Beiträge von Valerie Beauharnais

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.

    Aber gerne. Ich lasse Dich doch nicht alleine mit diese Meute.


    Nebenbei würde es wieder wundervolle Bilder einer strahlenden Kaiserin neben einem hohen Staatsgast geben. Davon würde die Presse wochenlang voll sein. Valerie kannte die Klatschmäuler der bunten Blätter, die starben für solche Bilder. Zudem könnte sie ein Vermögen darauf wetten, dass der lange und vergnügliche Abend mit Julian von den Pressefuzzis als Beginn einer großen Liebe verkauft werden würde. Was zwar nicht stimmte, aber die Auflagen erhöhte. Valerie war lange genug Kaiserin, um damit umgehen zu können. Schlagzeile ist Schlagzeile!


    Wundere Dich nicht, wenn Du morgen von deinem Presseattache Zeitungsausschnitte oder Internetseiten vorgelegt bekommst, die behaupten, dass wir uns unsterblich ineinander verliebt hätten und schon die Hochzeit planen würden. Das ist alles quatsch, aber damit verdienen die Herrschaften ihr Geld. Einfach nehmen wie es kommt und sich darüber amüsieren.


    Beide gingen langsam und würdevoll zum Hauptportal der Tütülerien. Damit die Fahrzeugkolone, die Julian in seine Botschaft bringen sollte, Zeit genug hatte um sich aufzustellen.

    Mit Wucht wurde Valerie aus ihren Träumen gerissen, als sie ein ihr sehr bekanntes Fingerschnippen und dann die unverwechselbare Stimme Freddys hörte. DAS war die Lautstärke die ihr den Bass so richtig in den Unterleib hämmerte. Woher wusste Antoine das Valerie dieses Lied liebte und das ihr Spitzname beim Spezialkommando eben genau KILLER QUEEN war? Auch wenn es sich blechern anhören musste, die Kaiserin sang mit.

    <Hoffentlich treibe ich nicht den Teufel mit Belezbub aus!>

    Beide Fraktionen konnten mit dem Kaisertum nicht viel anfangen. Im Moment brauchte sie Antoine Saint-Just und die seinen. Ein Spiel mit dem Feuer und ein Spiel um ihren Kopf! Sie musste in ihrem Reich die Waage halten, besser gesagt, mit mehr als zwei Bällen gleichzeitig jonglieren. Dabei durfte sie ihr eigenes Ziel nicht aus den Augen verlieren, die Erbmonarchie. Vor allem aber, durfte sie keine der Seiten zu mächtig werden lassen. Hier ein Köpfchen, dort ein Köpfchen könnte die Lösung für ihre Zukunft sein, man musste das ja nicht wörtlich nehmen. Valerie begann sich für Politik zu interessieren, es ging um mehr als nur eine Krone, es ging um ihren hübschen Kopf!

    Es war so ganz anders. Sie übernahm nicht die Regie, Valerie wollte es nicht einmal. Sie wollte verführt und geführt werden. Spürte das Robert nicht nur von der Lust geleitet wurde. Wie Eis in der Sonne, schmolz Valerie dahin. Suchte seine Nähe, seinen Atem, seine Hände, war fast versucht ihm zu helfen, als er das Ziel freilegte. Leise stöhnte Valerie unter seinen Händen und überließ es Robert, sich den Weg zu bahnen. Valerie fühlte sich begehrt und geliebt.


    Ich ...


    Mehr brachte auch Valerie nicht heraus. Für ein "ich liebe Dich" war es ihr noch zu früh. Ihre Gefühle konnte sie nicht einordnen. War es denn Liebe oder war es einfach pure Lust? Valerie ließ sich treiben, genoß den Augenblick.

    Eine Aufgabe muss er haben, da gebe ich Dir mehr als nur Recht. Etwas das ihn ausfüllt und wirklich beschäftigt. Die Schirmherrschaften werden das nicht sein können. Da muss man nur schöne Reden halten und Bemerkungen an bestimmten Stellen machen.Eine echte Aufgabe also. Meinst Du es würde ihn freuen, wenn ich ihm die Leitung des kaiserlichen Vermögensverwaltung übertrage oder ihn zum Vormund meiner Mutter mache?


