Lieber Claude,
ich habe genug Material gesammelt, um Dir eine Kurzfassung des Zustandes unserer ehrenwerten Prinzessin zu senden. Ich verzichte auf medizinische Termini. Ich denke, es wird uns nur schaden.
Dass diese Kriese erst jetzt ereignete, grenzt an ein Wunder. Wir müssen dafür dem Erzbischof und Leonor selbst danken. Diese Verbindung zur Kirche muß mit aller Kraft aufrechterhalten werden. Es wäre das Beste für Leonor, dass eine vertraute Person wie Erzbischof Leonor die geistige Hilfe leistet.
Physisch ist die Prinzessin gesund. Die Giftsubstanzen sind aus ihren Organismus, jedoch ist sie sehr schwach. Langsam muß die Muskulatur gestärkt werden. Ich werde einen entsprechenden Plan zusammenstellen.
Prinzessin zeigt keine psychischen Erkrankungen. Ihr Zustand kann man als labil bezeichnen. Das heißt nicht, dass sie zum Wechsel der Gefühle neigt. Sie ist leicht zu beeinflussen. Das ist die Folge der jahrelangen Aufnahme der entsprechenden Medikamten in sehr kleinen Dosen. Ich bezweifle, dass dieser Vorfall ein Zufall war. Die Person wußte von der Wirkung sehr gut. Nachdem ich die medizinischen Befunde in den letzten 5 Jahren gelesen habe, kam ich zu folgenden Schlusfolgerungen. Entweder war die Dosis so klein, dass sie schnell verflüssigt hatte und dadurch nicht im Blut gefunden werden konnte, oder der Arzt war damit beauftragt, die Grafiken zu verfälschen.
Der Prinzessin wurde ins Bewußtsein Schuldgefühle eingesetzt. Dies liegt so tief, dass es eine Zeit braucht, bis Leonor aufhört, sich selbst für jeden Schritt zu bestrafen. Sie ringt nach Liebe und Harmonie.
Ich empfehle in erster Linie einen langen Urlaub weit weg vom Alltag und Reize. Ein Freund, der sie begleitet und Kenntnisse in der Psychologie und Psychoatrie hat, wäre von Vorteil.
Leon Borgax wäre meine Empfehlung.
Falls Deinerseits noch Fragen entstehen, stehe ich gern zur Verfügung.