Hintergrund des Gespräches findet sich hier
Anielle hatte die hintere Treppe genommen und wartete auf die Kaiserin, wohlhoffend ihre Sicht der Dinge wieder darlegen zu können da nun die Phase eins, auch Operation Mistral genannt, abgeschlossen war.
Hintergrund des Gespräches findet sich hier
Anielle hatte die hintere Treppe genommen und wartete auf die Kaiserin, wohlhoffend ihre Sicht der Dinge wieder darlegen zu können da nun die Phase eins, auch Operation Mistral genannt, abgeschlossen war.
Da war es wieder, das kribbeln, in ihrem flachen Bauch, wie immer wenn die Rede von Anielle war. Immer noch konnte sie sich nur schwer an den Gedanken gewöhnen, dass es vorbei war. Aber war es das wirklich?
Valerie öffnete selbst die Tür und ließ Anielle hinein. Wie schön sie ist, dachte Valerie und umarmte sie zärtlich zur Begrüßung.
Meine liebe Anielle, ich freue mich wirklich Dich zu sehen.
Was nicht gelogen, noch nicht einmal übertrieben war. Es war ehrlich. Sie nahm Anielle bei der Hand und führte sie zu einem Sofa.
Was hast Du für mich?
Unsterblichkeit, Cherie. Nicht mehr und nicht weniger.
Obwohl sie sanft lächelte als sie sich setzte, meinte sie das durchaus genau so
Wir leben in guten Zeiten und haben ein kleines, aber ausreichendes Zeitfenster vor uns um den Schritt nach Nerika zu wagen. Dort liegen die ehemaligen Provinzen, böse Zungen ...
wobei Ihre kurz hervorschnellte und sich neckisch die Lippen leckte
... haben es einst Kolonien genannt, unserer in Schieflage geratenen Bruderstaaten Grasonce und Verdon. Die dortige Oberschicht konnte die Regierung nach der Unabhängikeit vor etwas mehr als zehn Jahren gerade mal ein paar Monate festigen, seither regieren dort abwechselnd Dattelschänder und Schafpflücker. Ich würde dieses Chaos gerne beenden und, ja ich weiss Deine Zeit ist knapp, und ich brauche dafür zwei Dinge. Deine Rückendeckung bei einer creativen Auslegung der Verfassung und eine Unterschrift unter eine Abmachung mit Ravené Mécanique, Du erinnerst Dich?
Unsterblichkeit.
Was für ein Wort. Sie wusste gar nicht, ob sie später in den Geschichtsbüchern als Valerie die Große eingehen wollte oder doch lieber als Valerie die Gute. Es war jedoch nicht dieses Wort der Unsterblichkeit, als vielmehr dass was folgte. Cherie, so hatte Anielle sie schon ewig nicht mehr genannt. Sie hörte den Ausführungen Anielles zu, doch waren ihre Gedanke wo anders. Ihr goldenes Haar roch immer noch wie damals, auch die feinen Hände die soviel Zärtlichkeit in ihr frühes Leben gebracht hatten, waren noch die selben, wie die roten Lippen deren Küße sie herbeigesehnt hatte. Genug! Rief sich sie innerlich zur Ordnung.
Anielle meine schöne Anielle. Du planst einen Krieg. Natürlich zur Ehre des Reiches und letztlich auch der meinen, aber ehrlich gesagt, scheue ich die Risiken und vor allem, das Elend das wir über eine Menge Menschen bringen werden. Außerdem sollten diese Pläne nicht unbedingt an die Öffentlichkeit. Wer weiß von diesen Plänen? Auf wen können wir zählen bei der kreativen Auslegung der Verfassung? Wie ich schon de Ridefort sagte, ich habe keine Lust auf dem Schafott zu enden!
Sie drehte sich zu Anielle und versuchte in ihre Augen zu schauen. Dabei fühlten sich ihre Handflächen feucht an. Kalt und feucht.
Mädchen... Krieg... welch garstig Wort
entfleuchte es ihr, ließ sie kurz die Augen schließen und Seufzen
Ich sprach mit Gabrielle Desmoulins von Signe Rouge, dem Konsortialführer hinter der Compagnie des Orielle-Noir de Neriçe und sie haben in der Tat Schwierigkeiten mit der Sicherheit. Wie könnten eine Sauvegarde schicken, eine Schutzwache von zwei, drei Regimentern zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Es sind unsere Bruderstaaten und deren Reste zurückzugewinnen ist Auftrag und Zweck allen staatlichen Handelns. Steht zumindest so in der Verfassung.
