Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.
  • Leonor hat ihre Mutter besucht. Es war diesmal nicht einfach, ihr zu widerstehen. Valerie hat gelächelt, das Essen genossen. Leonor war völlig am Boden. Ausgelaugt. Sie ging durch die langen Korridore des Palastes, noch einigermaßen lächelnd. Marco löste sich von der Wand und verneigte seinen Kopf zum Gruße. Leonor winkte ihn ab. Oder war das eine Begrüßung? Chloe öffnete schnell die Tür und sah, wie ihre Herrin einfach auf das Bett sank und ihre Augen schloss. In Leonors Kopf schoßen immer noch diese Schreie... Du bist nicht meine Tochter. Su bist nicht meine Tochter..Maman führte sonst ein sonniges Witwenleben. Um so schwarzer waren ihre Seitensprünge aus dieser hart gemalten Straße. Leonor wartete, bis Chloe die Tür schloss, und eilte zum Spiegel. Sie sah ihrer Schwester nicht ähnlich. Es war auch schwierig, eine Ähnlichkeit zu finden. Du bist nicht meine Tochter. so hat Maman aber auch zu Valerie mehrmals gesagt. Soweit Leonor denken konnte, war Maman immer unzufriedn. auch wenn sie zufrieden war, wußte sie es so drehen, dass sie doch am Ende ihre Unzufriednheit kundtat.


    Chloe!!! ich sterbe!!!!


    und die gute Chloe wählte die Telefonnummer von... Serville.


    sie.. sie ist von der alten Herrin zurück. meine Herrin ängstigt mich. Kann vielleicht eine Hofdame meine Herrin besuchen?


    Das Telefon fiel fast zu Boden. Leonor warf irgendetwas nach Chloe. Serville hörte nur, wie etwas metallisches auf die Wand prallte. Chloe nahm das Telefon wieder und flüsterte


    vielleicht diese Hofdame? von neulich? nein, sie ist nicht betrunken. Nein, sie ist angezogen. Gerade zurück. Nein, keiner gesehen und keiner weiß. ich hoffe, sie kommt nicht auf die Idee abzuha.. oder noch schlimmer in die Orangerie... ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn Sie selbst.. Meine Herrin war schon nach dem Clubbesuch genug verägert. Ich weiß, aber ich bin hier machtlos.. Und Sie wissen, je ruhiger meine Herrin nach außen wirkt...


    Sie konnte ihren Satz nicht einmal beenden. Serville hörte nur eins tuut tuut tuuut

  • Serville erkannte sofort die Stimme Leonors im Hintergrund und erkannte sofort das die Lage eskaliert war. Er rannte durch die Flure und versuchte gleichzeitig die Kaiserin zu erreichen. Den Arzt hatte er von seinem Vorzimmer aus anrufen lassen.


    Kurz bevor er Leonors Appartement erreicht hatte, ging die Kaiserin endlich ans Telefon.


    Majestät bitte kommen Sie sofort in die Räume ihrer Schwester. Es geht ihr nicht gut. 


    Dann stand er vor der völlig zusammengebrochen Prinzessin. Kniete sich vor sie und nahm sie wie ein Vater in den Arm.


    Heulen hilft meine kleine Prinzessin. Einfach raus damit. 

  • Die Montmorencys hatte sie gerade verabschiedet, als das Handy klingelte und Serville ihr von Leonor berichtete. Sie rannte so schnell es ging den Flur entlang und erreichte das Appartement als Serville bereits vor Leonor kniete und sie im Arm hatte. Sofort kniete sie sich daneben und nahm die Hände ihrer Schwester.


    Was ist passiert  Leonor.... Schwester was ist geschehen? 


    Sie konnte es sich denken, schließlich war Leonor bei ihrer Mutter gewesen. Zu gut wusste Valerie zu was diese Frau fähig war. 

  • (eigentlich wollte ich hier mit Jeanne spielen hmm...))


    Leonor spürte um sich herum die Stimmen, doch ihr Geist war abwesend. Sie flüsterte nur ein paar Worte.


    Sie ist nicht meine Mutter. Ich bin nicht ihre Tochter. Du bist nicht meine Schwester. Ich bin nicht Leonor. Ich heiße anders. Ich bin eine Ausgeburt der Hölle. Ich muß brennen.


    Leonor hat keinen um sich erkannt. Sie würgte und ergoß ihren Mageninhalt. Ihr Gesicht war aschgrau doch die Wangen glüten. Dann fror sie und kalter Schweiß zeigte sich auf ihrer Stirn. Die Pupillen waren geiweitet. Ihre Sprache wurde immer verwaschener und war kaum zu verstehen.