    Valeries Lachen schalte wieder durch die Räume. Natürlich war das nicht ernst gemeint.


    Er mag Fußball ... denke ich ... Olympisches Kommitee? Das passt nicht nur zu Robert, sondern auch zu einem Prinzgemahl!

    Sie spürte das Robert mehr für sie empfand. Es war mehr als nur Lust und die Aussicht auf ein erotisches Abenteuer. Für Valerie war es neu, aber widererwarten, alles andere als unangenehm. In einer Mischung aus Verwirrung und Hingabe, gab sie seinen Kuß intensiv zurück. Was tat sich hier gerade? Sollte Valerie die Jahre einfach nur falsch gelegen haben? Hatte ihr der eine unschöne Nachmittag mit Anatol einfach nur die Sicht verstellt? In Valerie begann es zu brodeln. Sie war bereit. Bereit für alles was sich nach diesem Kuß entwickeln würde.


    Valerie ließ sich vom Sofa auf den Boden gleiten und umarmte dabei Robert mit einer Hingabe, die mehr sagte als ein Wort.

    Valerie hatte tatsächlich geschlafen. Es war schon spät. Trotzdem versuchte sie, mittels Strohhalm, den Kaffee zu trinken, den man ihr hingestellt hatte als sie schlief. Dabei las sie die Nachricht von Antoine. Ein boshaftes Grinsen hätte man sehen können, wenn sie nicht diese elende Maske getragen hätte.



    Sieben ist ein schöne Zahl, gefällt mir


    Neunzehn war ich auch mal


    Und Zeitungen lese ich gerne



    Nun hoffte die Kaiserin, dass Antonie verstand, dass sie mit allem einverstanden war. Auch wenn eine Zeitung unter seiner Regie, gefährlich für sie werden könnte. Erst einmal hier raus und dazu brauchte sie vermutlich Antoine. Eines nahm sie sich auf jeden Fall vor, egal wie das mit seiner Zeitung ausgehen würde und wen er rehabilitieren wollte, die sieben Köpfe würde sie ihm auf einem silbernen Tablette servieren, vielleicht noch um einen oder zwei Köpfe erweitert. Ein Bonus!

    Ungewohnt für Valerie war das Nichtstun. Entspannt lag sie auf ihrem unfassbar bequemen Bett, die Händer hinter dem Kopf verschränkt und tat das, was man in solche Situationen meistens machte: nachdenken! Brune und Firant! Das war ihrer Meinung nach aber nur die Spitze des Eisberges. Da muss noch mehr hinterstecken. Die alten Eliten? Gemeinsam mit dem Militär? Sie hatte ihre Streitkräfte nie vernachlässigt. Sie bekamen alles, was sie wollten Geld, Aufmerksamkeit, Anerkennung. Bis vor kurzem hatte sie die Berichte ungelesen beiseite gelegt, unterschrieben was zu unterschrieben war, ohne nachzufragen. Bis zu dem Moment, wo sie den geheimen Bericht Fouches in der Hand hatte, in dem er ihr darlegte, wie es in der Truppe tatsächlich stand. Hier wurde ihr bewusst, das man in gewissen Kreisen hoffte, das Valerie zum Unterschriftenautomaten degenerierte. Es wurde ihr klar, dass sie genauso benutzt wurde, wie ihre treue Connetable. Valerie fragte sich, wie weit der Einfluß Anielles beim Militär tatsächlich reichte. Ihre längstfällige Ernennung zum Marschall hatte sie noch nicht unterschrieben, damit wär sie den allmächtigen Marschällen gleichgestellt gewesen. Vielleicht lag hier der wahre Grund, warum sie nun auf diesem unfassbar bequemen Bett lag und grübeln konnte.

    Saint-Just war immer noch der Alte. Keine Spur von Reue, keine Läuterung und das nach all diesen Jahren im Chateau When! Das nötigte der Kaiserin Respekt ab. Sie konnte mit all diesen Punken persönlich gut leben. Vor allem mit dem ersten genannten Punkt. Seit dem Auftritt der Alt-Herren-Riege, dem getarnten Versuch aus ihrem Reich, wieder ein Reich der Capets zu machen, war Valerie auf die Roylisten nicht sonderlich gut zu sprechen. In manchem den Jakobinern näher als man von einer Kaiserin erwarten würde, hätte sie alles andere als ein Problem damit, Roylisten den Kopf abschlagen zu lassen. Einzig mit der Abschaffung der Pairskammer, tat sich Valerie schwer. Hier war der einzige Punkt über den sich feilschen ließe.



