Wie es mir geht?
Diese Frage kam überraschend. Danach fragte eingentlich niemand. Aber Leonor war ihr Schwester und inzwischen war man das nicht nur auf dem Papier. Valeries Gefühle für Leonor waren schwesterlich.
Gute Frage. Das ist nicht mit zwei Worten gesagt. Körperlich bin ich topfit, alles Bestens. Das macht mir keine Sorgen. Es ist eher die Frage was noch kommen mag. Ich mache mir Sorgen um uns, unsere Familie. Nach dem Attentat ist Onkel Fouche dabei die Hintergründe zu untersuchen. Das ist sicher der Grund, warum er sich nicht bei Dir meldet. Mir macht es Kopfzerbrechen warum man mich umbringen wollte? Wer dahintersteckt? Was noch kommen mag und ob Du nicht ebenso im Fadenkreuz stehst? Oder unsere Mutter.
Valerie machte ein sehr besorgtes Gesicht. Zum erstenmal machte sie sich Sorgen um ihre Mutter. Aber sie war nicht nur eine echte Beauharnais, sondern auch die Tochter ihrer Mutter. Das hatten die Gegener vielleicht unterschätzt und würden es noch zu spüren bekommen, wie es ist wenn man das Raubtier in der Kaiserin reizte. Sie zeigte der Welt die Zähne.
Das wird mich aber nicht davon abhalten, für unser Reich zu sorgen und den Menschen zu helfen, die der Hilfe bedürfen. ich werde kämpfen. Und meine Widersacher dort packen, wo es richtig weh tun wird.
Dann wurde sie wieder melancholisch.
In Dingen der Liebe bin ich derzeit eher auf Eis gelegt. Anielle ist mit ihrem Krieg beschäftigt und das entfernt mich zunehmend von ihr. Dafür geht ein anderer Stern auf. Du wirst es nicht glauben, aber unser schöner Robert, Robert Duroc, scheint sich in mich verguckt zu haben und das besondere.... ich genieße es. Er ist in letzter Zeit immer nervös und nicht bei der Sache, wenn er mit mir dienstlich zu tun hat. Wie ein Schuljunge.
Verlegen schaute sie auf den Teppichboden und lächelte genauso verlegen. Hier war sie nicht die Kaiserin, hier war sie eine junge Frau, die sich zu verlieben begann.
Er hat noch nichts gesagt und schon gar nichts gemacht. Aber ich freue mich, wenn ich ihn sehe.