Wie immer genoß die Kaiserin diese morgentliche Ruhe. Alleine, auf der kleinen Terrasse die den herrlichen Ausblick auf den großen Park freigab, ohne eine Menschenseele in ihrer Nähe. Nur Canis, ihre große schwarze Dogge, lag dösend auf seinem Kissen. Sie war schon ausgehfertig und trank ihren zweite Tasse Kaffee. Dabei hatte sie ihre Beine auf einen Hocker gelegt und laß, ganz altmodisch, in einer Zeitung. Hier interessierte sie sich nicht für die großen Dinge und die Politik, nein, hier ganz privat, waren es die kleinen Klatsch- und Tratschgeschichten die sie gesellschaftlich auf dem Laufenden hielten. Politik, dass kam später. Sie amüsierte sich über die Ausrutscher der sogenannten besseren Gesellschaft. Vor allem wenn es sich dabei um Parvenüs und Neureiche handelte. Menschen mit denen sie nicht gerne zu tun hatte, aber für einen Lacher waren sie immer gut, diese Narren. Dann legte sie ihre Zeitung weg, schlüpfte in ihren bequemen Pumps und machte sich auf in die offiziellen Räume des Schlosses. Schliesslich hatte der Großkammerherr um eine Unterredung gebeten. Sie war gespannt.
Komm Canis. Wollen wir mal hören was de Ridefort zu sagen hat.
Träge rollte sie Canis von seinem riesigen Kissen, gähnte genüßlich und folgte seiner Herrin.