    Mit den Punkten 1 bis 3 bin ich einverstanden.


    Nur die Abschaffung der Pairskammer wäre mir derzeit ein zu großes Risiko. Damit setze ch mich zwischen die Stühle. Das kann ich mir derzeit nicht leisten. Vor allem dann nicht, wenn man drei Anhänger Capets dem Fallbeil überantwortet. Allerdings ließe sich über eine Beschneidung des Einflusses der Pairs nachdenken.


    Ganz persönlich würde ich mich für Roisy entscheiden.


    Pferderennen fand sie langweilig. Da wäre es, ironisch gemeint, schon fast eine Erlösung, wenn es sie dort erwischen würde.


    Aber den Gefallen werden sie uns nicht mehr tun. Vermutlich haben sie deine Pläne gehört. Also dann etwas neues! Kommende Woche halte ich eine Rede vor der Akademie der schönen Künste, mit reichlich Publikum und ein paar Tage später eine Rede vor der Internationalen Handelskammer. Mit sehr hochkarätigem Publikum. Ihr Vater wird auch dort sein, Claude.

    Noch nie in ihrem jungen Leben, hatte sie den Bruder ihrer Geliebten persönlich kennengelernt. Selbst Anielle hatte das Thema bisher vermieden. Bis vor ein paar Tagen zumindest. Als sie zum ersten mal eine Haftentlassung ihres Bruders erwähnte. Wohlgemerkt keine Begnadigung! Valerie war damals vorsichtig geblieben. Antoine Saint-Just hatte einen miserabelen Ruf. Galt als Bluthund. Neben seinem Freund Robespierre als Henker der Revolution. Aber er war auch ein Idealist und ein Denker. Seine Ideale und das was er daraus gemacht hatte, hatten ihn hierher gebracht.



    Ich habe Ziele:
    Ziel Nummer 1: hier rauskommen

    Ziel Nummer 2: meine Helfer fürstlich zu Entlohnen

    Ziel Nummer 3: an denen die mir das angetan haben, fürchterlich Rache zu nehmen.


    Feilschen wir:


    Was kannst Du dir, neben deiner Freiheit, vorstellen?



    Robert war der erste Mann, der sie in dieser Weise verwöhnte. Sie ermunterte ihn weiterzumachen in dem sie den übergeblieben Schuh von ihrem Fuß strich. Dabei rutschte ihr Kleid noch höher. Der Strumpf war nun ganz hinüber. Sanft drückte sie ihren kaiserlichen Fuß auf Roberts Lippen und schaute ihm dabei in die Augen. Sie wollte das er sah, wie sie genoß und das sie auf keinen Fall Einwände erheben würde. Nun bereute sie es ein Kleid zu tragen und keinen Rock mit Bluse. Der Reißverschluß war hinten! Den inzwischen nassen Fuß zog Valerie zurück. Mit beiden Händen nahm sie seinen Kopf, beugte sich vor und drückte ihre vollen, leicht geöffneten, Lippen auf seinen Mund.

    Soviel verstand Valerie inzwischen von der Politik, dass man nie oder nur selten meinte, was man sagte. Nun, wie dem auch sei und gleichgültig was die Herrn von ihrer "schwachen" Kaiserin dachten, Valerie hatte ihr Ziel erreicht und sich Zeit verschafft.


    Ich danken Ihnen, für ihr Verständis. Auf ihren Vorschlag komme ich gerne zurück.


    <Aber mit Sicherheit nicht mehr in dieser Konstellation!>


    Sie erhob sich um ihre hochrangigen Gäste gebührend zu verabschieden.

    Sie hatte mit ihm länger als mit allen anderen bisherigen Staatsgästen zu Abend gegessen und sich köstlich unterhalten. Niemand sonst hatte sie singen gehört! Nur wenige wussten um ihre Homosexualität und die Angst vor einer Ehe oder besser vor den damit verbunden Pflichten. Julien war nicht nur ein Kollege im Amt, er hatte ihr das Gefühl gegeben, dass ihr nicht nur zugehört wurde, sondern das Juilien auch versuchte zu verstehen.