    Leonor klammerte an Valerie wie in kleines Mädchen. Doch es hat nichts geholfen. Gott sei dank Chloe kam schnell rein und brachte einen Schatten. Der dürre Mensch steckte erstmal seine Nase in das Erbrochene, nahm Leonors gesicht zwischen die Hände und drehte nach rechts und links, leuchtete ihre Augen und stellte plötzlich die Frage: Nimmt Ihre Schwester Depressiva oder Beruhigungsmittel?

  • Diese Frage überkam Valerie wie ein Blitz aus heiterem Himmel.


    Leonor nicht .... aber ... aber unsere Mutter.


    Vorsichtig nahm sie Serville ihre Schwester aus den Armen und zog sie sanft zu sich herüber. Es war Valerie egal, wie sie aussah. Zärtlich drückte sie ihre Schwester und legte ihren Kopf auf ihre Schulter.


    Meine kleine Schwester ....


    Tränen liefen ihr über die Wangen und Zorn baute sich in ihr auf.


    Cloe holen sie Wachzeug und frische Wäsche für meine Schwester. Wir machen sie sauber und bringen sie zu Bett. Ich bleibe hier! Mich bekommt hier heute keiner mehr von ihrer Seite.


    Als sie den Kopf ihrer Schwester in die Hände nahm und ihr in die glasigen Augen schaute, hatte sie einen schlimmen Verdacht! <MAMA>.


    Wieder schmiegte sie sich an Leonor.


    Serville wo bleibt dieser verdammte Arzt?

  • Claude hatte Leonor schon angetrunken gesehen, aber das hier überstieg alles. Froh sie an ihre Schwester übergeben zu können, richtete er sich auf. Seine sonst so tadellose Uniform, was nicht mehr tadellos. Es war ihm egal. Er holte sein Mobiltelefon heraus, wählte das Vorzimmer an.


    Bernadette, verständigen Sie Alle die heute und morgen einen Termin mit ihrer Majestät oder der Prinzessin haben. Diese Termine finden nicht statt. Lassen Sie durch die Pressestelle ein Statement veröffentlichen, dass diesen Umstand erklärt. Was die Pressefutzis da reinschreiben ist mir egal! Nur nicht die Wahrheit. Fertigen Sie Anfragen in gewohnter Weise ab! Ich erkläre Ihnen alles weitere später. Danke, Bermadette.


    Gerade als der den Anruf beendet hatte, erschien der Arzt. Dr. Julian Beshir, leitender Notfallmediziner des Militärkrankenhauses Corinnis.

  • Leonor glühte, sie wußte nicht, wer um sie herum war. Sie trank ab und zu und manchmal sogar über die Schulter hinaus, doch sie nahm nie Drogen oder starke Medikamente. Ihr Körper kühlte sich schnell ab. Valerie konnte nur hören.


    Sie ist nicht meine Mutter. Ich bin nicht ihre Tochter. Du bist nicht meine Schwester. Ich bin nicht Leonor. Ich heiße anders. Ich bin eine Ausgeburt der Hölle. Ich muß brennen.


    Plötzlich erzitterte Leonor und ihre Augen starrten Valerie voller Haß.


    Du bist an allem Schuld. Du hast Mutter gesagt, ich will deine Stellung. Ich war stets in deinem Schatten. Das ist aber zu wenig. ICH .... BIN ..... DIE ..... GEFAHR für ihre Tochter. Ich soll Dich lehren, Deinen Thron zu verteidigen. Du üben und ich stelle die Aufgaben. Verstanden?


    Leonors Kopf wurde zärtlich an Valeries Körper gedrückt. Die Hände ihrer Schwester streicheln sanft die Arme, das Haar, den Hals. Chloe brachte schnell eine silberne Schüssel mit dem warmen Wasser und ein paar frische Tücher.


    Die arme Seele der Zofe litt zusammen mit ihrer Herrin, doch sie hatte Angst, näher zu kommen.

    Das saubere Wasser auf der Haut hat Leonor gut getan. Sie schien sich zu beruhigen. aus den Fetzen konnte man schon ein paar Zeilen zusammenreimen, was im Haus der Mutter passiete.


    Der Arzt prüfte nochmal den Puls und ließ Leonor enorme Menge Wasser zu trinken, um dann ihren Magen entleeren zu lassen. Chloe konnte nur hin und her rennen. Die Fenster waren geöffnet, weil die Luft nach und nach säuerlich schmeckte.


    Der Arzt zog Serville kurz aus dem Zimmer.


