Kleinigkeiten sehr großen Wert. Vermutlich war die Laune seiner Kaiserin schlecht bis sehr schlecht. Wieder einmal! Vor kurzem wäre er jetzt auf die Suche nach Duroc gegangen, um ihn wieder einzufangen, damit sich der vorauszusehende kaiserliche Wutausbruch in Grenzen hielt. Nach den Erfahrungen der letzten Zeit, entschied sich Claude einfach nichts zu tun. Denn so oder so würde das Gewitter über ihn hineinbrechen. Entweder weil er ohne kaiserliche Order den Saal verlassen oder weil er eben nichts getan hatte. Claude war kurz davor seinen Dienst zu quittieren, wieder einmal!

    Als Valerie die Mappe auf dem Rednerpult schloss, um ihre Rede frei zu halten, bekam Serville fast Schnappatmung. Die gut vorbereitete Rede, war ausgewogen und geschliffen. Doch seine Kaiserin zog es vor sich als Mensch zu präsentieren. Keine brillante Rede, aber ihre Worte waren ehrlich. Claude war stolz. Auch wenn er ziemlich überrascht war, als er von ihr erfuhr, dass sie heiraten wolle und dann ausgerechnet Duroc. Er war damals kurz davor den Dienst zu quittiern.

    Ein Sicherheitsrisiko ist er nicht. Davon bin ich überzeugt. Aber selbstverständlich werde ich weiter suchen. Majestät wissen, dass er als Mitglied des Konvent über eine gewisse Immunität verfügt.  Ich werde entsprechend leise sein. 


    Er wollte es nur erwähnt haben. Diese weitergehende Überprüfung schrabbte haarscharf an den entsprechenden Gesetzen entlang. Instinktiv duckte sich Claude innerlich.

    Die Zeiten wo er jedesmal zusammenzuckte, wenn der kaiserliche Wirbelwind in sein Büro fegte waren vorbei. Die beiden hatten sich einen ganz eigenen Stil der Zusammenarbeit angewöhnt. Daher war Serville nicht im mindesten überrascht, dass seine Chefin gleich mit der Tür ins Haus fiel. Er nahm auch den versteckten Rüffel gelassen zur Kenntnis.


    Majestät, ich bin keine Petze.


    Als wenn er es geahnt hätte, öffnete er ein Schublade seines Schreibtischs und holte eine dünne Mappe hervor auf der in großen roten Buschstaben SECRET zulesen war.


    Wie üblich bei Personen die Zugang zum Palast haben und der kaiserlichen Familie näher kommen könnten, habe ich auch für Jean Custine eine Sicherheitsüberprüfung einleiten lassen.


    Er reichte die Mappe der Kaiserin. Serville kannte seine Kaiserin. Sie laß zwar gerne was man ihr vorlegte, aber wenn sie es eilig hatte, war sie einem mündlichen Vortrag nicht abgeneigt. Daher legte Valerie die Mappe auf den Schreibtisch. Was Claude veranlasste Vortrag zu halten.


    Jean Armande Custine, Duc de Guagnano. Geboren am 18. Januar 1991 in Fleury. Ehemaliger Offizier der Infantrie zuletzt Captaine und Kompanieführer. Derzeit Abgeordneter des Konvents. Seine Eltern sind Louis Custine und Charlotte Montepierre. Der Vater war General der Infanterie und zuletzt Kommandeur der Gardedivision. Somit ein Mann dem ihr Vater vertraute, Majestät. Die Mutter Custines ist eine Schwester der Mutter von Robert Duroc. Somit sind die beiden Herrn Vettern ersten Grades. Die Mutter lebt noch, während der Vater am blauen Tod starb. Seine Militärakte ist makellos. Schnelle Beförderungen durch gute bis sehr gute Leistungen. Bei seinen Kameraden und seinen Untergebenen gleichermassen beliebt. Nach dem Militärdienst, versuchte er sich, wohl auf anraten Durcos, in der Politik. Er ist zwar Abgeordneter im Konvent, ist aber nicht sonderlich am polititschen Leben interessiert. Er verdient sein Geld mit der Verwaltung des nicht unbeträchtlichen Familienvermögens, das hauptsächlich aus Firmenbeteiligungen und Aktienanteilen besteht. Auch hier sind keine Auffälligkeiten festzustellen. Einzige Schwächen: schöne Frauen und schnelle Autos. Diese Leidenschaften brachten ihm in der Presse einigen Ruhm ein. Zuletzt die pressebekannte Beziehung zu Dolores del Monte, einem bekannten Modell. Kurz gesagt Majestät: Jean Custine ist ein junger Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht, sich versorgen kann, weiß was Ehre ist und bis auf die kleinen Schwächen, ein ganz normaler Mann ohne politsche Ambitionen und ohne Messer im Gewand ist. Es gibt nichts Nachteiliges zu berichten.