EIne mehr oder weniger freundliche Übernahme, wie mir scheint.
Valerie hatte nur mit einem Ohr zugehört. Sie konnte ihre Augen nicht von der Frau lassen, mit der sie eine ziemliche Zeit ihres jungen Lebens glücklich war. So ganz war das Gefühl nicht weg. Warum konnte man die Zeit nicht einfach zurückdrehen?
Tief drinnen, irgndwo unter dem von Anielle zumeist getragenen Kürass, gab es natürlich immer noch das Bedürfnis, sich einfach auf den Schoß der Kaiserin zu legen, sich zusammen zu rollen und sich kraulen zu lassen wie ein Kätzchen, doch Anielle wusste in diesem Moment nichts von diesem Gefühl, stattdessen gab Sie Valerie einen Kuß auf die Wange
Danke Dir, ich wusste, dass ich Dich überzeugen kann. Wieviel Zeit haben wir eigentlich? Ich sah einen Schwarzhut, man brachte Ihn wohl in den Leoparden-Saal
Dieser flüchtige Kuß auf die Wange ... freundschaflich, wie es oft unter Mädchen ist. Der Kopf wollte, dass es mehr nicht sein durfte, aber das Bauchgefühl der Kaiserin war anders. Nur schwer konnte sich Valerie zusammenreissen und sich den geschäftlichen Dingen zuwenden.
Da weißt Du mehr als ich. Mir hat noch niemand etwas über einen Schwarzhut im Leopardensaal berichtet. Wo bei ich sagen muss, dass mein serviler Serville schon länger nicht mehr so unterwürfig ist. Vielleicht sollte ich mal die Zügel anziehen und mit der Peitsche knallen.
Wir sollten einfach nachsehen, was sich da tut.
Das war auch eine Gelegenheit auf andere Gedanken zu kommen und sich mehr für das Amt ihres Gegenübers zu interessieren, als für die Frau die dieses Amt bekleidete. <Warum muss sie im Kürass, so verdammt gut aussehen?>
Ist das eine Angelegenheit des Äusseren? Es riecht nach orthodoxen Malachiten, ist mein Mitkommen ein Befehl, Majestät?
denn das musste für Anielle in der Tat nicht sein und um die Bitte, die Kaiserin möge ihr das nicht zumuten, zu unterstreichen streichelte die sanft über die noch eben geküsste Wange
Ist es doch nicht, oder?
Wie gut ihr dieser sanfte Kuss und das Streicheln tat.
<Das hat sie nicht verlernt. Anielle weiß immer noch wie sich mich herumbekommt.>
Valerie war es egal, sie genoß diese Zärtlichkeiten und tat genau das, was Anielle damit bezwecken wollte, wenn auch nicht ganz uneigennützig.
Aber natürlich nicht. Ich kann doch meine Connetable nicht in Kompetenzschwierigkeiten verwickeln und meine schöne Anielle nicht in Verlegenheit bringen.
Valerie nahm die Hand die sie eben noch so zärtlich berührt hatte, küßte den Handrücken und anschliessend jeden Finger. Dabei schaute sie Anielle in die Augen.
Während die Kaiserin ihre Hand küsste legte Anielle ihre Hand in den Nacken Ihrer Gebieterin, denn als genau diese empfand sie Valerie und genau das, die Macht, welche Valerie gewonnen hatte, hatte ihr Verhältnis verändert. Die Prinzessin, Gespielin eines verträumten Jahres, gab es nicht mehr, das Spiel war ernst geworden, ein verdammt erregender Ernst über ein weiteres Jahr, doch der Zauber? Gab es diesem noch?
Nein, lass...
flüsterte die junge Frau, und streichelte den Nacken doch, fast so als sei er ei. Kätzchen
Damals waren sich beide auf Augenhöhe begegnet. Sie nahmen sich und gaben sich alles. Freundinnen im besten, wie im verspielten Sinne. Heute spürte Valerie das sich etwas geändert hatte. Valerie hatte eine Wandlung erfahren. Sie war nicht mehr das naive lustige Mädchen aus gutem Hause, sondern Kaiserin eines Reiches geworden. So plötzlich und unerwartet das auch war, es veränderte ihren Charakter nachhaltig. Dominant zu sein, fiel ihr schon lange nicht mehr schwer und sie lebte es im richtigen, wie im privaten Leben aus.
