E-Mail an Prinzessin Leonor.
Kaiserliche Hoheit,
über ihren Brief habe ich mich, wie immer sehr gefreut. Was Sie über die Zustände in dieser Ödnis berichten, hat mich schockiert. Gleichzeitig bin ich von ihrem Mut und ihrer Tatkraft angetan. Ich habe ihrer Majestät von ihrem Brief berichtet und sie hat mir mitgeteilt, dass Sie mit ihrer vollen Unterstützung bei ihren Aufbauplänen rechnen können. Ihre Majestät hat grob den Gedanken einer kaiserlichen Stiftung mit Ihnen, kaiserliche Hoheit, als Präsidentin, entwickelt. Dieser Stiftung würden Sie nicht nur vorstehen, sondern auch in alleinverantwortlicher Position, unabhängig von allen Instanzen der öffentlichen Verwaltung, frei über die Vergabe der finanziellen Mitteln entscheiden können. DIese Mittel würden zunächst aus der kaiserlichen Privatschatulle fließen. Doch das nur als Vorgriff auf ein persönliches Gespräch zwischen Ihnen und eurer Schwester. Eines darf ich aber betonen, Sie sollten sich in keinsterweise gezwungen fühlen, dieses Amt zu übernehmen. Ihre Majestät hat ausdrücklich darauf bestanden, dass Sie alleine über ein Ja oder ein Nein entscheiden. Das sollten Sie als Hintergrundwissen für sich behalten, wenn Sie das nächstemal mit ihrer Majestät zusammentreffen. Denn von mir wissen Sie nichts, von den Gedanken ihrer Majestät. Sie verstehen mich, kaiserliche Hoheit.
Nun möchte ich mich einem anderen Thema zuwenden, dass Sie, kaiserliche Hoheit, zu Anfang ihrer Zeilen geruhten zu erwähnen. Die Überweisung einer Summe von 100.000 Livre von denen Sie nur 57.000 Livre erhalten hatten. Kaiserliche Hoheit, mir ist keine Überweisung der einen wie auch der anderen Summe bekannt. Eine solche Anweisung habe ich nicht erteilt. Vor dem Hintergrund ähnlicher finanzieller Transaktionen im Umfeld des kaiserlichen Hauses und im direkten Umfeld ihrer Majestät, sollten wir, nach ihrer Rückkehr sehr zeitnah ein Gespräch über dieses Thema führen, sofern Sie dazu bereit sind, kaiserliche Hoheit.
Es bleibt mir nur noch Ihnen einen guten Flug und eine ebenso gute Rückkehr nach Corinnis zu wünschen.
Ergebenst Ihr
Claude Serville