    Er endete mit einem wohlwollenden Lächeln, denn er fühlte sich auf eine merkwürdige Art Leonor und Jean verbunden.

    Endlich eine Nachricht von Julian, Claude las sie begierig und tippte seine Antwort in den Rechner.


    Lieber Freund,


    ich freue mich von Dir zu hören und hoffe es geht Dir gut.


    Was unsere Prinzessin angeht, bin ich froh das es ihr wieder besser geht. Natürlich werde ich drauf achten, dass sich auf diesem Weg der Besserung, keine vermeidbaren Hindernisse auftun. Somit stimmte ich mit Dir überein und werde im persönlichen Umfeld Leonors nichts ändern. Ihre Gemächer im Bariole sind nach ihren Wünschen renoviert und eingerichtet worden. Es wirkt nicht mehr so erdrückend wie zuvor. Nur stellt sich damit auch eine Änderung im Umfeld ein. Hoffentlich kommt sie damit zurecht. Wenn nicht besteht immer noch die Möglichkeit, dass sie ins Gartenhaus zieht. Und unter uns, werter Freund, das Gartenhaus, entsprechend umgebaut, wäre mir als Aufenthaltsort der Prinzessin lieber. Du wirst wissen warum.


    Was eine sinnvolle Aufgabe für Leonor angeht, so hat die Kaiserin schon bestimmte Vorstellungen. Hierbei handelt es sich um eine weitreichende Entscheidung, die erst nach einer entsprechenden gesetzlichen Grundlage verwirklicht werden kann. Ich kann Dir aber versichern, dass es für Leonor ein Aufgabe sein wird, die sie voll und ganz in Anspruch nehmen wird. Vieleicht ist es das was Du andeuten wolltest.


    Wie steht es denn um die beiden Turteltauben? Hat Jean feste Absichten und noch wichtiger, würde sich Leonor darauf einlassen? Ich denke das Jean Custine ihr gut tut.


    Unser guter Erzbischof ist in der Tat ein Vertrauter der Prinzessin. Ich würde ihn ungerne auffordern herzukommen, das hat immer etwas von einem Befehl der Kaiserin. Aber ich find einen Weg, Della Rovere zu informieren.


    Nun wird es auch für mich Zeit. Ich danke Dir von Herzen für deine Zeilen und verbleibe


    Dein

    Claude

    Schon in zivil und mit dem Autoschlüssel in der Hand, wollte sich Serville gerade aus dem Staub machen, als Jeanne de la Fontaine ihn noch rechtzeitig abfangen konnte.


    Sie erzählte ihm von dem Zusammentreffen mit der Kaiserin und schien ein wenig besorgt zu sein. Valerie war immer schon zickig und launisch gewesen, aber nie zu Jeanne oder Bernadette. Die beiden Frauen hatten bei ihrer Majestät weitestgehende Freiheiten. Fast Freundinnen, wie er ein wenig neidisch feststellte.Lag wohl daran, dass die drei fast Gleichalt waren, beruhigte er sich.