Du siehst, bezaubernd aus. Die Zeit hat es sehr gut mit Dir gemeint. Du bist kein Backfisch, keine dürre, flachbusige Göre mit störischen strohblonden Haaren mehr. Die Zeit der naiven, tappsigen Experimente ist vorbei. Wir wissen nun was wir wollen ... und ich will Dich!
Valerie beugte sich vor, dürckte ihre vollen Lippen auf den Mund Anielles. Ihre Zunge begehrte Einlaß.
Anielle hätte ja sagen können, oder einfach nichts, es geschehen lassen, doch nein, ein Finger schob sich zwischen die vollen Lippen der Freundin und die eigenen und ein Flüstern
La Conquête du Monde
erinnerte an die alten Zeiten als sie spielten, Welten eroberten, Träume lebten
Das mag schon sein Majestät, erober also Irqusq und Du eroberst mich. La vérité ou le devoir für jeden geschlagenen Stein? Du hast es doch sicher hier irgendwo, ansonsten lassen wir es kommen bevor wir selbst ...
worauf der Finger verschwand und Anielle den Mund kurz öffnete
Valerie zog sich zurück und lachte.
Wenn es dein Wunsch ist, dann werden wir es ausspielen. Wie damals? Mit den selben Fragen und den selben Aufgaben? Du weißt wie das meistens endete.
Valerie erhob sich, ging zu einem der verschlossenen Schränke und holte den Karton.
Es ist sogar noch das selbe Spiel von damals. Ich habe es immer aufgehoben, für den Fall das es noch einmal gebraucht wird.
Vielleicht sollten wir es noch offen lassen was wir fragen oder wollen, ich hole jetzt erstmal die Steine
die sie auch in dem gleichen Schrank wie einst fand
Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.
Im Übrigen würde ich gerne mit zwei Dogmen brechen. Ich finde es jetzt einfach angemessener mit schwarz zu spielen.
Als kleine Prinzessin bevorzugte ich es mit Pink zu spielen. Vielleicht sollte ich es nun mit einem royalen Blau probieren. Valerie war gespannt.
Anielle nahm die schwarzen Steine weil sie besser zu Ihrer bevorzugten Rüstung passte und mischte schon einmal die Karten.
Für Morgen habe ich Dir einen Audienztermin mit Prinz Marihito aus Fuso in den Kalender drücken lassen, ich weiss nicht, ob Du ihn schon gesehen hast. Brauchst Du vorher noch ein Briefing?
Mit Fuso verband Valerie Krieg. Es wurde Zeit, dass die Spannungen beendet wurden. Allerdings musste Valerie auf dem Laufenden sein, wenn sie mit dem Prinzen ein Gespräch führen sollte. Sie setzte sich an den Tisch und wartete geduldig bis Anielle zu Ende gemischt hatte.
Du hast mit Marihito gesprochen, was hast Du ihm angeboten? Eine Teilung der Insel, mit gegenseitiger Rücksichtnahme bei der Ausbeutung der Bodenschätze zum Vorteil der Beteiligten?
Lächelnd fragte Sie sich, wie lange es wohl her war, seit sie zusammen gespielt hatten.
So nebenbei, stört Dich deine Uniform nicht? Hier brauchst Du nicht so förmlich zu sein. Von mir aus kannst Du den Kürass ausziehen, wie auch deine Stiefel.
Mit einem
Gerne.
entledigte sich Anielle des Kürasses und der Beinschienen
Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.
nahm dann aber das Thema wieder auf wobei sie unablässig weiter mischte
Ja genau, der Teilungsplan den wir ja schon besprochen hatten. über Bodenschätze haben wir uns nicht ausgestauscht, es ging eher um den Zugang und ein gemeinsames Regiment über die Insel. Zusätzlich natürlich auch um unsere jeweiligen Interessenssphären.
Anielle schien nervös zu sein.
Es hat sich schon mal Jemand tot gemischt.
Frotzelte die Kasierin.
Nun ich denke über die Bodenschätze kan man später reden, dass sind Feinheiten für die Experten. Wichtig ist, dass es keine Kriege mehr zwischen unseren Staaten gibt. Zumal die beiden letzten nicht unbedingt Erfolgreich für Outremer verliefen. Fuso ist ein zu harter Brocken.
Damit Anielle die Karten nicht noch weiter mischte, nahm Valerie sie ihr ab und begann mit dem Austeilen.
Derweil kannst du die Armschienen entfernen. Wer weiß, vielleicht hast Du dort die passenden Karten gebunkert.
Breit grinsend, schaute Sie Anielle in die Augen.
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!