    Ich kann nichts mehr für Ihre Hochheit tun. Natürlich werde ich diese Nacht konfidentiell behandeln. auch über meine Anwesenheit und Behandlung werden keine Notizen gefertigt. Trotzdem möchte ich sagen, dass Ihre Hochheit vergiftet wurde. Die Tabletten wurden in einen Pulver zerstochen und anscheinend in einen Tee vermischt. Außerdem trank Ihre Hochheit Wein. Nicht so viel, absolut nicht viel. Nur die Wirkung des Weines zusammen mit diesen Tabletten wurde damit beschleunigt . Das ist alles, was ich zu diesem Moment und zu diesem Inzident berichten kann. Gott sei dank, die Hilfe kam rechtzeitig.


  • Als Claude den ersten Satz hörte, dachte er Leonor wäre dem Tode nahe. Das stellte sich aber dann glücklicherweise als eine Fehlinterpretation heraus.


    Vergiftet sagen Sie? Und dann auf eine hinterhältige Art und Weise eingeflößt? ... Sie war heute den ganzen Tag bei ihrer Frau Mutter. Sie wissen ja, wie es um diese Dame steht.


    Claude sagte nichts, dachte sich aber seinen Teil, denn zutrauen würde er der Kaiserinmutter alles.


    Danke Doktor, dass sie den Vorfall diskret behandeln. Wir werden die Kaiserin und die Prinzessin abschirmen und nur das nötigste Verlautbaren lassen. Kann man von einer, sagen wir Lebensmittelunverträglichkeit reden, ich meine in der Öffentlichkeit?


    Dr. Bashir nickte und so waren sich die Herren einig, dass im Falle einer Indiskretion diese "Unverträglichkeit" mit den jedermann bekannten Auswirkungen auf den Körper, als Ursache für die Terminpause der Hoheiten herhalten musste.


    Von Dr. Bashir kamen dann noch ein paar Anweisungen, wie weiterzuverfahren sei und das er immer auf Abruf wäre. Serville verabschiedete den Arzt und ging wieder zurück in das Schlafzimmer der Prinzessin. Hier bot sich ein Bild das er vor ein paar Wochen so nie erwartet hätte. Valerie hatte ihre Schwester eng umarmt, streichelte sie zärtlich und heulte! Valerie weinte!

  • Als sie die Worte hörte, die Leonor voller Zorn sprach, brach ihr fast das Herz. Die Nerven wollten einfach nicht mehr mit. So öffneten sich die Schleusen und die Kaiserin heulte. Sie weinte um ihre Schwester, die verlorene Zeit und über das was Leonor durchmachte. Sie sah sich vermutlich in der Zeit als man Hexen noch verbrannte. Das war die Epoche Outremers in der Leonor gerne gelebt hätte, wie sie wusste.


    DU bist meine Schwester und wir sind die Töchter des Kaisers. Ich lass Dich nicht mehr los. Ich verspreche Dir, dass ich Dir helfen werde, wo ich kann. Nur, .... ich ...


    Weiter kam sie nicht denn eine neue Welle von Tränen bahnte sich ihren Weg.


    Sie half der guten Cloe in dem sie ihrer Schwester die reichlich besudelte Kleidung auszog. Sie stand kurz auf und sah in Servilles Augen.


    Und?


    Die Kaiserin wischte sich die Tränen vom Gesicht und verschmierte ihr Makeup. Sie sah fürchterlich aus.

  • Serville hatte seine Kaiserin noch nie so aufgelöst und leidend gesehen. Wenn er auch wusste, dass sie sehr emotional sein konnte, kannte er nur ihre unbeherrschte, wutschnaubende Seite. Das sie Zärtlichkeit und Wärme empfinden und sogar geben konnte, war selbst für den alten Hasen Serville absolut neu.

    Er berichtete von dem was der Arzt gesagt hatte. Nur enthielt er sich einer Bewertung, WIE und vor allem durch WEN das Gift in den zarten Körper der jungen Prinzessin gelangt sein könnte. Diese bittere Erkenntnis, sollte die Kaiserin selbst entwickeln. Doch scheinbar interessierte es Valerie, die sonst schnell mit Rachegelüsten aufwartete, überhaupt nicht. Sie wollte wissen, was der Arzt zur Behandlung gesagt hatte. Auch hier berichtete Serville im Detail.


    Ich werde eine zuverlässige Krankenschwester besorgen, die Rund um die Uhr bei ihrer Schwester sein wird, Majestät.

  • Leise und mit belegter Stimme antwortete die Kaiserin, auf Servilles Angebot.