    Claude beschlich ein ungutes Gefühl. Er legte den Autoschlüssel zurück, machte sich einen Kaffee und dachte nach. Dann Griff er zum Telefon und wählte eine Nummer, die er sonst tunlichst vermied anzurufen. Es klingelte auf auf dem geheimen Telefon von Anielle Saint-Just.

    Claude traute seinen Ohren nicht. Die Chefin forderte das, was er schon seit ihrem Regierungsantritt gefordert und Valerie immer abgelehnt hatte. Jetzt hätte er sagen können, wer hats erfunden? Doch wollte er nicht nachkarten. Er konnte nun das volle Programm abrufen und die vorbereiteten Erlasse in Kraft setzen lassen.


    Jawohl, Majestät!


    Er hatte mehr erreicht, als er gehofft hatte. Selbst wenn er mal wieder von Bernadette als Glucke bezeichnet worden wäre, hätte sie dem Gespräch beigewohnt. Auch mit dem Begriff Jammerclaude konnte er gut leben.

    Schwanger geht nicht! Zumindest gehe ich davon aus. Wie heißt das neuerdings Björnhaut oder so ähnlich? Ich werde ihr morgen mal einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten. Leonor hatte mir vor ein paar Wochen angedeutet, dass sie mit ihrer Schwester ein paar Tage ausspannen wollte. Nach der Krönung. Nun die ist vorbei, also sollte die Chefin mal in Urlaub.


    Etwas beruhigt verzog sich Claude wieder in sein Büro. Serville würde die Gunst der Stunden nutzen und ein paar seiner gefühlteb 100.000 Überstunden abbummeln.

    Die männlichen Servilles würde allesamt dort sein. Sein Vater als Ehrenvorsitzender der Internationalen Handelskammer, sein Bruder als Vertreter der Group Serville und er ... und er als Privatsekretär ihrer Majestät. Was seinen Vater nach wie vor störte. Er hätte seinen jüngern Sohn lieber in der Geschäftsführung seines großen Unternehmens gesehen. Valerie musste nicht wieder Salz auf diese Wunde streuen. In letzter Zeit überlegte Claude allerdings, ob er nicht tatsächlich in das Familienunternehmen einsteigen sollte. Da bliebe dann die Frage zu klären, wer als Boss angenehmer war, Valerie d'Outremer oder sein eigener Vater? Claude hing an seiner Kaiserin, weil sie so ist wie sie ist. Er war halt der treue Serville. Somit waren ihm die Ausführungen des Polizieiministers extrem suspekt.


    Ich denke wir waren vom Pferderennen weg? Es muss doch noch eine andere Möglichkeit geben? Eine Möglichkeit, wo man ihre Majestät keinen zu großen Gefahren aussetzt. 


    <Wollte Valerie nun zum Heldenweib werden, wie ihre Freundin?> 


    Claude war entsetzt.

    Noch nie hatte die Kaiserin den Morgenapell abgesagt. Entsprechend verblüfft stand Claude Serville im Vorzimmer.


    Guten Morgen  Bernadette. Die Chefin hat den Termin abgesagt? Was ist denn los? Das hat sie noch nie gemacht. 


    Valerie konnte gefeiert, geliebt haben oder gerade unpässlich sein, aber sie saß immer, wirklich immer, pünktlich an ihrem Platz.


    Das kann ich kaum glauben. Majestät müssen ernsthaft erkrankt sein. Ich mache mir Sorgen, Bernadette. 

    Gott bewahre, Majestät! Auf keinen Fall möchte ich diese Zeit wiederbeleben.


    Seine Familie gehörte zwar nicht zu denen, die unter diesem Regime besonders gelitten hatten, aber diese Zeit war schlecht für das Geschäft! Da konnte Serville nicht aus seiner Haut. Da war er Mitglied einer der reichsten Unternehmerfamilien des Reichs.


    Wenn Sie aber nicht mehr sind, Majestät, dann kann es verdammt schnell wieder zu solchen Umtrieben kommen. Es ist also nicht ganz uneigennützig, wenn ich Angst davor habe, dass der Attentäter Erfolg haben könnte.