    Wir sollten in der Tat unseren wirklich tollen Abend beenden. Du bist das in deinem Reich nicht gewohnt, aber hier wird die Zeit gestoppt, die wir miteinander verbracht haben.


    Lachend dachte sie an die Teams von Presse, Funk und Fernsehen die gleich erneut ein Blitzlichgewitter zünden würden, wenn sie ihren Staatsgast an der Tür verabschiedete.


    Bist Du bereit, dich der Pressemeute zu stellen?


    Valerie war das gewohnt, daher macht es ihr kaum noch etwas aus und konnte vor allem darüber lachen.

    Keine Ton gab Valerie von sich. Nicht einmal eine Antwort bezüglich der Notbremse. Seine Hand strich über ihren Fuß, dann über ihr schlankes Bein. Das Knistern, dass die Hand auslöste, das Kribbeln das sich zunächst in den Beinen und dann im ganzen Körper verteilte. Ihr Atem stockt kurz. Wenn er ihr nun in die großen, schwarzen Augen gesehen hätte, hätte er mehr als nur Zustimmung vorgefunden. Es waren keine ungewohnten Gefühle die in Valerie hochstiegen, nur hatte es noch kein Mann geschafft, diese auszulösen. Wortlos nahm sie den beschuhten Fuß zurück und öffnete damit gleichzeitig den Weg für Roberts Hand. Eine deutliche Aufforderung. SIE würde die Norbremse nicht ziehen.

    Valerie spürte das sie hier zu etwas verführt werden sollte, was sie nicht mehr überschaute. Instinktiv fühlte die Kaiserin wie der Zug in dem sie augenblicklich zu sitzen schien, Fahrt aufnahm und vielleicht nicht mehr rechtzeitig zum stehen kam. Sie suchte der Griff für die Notbremse. Wie sagte Ridefort immer so schön: <Die Kaiserin muss niemals etwas sofort entscheiden!>


    Meine Herren, sie verstehen, dass ich Ihnen hier und heute keine Entscheidung mitteilen kann und werde. Für solch weitreichende Maßnahmen benötige ich ein wenig Zeit.


    Vor allem musste sie ihren Stab um Rat fragen, Ridefort, Duroc und zum Ausgleich Montmorency.


    Für mich ist der Punkt erreicht, an dem ich unsere Sitzung lieber vertagen möchte. Wenn Sie mich also entschuldigen wollen.


    Wieder kam das filmreife Lächeln einer Diva zum Vorschein. Sie nahm nicht an das sie damit punktete, aber es unterstrich so herrlich das Ende der Veranstaltung.

    Diese Frage hatte sich Valerie noch nicht ein mal gestellt. Das Duroc sie liebte, stand ausser Zweifel, aber er würde es nie wagen, die entscheidende Frage zu stellen. Somit blieb auch dieser Teil des Planes an ihr hängen. Zudem dämmerte es Valerie, könnte es sein, dass Onkel Jerome in der Stellung des Seneschalls nur die zweitbeste Wahl sah? Hatte er weitergehende Ambitionen? Für Valerie war Jerome, ein Freund, ein Freund der sie als Kind schon zur Weißglut und zum lachen gebracht hatte. Die Vorstellung, dass Er und Sie ein Paar sein würden, war für Valerie undenkbar. Deshalb ging sie auf diese Bemerkung auch nicht ein.


    Ich will fair zu ihm sein. Prinzgemahl zu sein ist nicht einfach. Für ein Alphamännchen wir Duroc, wird es besonders schwer werden. Einer, seiner Frau in allem den Vortritt zu lassen, einen Schritt hinter ihr zu gehen und vielleicht die kaiserliche Hofhaltung zu führen, aber sonst keinen Einfluss auf die Regierung zu haben, ein ganz dicker Brocken, den der gute Robert zu schlucken hat. Daher werde ich ihm einen wundervollen Heiratsantrag machen. Gespickt mit einem Angebot, dass er nicht ablehnen kann.


    Valerie schaute gerne Filme, was man manchmal merkte.