    Nein, Claude. Ich bleibe hier, bei Leonor. Sie braucht einen liebenden Menschen mehr, als eine noch so gute Krankenschwester. Cloe und ich werden das schon hinbekommen. Wenn Sie nur Jeanne erklären könnten was passiert ist und sie gleichzeitig bitten könnten,  mir frische Kleidung zu bringen, wäre ich Ihnen dankbar.


    Cloe hatte Leonor wieder zu trinken gegeben, fast augenblicklich wollte das eingeflösste auch wieder heraus. Valerie kam gerade noch rechtzeitig um ihre kleinen Schwester den Kopf zu halten, damit sie die von Cloe bereitgehaltene Schüssel traf. Sie kniete sich wieder vor Leonor und streichelte ihr das blasse Gesicht, nach dem sie sich entleert hatte. Mit geschlossenen Augen küßte sie Leonor sanft die Stirn.


    Wer immer Dir das angetan hat.... meine Rache wird fürchterlich sein!


    Das war wieder die alte Valerie, wenn auch leicht Schaumgebremst und nur sehr kurz aufbltzend.

  • Der leere Magen und die kühle Nachtbriese brachten Leonor ein kleine Erleichterung. Es war immer noch nicht klar, was und vor allem wie es passierte. Ihre Hand zuckte kurz und die Finger umspielen die Finger der Valerie. Leonor war bei ihr. Sie hat ihre Schwester gehört. So könnte man es interpretieren. Leonor's Welt lag in Trümmern. Sie ging barfuß auf den Splittern des großen Spiegels und jede Splitter wiederspiegelte ihr Gesicht. Es gab keine Zeit, keine Sonne und keinen Mond. Ein langer Korridor voller Glassplitter. Familienbilder tanzten in der Luft. Ewige Prinzessin. Leonor schrumpfte, bis sie klein wie ein Teelöffel wurde. Ihr Körper drückte sich in der realen Welt nur noch enger an Valerie, solange sich ihr Verstand im Labyrinth irrte.


    Ich bin nur Ersatz. Nein, ich liebe meine Schwester. Ich will ihr vertrauen, Mutter! Ich gehe nicht zum Treffen. Ich werde Capet nicht treffen. Nein, Du kannst es von mir nicht verlangen. Warum soll ich Anielle schaden? Sie ist auch ein Hindernis. Verräterin. Du bist die Kaiserliche Witwe, Kaiserliche Mutter. Zu wenig? Valerie, warum tut mir das Herz weh?


    Sie weinte leise. (Irgendwann hatte sie keine Kraft mehr und schlief ein.

  • Valerie hatte sich zu Leonor ins Bett gelegt und hielt zärtlich ihre Hand. Sie ließ sie reden, ohne zu antworten. Langsam verstand sie die Sorgen ihrer kleinen Schwester. Valerie begriff wie schwer es für Leonor sein musste, immer nur die Nummer Zwei zu sein. Immer nur in Reserve gehalten zu werden für den Fall der Fälle. Wie schlimm musste es für Leonor sein, von ihrer Mutter derart unter Druck gesetzt zu werden, einen Mann heiraten zu müßen der im Sinne von Machtzuwachs oder Machterhalt der Familie Beauharnais stand. Vor dem selben Probelm stand sie als Kaiserin auch. Doch Capet war für Valerie keine Option und erst Recht nicht für Leonor. Dafür war sie Kaiserin und musste in diesem Sinne denken. Valerie würde einen Mann heiraten müssen, den sie nicht lieben würde. Ihrer Schwester würde sie es ersparen. Sollte Stephanie den fusonischen Prinzen heiraten. Leonor würde ihren Traumprinzen bekommen!

    Was ihre Mutter anbetraf musste sie Rache üben! Das verlangte ihr Blut. Das war allen weiblichen Beauharnais eigen. Nur das wie und wann würde Valerie noch mit sich selbst ausmachen müßen. Aber es würde für ihre gehasste Mutter fürchterlich werden.


    Mutter wird leiden! Leiden wie Du, Leonor. Wenn ich mit ihr fertig bin, ist sie fertig, fix und fertig!



    Das flüsterte sie ihre schlafenden Schwester ins Ohr und drückte dabei ihre Hand. Eng an Leonor geschmiegt versuchte sie auch etwas zu schlafen und ihrer Schwester trotzdem das Gefühl von Geborgenheit zu geben.