    Von seiner fast schon an Liebe grenzenden Verehrung für seine Chefin, sagte er nichts.

    Serville gefiel es gar nicht, in welche Richtung sich dieses Gespräch entwickelte. Valerie verteilte schon das Fell des Bären, bevor dieser erlegt war. Und ausgerechnet der Polizeiminister stieß ins selbe Horn.


    Sollten wir nicht zunächst überlegen, die Herrschaften dingfest zu machen, bevor wir über ihre Aburteilung und die Strafen reden?


    Man konnte seinen unterdrücken Ärger, trotzdem heraus hören.


    Nach wie vor, bin ich gegen den Lockvogelplan! Nicht nur im Hinblick auf die Gefährdung ihrer Majestät, sondern auch wegen der Menschen die an diesen Veranstaltungen teilnehmen. Eine Bombe tötet, mit Verlaub Majestät, nicht nur die Kaiserin, sondern eine Menge Unbeteiligter. Noch schlimmer würde es werden, wenn Sie Majestät, ohne Schramme davon kämen und tote Kinder zu beklagen wären! Wollen Sie das wirklich riskieren?


    Als Advokat des Teufels, so sah sich Serville gerade selbst.

    Wir waren dabei Sie zu ermorden zu lassen, Majestät!


    Mit dieser Bemerkung machte Claude sehr deutlich, was er von diesem Plan hielt. Schließlich war Kylian Fouche einmal der Kaiserinmutter sehr zugetan. Es gab sogar böse Gerüchte. Wollte sich seine Kaiserin wirklich in die Hände des Mannes begeben, der im Verdacht stand einmal der Geliebte ihrer gehassten Mutter zu sein?


    Wir sollten diese Informationen im Raum stehen lassen und die Teilnahme ihrer Majestät an den genannten Veranstaltungen im letzten Moment absagen. Was die potentiellen Drahtzieher nervös machen wird. Da sie nicht wissen, wie weit wir ihnen auf den Fersen sind.

    <Jetzt bekommt dieser Hungerhaken auch noch eine Gehaltseröhung. Bald wird sie überschnappen und die Kaiserin mit Du anreden.>


    Den Korb hatte Serville, seiner Meinung nach, nicht verdient. Letztlich war er Bernadettes direkter Vorgesetzter, aber das hatte sie offensichtlich nie akzeptiert. Ausserdem hatte er gegen das Duo Valerie/Bernadette, keine großen Chance. Zu steif, zu sehr Soldat. Also nahm er es wie es kam und wechselte das Thema.


    Sie verließen den ersten Stock und gingen an diesem wundervollen sonnigen Tag in den streng bewachten Schlosspark.


    Wir sollten das was wie eben besprochen haben, einfach vergessen und einen ganz neuen Plan erarbeiten. Wer weiß wer das mitgehört hat! Monsieur le Ministre ich schlage vor, dass wir uns das mit dem Lockvogel noch einmal gründlich überlegen.

    Eingentich hätte Serville schadenfroh sein können, wenn sich so ein alter Fuchs wie Fouche einmal in die Nesseln setzt. Doch dazu bewunderte er Fouche zu sehr. Die Sache war zu ernst. Wer weiß wer zugehört hatte? Vermutlich genau die Herren, über die man hier sprach. Es wurde enger für Valerie. Er musste noch mehr Augen und Ohren um sich scharen, damit seiner Kaiserin nichts geschah. Bernadette stand nun ganz weit oben auf seiner "Einbindungsliste".


    Grinsend stand er neben ihr.


    Du weisst was eine PIK Bauer P229 ist? Oder ist Dir ein anderes Modell lieber?


    Zwinkernd warf er seine Bedenken ihr eine Waffe zu geben, über Bord.

    Sofort erhob Claude Serville Einspruch.


    Monsieur le Ministre sie haben doch nicht vor, ihre Majestät als Köder für diese Falle zu benutzen? Dagegen protestiere ich schärfstens!


    Claude war wirklich entsetzt. Ihm war das Risiko zu hoch!