  • Leonor träumte. Sie spürte die Wärme der Sonne und die Duft der Blumen kitzelte ihre Nase. Mehrfach wiederholte sie den Namen ihrer Schwester. Zornig, dann verzweifelt, dann zärtlich. Ihr Körper war leicht wie ihr Traum. Sie schwebte über die Wolken zu einer Wiese. Sie lachte. Sie sah Lucien und Cedric. Sie schrie nach den beiden, doch sie hörten Leonor nicht. Sie schlief ruhig neben ihrer Schwester. Der Traum verschwand mit den ersten Sonnenstrahlen. Leonor fiel in einen Bau, eine dicke Schicht der Erde drückte sie noch tiefer in den Boden. Doch Leonor fühlte keine Gefahr, nicht einmal Atemnot. Sie freute sich keine Gedanken zu haben, keine Geräusche zu hören, keinen zu sehen. Der Doktor kam wieder und prüfte ihren Puls erneut. Seine Worte waren tröstend und gaben Hoffnung, dass Leonor bald besser geht. Chloe bereitete für alle Anwesenden ein kleines Frühstück. Sogar Marco und Riccy, beide Schutzengel fanden keinen Platz und gingen nervös den Korridor entlang, scheuchten jeden, der sich auch nur ansatzweise näher an das Schlafzimmer wagte. Der Abend und die Nacht brachten eine schimmernde Leere und Ruhe. Leonor schlief fest und dem Arzt blieb nichts anderes übrig als Leonor an einen Tropf anzuschließen. Schließlich brauchte der junge Organismus das Essen und das Trinken. Leonor befand sich in diesem lethargischen Zustand 1,5 Tage. Es war schon ein später Nachmittag, als Valerie ein leises Stöhnen hörte und eine unsichere Bewegung Ihrer Schwester.


    Leonor erschrack. Sie verstand plötzlich, dass sie nur krächzen und nicht sprechen kann. Sie erinnerte sich an nichts. Die letzten zwei Tage waren wie weggepustet.


    Valrie, Serville, was macht Ihr beide hier? Ich bin noch nicht.. sie hustete und trank gierig Wasser. Es war verdammt schwer, die Zunge zu bewegen, als sei sie aus Blei. angezogen.


    Ist die Zeit stehengeblieben? Leonor spürte Kopfschmerzen. Was ist passiert? Sie stellte diese Frage, doch Valerie brauchte ihr keine Frage zu stellen. Leonor's Augen weiteten sich voller Schreck auf.


    Valerie? Bist Du in Ordnung? Leonors Hände packten dfie Hände ihrer Schwester und wanderten prüfend hoch zu den Schultern. Habe ich.. habe ich Dir was angetan?

  • Für Valerie waren es zwei furchtbare Tage. Sie lebte zwischen Hoffen und Bangen. Zweit Tage und zwei Nächte war Valerie nicht von ihrer Seite gewichen. Die Aufgaben als Kaiserin waren ihr im Moment ziemlich gleichgültig. Zwar hatte sie im Zimmer Leonors einiges an Büroarbeiten geschafft, hatte aber keine Termine wahrgenommen. So war sie die beiden Tage immer bei ihr geblieben, war nicht einen Schritt von ihrer Seite gewichen.

    Dr. Beshir war eine Seele von Mensch und kümmerte sich sehr um ihre kleine Schwester. Er hatte ihr Mut gemacht und gesagt, dass Leonor wieder werden würde. Der Tropf war lediglich deshalb angelegt worden, damit sie mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt wurde. Das GIft in ihr war schon fast neutralisiert und würde keine Schäden hinterlassen. Und dann endlich erwachte Leonor. Gerade in dem Moment wo Serville mal wieder nach seinen kaiserlichen Hoheiten schaute und neben dem Bett stand. Valerie saß auf dem Bettrand und streichelte sanft die Hand ihrer kleinen Schwester. Ihr liefen die Tränen die Wangen hinunter, diesmal vor lauter Freude.


    Nein, nein Du .... hast mir nicht weh getan. Ich habe Dich unendlich lieb, Leonor.


    Freudig beugte siche Valiere zu Leonor hinunter und umarmte sie stürmisch und zärtlich zugleich.


    Du hast mir ... uns Sorgen gemacht. 


    Sie küsste ihre Schwester auf die kühle Stirn. Das Fieber war weg. Wieder umarmte sie Leonor und heulte hemmungslos.

  • Es war immer noch für Serville neu und ein ungewohnter Anblick, wie Valerie sich im Bezug auf ihre kleine Schwester verändert hatte. Während dieser beiden Tage war Valerie dünner geworden, sie war blass und ungeschminkt. Wenn auch, wie immer, tadellos gekleidet. Sie hatte kaum gegessen und war auch nicht zu ihren sportlichen Aktivitäten zu bewegen gewesen. Immer in der direkten Nähe zu ihrer Schwester. Die Kaiserin hatte gelitten, wie Leonor gelitten hatte. Claude fragte sich, was zwischen den beiden Schwestern gewesen ist. Von Haß und Zwietracht, hin zu Harmonie und wirklicher schwesterlicher Liebe. Allerdings wusste er auch das es in der Kaiserin brodelte. Er kannte sie lange und gut genug. Etwas nagte an ihr.

  • Als sich Leonor langsam erholte, brannte es in ihre genaues über den Tag bei ihrer Mutter zu erfahren. Am liebsten hätte sie Leonor sofort befragt, aber sie bremste sich. Das musste warten, wie die Rache an Mutter. In den letzten beiden Tagen und Nächten hatte sie Rache geschworen. Sich von Mordgelüsten leiten lassen, mit sich gekämpft, wie sie ihre Mutter bestrafen sollte. In einem ihrer wildesten Träume hatte sie ihrer Mutter zunächst die Knie zerschossen, bevor sie die alte Hexe mit einem Kopfschuss erlöste. Das war aber selbst für Valerie keine Option.


    <Zu gnädig!> lächelte sie teuflisch.


    Im Moment war sowieso Leonor für sie wichtiger. Mutter konnte warten, wie sie wiederholt feststellte.


    Wie fühlst Du dich? Wie geht es Dir? Lass Dich ansehen!

  • Lenor genoß es, sie genoß es so sichtlich, dass ihre Hand die Hand der Valerie fest umklammerte. Sie wurde weicher, anschmiegsamer und nicht wie eine Brennessel, die bereit ist, jeden zu verletzen oder jeden dadurch weit von sich hält. Leonor wußte, dass sie die Zeit mit ihrer Erzählung der Geschehenisse nicht ewig hinziehen konnte. Sie sah die Augen ihrer Schwester. Sie sah Serville, seine Sorge. Serville war jedoch nicht wichtig oder bedeutend. Doch wie weit kann Leonor ihrer Schwester erzählen? Wie viel kann sie der Kaiserin erzählen, dass diese schwesterliche Beziehung nicht platzt. Leonor war trotz all dem zu jung, um solch eine Entscheidung zu treffen. Sie wußte, dass sie diese Entschiedung treffen muß. Doch sie zögerte. Sie zögerte die Wahrheit zu erzählen.


    Valerie, es geht mir gut. Es geht mir wirklich gut. Ich erzähle dir alles, doch bitte. Sie ist trotzdem unsere Mutter und ich bin auch in manchen ... Belangen dieser Geschichte nicht unschuldig. Kannst Du dich noch an Mirabel und meinen Ausflug dorthin erinnern? Leonor flüsterte Mutter hat mich dahin geschickt. Sie sagte, wenn ich Dich nicht bremse, wird es jemand anderer tun. Und die Folgen für unsere Dynastie werden gravierend sein. Ob Du oder ich den Thron besitze, wird am Ende unwichtig sein. Wir tragen denselben Namen. Leonor wurde noch leiser Du hast veranlasst, aus diesem Grund, dass Capet mich heiratet und ich den Namen dadurch verliere und jegliche Privilegien des Hauses. Ich werde dann Capet und es wird für Dich einfacher, mich und das ganze Capet-Geschlecht zu vernichten. Das war Deine und Duroc's Strategie. Sie hat mir die Dokumente und die Briefe gezeigt.. Ihr Blick wanderte zu Serville Sie sagte, ein Postbote, der ihr treu ist, hat es vom Tisch des Sekretärs gestohlen. Und genau zu diesem Zeitpunkt hörte ich wie Serville ein paar Bedienstete anschrie, dass jeder in sein Kabinett spazieren kann...


    Leonor biß ihre Lippe und schaute zu Valerie.


    Ich habe mich nicht getraut, mit dir darüber zu reden. Maman war überzeugend und diese Briefe.. Da stand Deine Unterschrift, Valerie. Danach wurde Sie ungeduldiger und sagte, ich soll eine Allianz mit.. Maret schließen. Die Allianz wird mir helfen, Kronprinzessin zu werden und Deine Macht damit einzuschränken. Wenn ich das nicht tue, wird sie sich mit Capets verbünden.


    Leonor schrie fast.


    Das konnte ich nicht zulassen. Besser ich, besser ich werde die sein, die Du verachtest, als Capets über Beauharnais zu erleben!


    Gestern rief mich Maman an und sie war sehr aufgebracht. Es sah nach einem Rezediv Ihrer Krankheit.


    Es war befremdend von Leonor GESTERN zu hören. Doch für sie war es gestern. Sie wußte noch nicht, wie lange sie in diesem vernebelten Zustand war.


    Sie ließ mich erstmal irgendeinen Wein trinken, dann erzählte sie mir, dass ich... verurteilt werden kann. Sie hat über die Dritten mir das Geld überwiesen. diese 53.000 Livre. Ich werde angezeigt, Bestechungsgelder genommen zu haben. Sie hat schon Zeugen vorbereitet. Ich war verängstigt. Ich habe sie angefleht, mich freizulassen. Sie warf nach mir das Geschirr und Gegenstände. Ich sei nicht ihre Tochter. Du wirst niemals die Macht mit ihr teilen. Ich versuchte Maman zu beruhigen. Es waren Stunden. Sie ging in die Küche und befahl mir ..


    Leonor schielte wieder zu Serville. Es war ihr unangenehm. Das sah man ihr sofort. Sie sah schon die Bewegung von Valerie und schüttelte den Kopf in einem stummen nein.


    Nein, wenn ich jetzt nicht alles erzähle, werde ich nie den Mut dazu haben. in der Ecke auf den Knien zu stehen. Ich dachte, es wird sie besänftigen, wenn ich ihr nicht widerspreche. Sie kam mit einer großen Teetasse. Ich soll den Tee austrinken. Danach weiß ich nicht mehr, was geschah. Ich weiß auch nicht, wie ich hierher gelang.


    Leonor faltete ihre Hände zusammen und blickte nach unten. Es wear ihr unheimlich peinlich zu bekunden, dass sie nur nach außern eine unabhängige Frau gespielt habe. In Anwesenheit ihrer Mutter war sie nur ein verängstigtes, verwirrtes Kind.

  • Zu tiefst erschüttert hörte Valerie Leonor zu. Sie hatte sich nicht in ihrer Mutter getäuscht. Valerie und ihre Mutter waren sich zu ähnlich, als dass sich die Kaiserin in ihr getäuscht haben könnte. Die Ähnlichkeit war nicht nur äußerlich, sondern auch in manchen Wesensdingen, frapierend. Selbst die gemeinsame Vorliebe für schwarze Kleidung hatten sie gemeinsam. Einzig die Aklohlabhängigkeit ihrer Mutte hatte Valerie nicht geerbt.


    Sie nahm Leonor wieder in ihre Arme und schaute zu Serville hinüber. In ihrem Kopf drehte sich alles. Wem kann sie noch glauben, wem vertrauen? Die Schriftstücke die angeblich von Servilles Schreibtisch stammten und von ihr unterzeichnet gewesen sein sollen, waren Fälschungen. Doch wer hat die Macht, die Möglichkeit und in berechtigtes Interesse an so einer Intrige? Mama gewiss, sie hat Valerie nie verziehen, dass sie und nicht sie selbst Kaiserin geworden war. Die Macht und die Möglichkeit zu solchen Taten, hatten Fouche und .... Anielle. Und wenn man das was zwischen ihr und Anieille besprochen worden war, in Einklang mit den Plänen ihrer Mutter bringt, war nun auch die alte Freundin, die Vertraute, die Geliebte unter den Verdächtigen.


    Leonor .... Ich kann nicht erwarten dass Du mir glaubst, aber diese Schriftstücke habe ich nie gesehen, geschweige denn unterschrieben. Wie ich zu Capet stehe weißt du. Ich halte ihn für eine gigantische, degenrierte Null. Ein Produkt jahrhundertelanger Inzucht! Niemals würde ich Dich diesem Deppen anvertrauen. Selbst, wenn Mutter recht haben sollte und mir somit die Möglichkeit gegeben wäre Dich und gleichzeitig die Capets zu vernichten, wäre mit meine Schwester dafür zu schade. Ich habe nur Dich!


    Natürlich war Valerie ihrer Schwester die Beweise dafür schuldig. Aber wie konnte man Dokumente als Fälschung entlarven, wenn man sie nicht mal hatte? Valerie versuchte es mit Ehrlichkeit, ihre Schwester davon zu überzeugen das sie keineswegs vor hatte sie zu vernichten. Im Gegenteil.


    Das ich Dich nicht gleich bei meiner Krönung zur Kronprinzessin machen kann, geht aus der Verfassung hervor. Du kannst Dich, nach meinem Tod oder Rücktritt,  durchaus zur Kaiserin wählen lassen. Vermutlich würdest Du es sogar werden, dazu brauche ich nicht die Verfassung zu verbiegen. Du wirst es automatisch werden ... sagen wir automatisch gewählt werden.


    Diesmal lächelte die Kaiserin, denn so würde es mit Sicherheit kommen. Verfassung hin oder her. Verlogen halt, aber faktisch war Leonor die Kronprinzessin.


    Du kannst in diesen Dingen vollkommen ruhig der Zukunft entgegen sehen. Daher wird auch kein Schwachkopf wie Capet in unsere Familie einheiraten.


    Langsam löste sie sich von Leonor, nahm sie bei den Schulter und schaute in ihr graues verheultes Gesicht.


    Alles Mutter Dir angedroht hat, läßt sich reparieren und erklären. Selbst die Anweisung von 53.000 Livre stellt nicht unbedingt ein Problem dar.


    Serville nickte.


    Das Einzige was für mich zählt ist das, was Mutter mit Dir gemacht hat. Sie hat Dich unter Drogen gesetzt! Dich fast vergiftet.


    Wieder rannen Tränen über ihr Gesicht. Wie weit würde diese Hexe tatsächlich gehen?


    Ich ... wir müssen etwas dagegen tun, dass sie in Zukunft weder Dein, noch mein Leben in dieser Weise bedrohen kann. Am liebsten wäre mir eine endgültige Lösung. Die Familiengruft in der Garnisonskirche von Corinnis!


    Ihr kam der blutige Traum wieder in den Sinn. Wie sie eiskalt lächelnd ihrer Mutter mit dem Familienerbstück in der Hand, das Hirn aus dem Schädel blies. Real war das nicht möglich ... leider wie Valerie betrübt feststellte.


    Ich denke da an eine Verbannung auf unbestimmte Zeit ins Kloster des mille tourments im Vallee de la Mort. Und das so schnell wie es geht. Du weißt doch noch wer dort die Schwester Oberin ist oder?


    Alais de Haut-Puy war die ältere Schwester ihrer Mutter Eleonor und aus freien Stücken ins Kloster gegangen. Die beiden hassten sich bis aufs Blut. <Was für eine Familie!>, dachte Valerie.


    Zärtlich umarmte sie Leonor.


    Du bist meine Schwester und ich schwöre Dir, dass ich mit diesen Plänen unserer Mutter nichts zu tun habe. Das was sie Dir und letztlich auch mir angetan hat, wird diesmal wirklich Folgen haben. Diesmal ist die versoffene .... Hure zu weitgegangen!

  • Ich will nicht, dass unser Verhältnis dem unserer Maman und ihrer Schwester gleich ist und wird. Unsere Tante haben wir nie richtig gekannt. Valerie...


    Leonor schloß kurz die Augen. Die Müdigkeit und Schwäche zeigten sich in dieser Geste.


    Meine Schwester. Egal, was passiert, ich will dir vertrauen. Das ist, was uns verbindet. Wenn wir erst eine Entscheidung getroffen haben, gehen wir diesen Weg bis zum Ende. Ich flehe dich nur an, verschone unsere Mutter. Es wird Dir nur schaden, wenn Du ...


    Sie konnte diese Gedanken nicht aussprechen. Doch beide wußten, dass Leonor Recht hat. Es war nicht die richtige Zeit. Meine Schwester, wie zögerlich und doch mit viel Überzeugung sprach Leonor diese Worte. Es waren nur ein paar Momente bis jetzt, wo sie Valerie als ihre Schwester bezeichnete. Es war immer entweder Valerie oder Eure Kaiserliche Majestät. Diese reservierte kühle Haltung der beiden war geschmolzen.


    Auf jeden Fall bin ich froh.


    Leonor lächelte verlegen und blickte zu ihrer Schwester ganz verschämt. Ihre Wangen erröteten leicht und die Lippen bekamen auch ein wenig Farbe. Sie schämte sich? Tatsächlich? Es war ihr unangenehm? oder umgekehrt? Nein, es war ungewohnt.


    Froh und glücklich. Alles andere..an alles andere möchte ich jetzt nicht denken. Bitte, Schwester, gehe und erhole dich. Ich sehe es an deinen Augen, dass du zu wenig Schlaf hattest. Was Capet angeht... ich schließe dieses Buch und verbrenne es. Was das Geld angeht... überlassen wir es Serville. Er ist bei all seiner hundetreuen Haltung ein Mensch, welcher diese Angelegenheit besser klären kann. Meinst Du nicht?


    Sie blickte zu Serville und er sah diese junge Frau ohne ihre Maske. Gefährlich sollte die Frau sein, die eine solch lange Zeit ihre Seele verstecken konnte.

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