Beiträge von Kylian Fouche

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.

    <Respekt!>


    Eine Entscheidung mit der Fouche in dieser Form nicht gerechnet hatte. Sie stimmte allem zu, was man vor ein paar Tagen nicht einmal andeuten durfte. Schutzweste? Wie lange hatte Serville versucht ihr eine schmackhaft zu machen? Panzerwagen, statt Sportwagen? Drohnenüberrwachung der Residenzen? Valerie schränkte ihre eigene Freiheit ein. Er war stolz auf Valerie. Ihr flippiger Regierungstil würde wohl mit diesen Maßnahmen ein Ende haben. Was die Regierungsgeschäfte betraf, war das schon länger so. Sie beschäftigte sich mit dem was sie vorgelegt bekam. Sehr zum Missfallen einiger Herrschaften. Fouche musste wachsamer sein!

    Diese Termine habe ich deshalb nicht in Erwägung gezogen, weil die Vorbereitungszeit zu knapp wäre, Majestät.

    Ein weiterer Grund ist die Tatsache, dass die hohen Militärs den kaiserlichen Reden vor der Kunstakademie und der Handelskammer fernbleiben werden. Das ist bei Pferderennen und Automobilmessen schon anders. Vor allem beim Pferderennen in Roisy ist alles vertreten was Rang und Namen hat. Schaulaufen der Schönen, Reichen und Einflußreichen. Wenn dabei die Kaiserin ermordet werden sollte, war man selbst dabei, in der ersten Reihe sozusagen. Daraus konnte  Kapital schlagen. Legenden bilden die dem eigenen Ansehen nutzen würden.


    Für Fouche als war aber noch ein anderer Aspekt von Reiz: Kollateralschäden! Man konnte nie wissen, was bei einem solchen Einsatz "schief" gehen konnte.

    Jetzt war es an Fouche einen seiner seltenen Lachanfälle zu bekommen.


    Mein lieber Claude, das glaube ich Ihnen sofort und unbesehen!


    Fouche hatte nicht nur diese Zeit unbeschadet überlebt, sondern auch die Zeiten danach, obwohl er an dem blutigen Geschäft nicht so unbeteiligt gewesen war, wie er es geschickterweise danach verkaufte. Einen solchen Ritt auf der Rasierklinge wollte er nicht mehr absolvieren.

    Kyilan ließ sich nicht anmerken, wie tief sie ihn mit dieser Bemerkung traf.


    Valerie ist meine Kaiserin! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.


    Er war im Begriff zu gehen.


    Und was bringt es, wenn Leonor ihr folgen würde? Ein weiteres Kind auf dem Thron! Genau das würde ich meinem eigen Fleisch und Blut nicht antun wollen. Selbst dann nicht, wenn man mich zum Regenten machen würde. Du solltest mich gut genug kennen, Eleonor. Meine Treue gehört der Kaiserin, wie sie zuvor ihrem Vater, deinem Mann, gehört hat!


    Langsam erhob er sich und ging zur Tür. Mit der Klinke in der Hand, drehte er sich noch einmal zu Madame Mere um.


    Eleonor mach es Dir doch nicht so schwer! Genieße dein Leben!


    Er spürte das er sie immer noch liebte. Es war besser zu gehen.


    In seinem Wagen brauchte Fouche einen Moment bevor er den Motor startete. Sein altes Kassettengerät spielte Frank Sinatras My Way. Sein trauiges Lächeln wurde zum lauten Lachen. Bei Gelegenheit würde er einen DNA-Test machen lassen. Sicher ist sicher.

    Fouche musste sich beim letzten Satz der Kaiserin ein Lachen verkneifen. <Das waren noch Zeiten>, dachte er und fand immer mehr gefallen an Valeries unbekümmerter Art, wenn sie dies auch nur im vertrauten Kreis zum besten gab. In der blutigen Phase der Revolution hätte sie eine erstklassige Jackobinnerin abgegeben. Was sicher ein wenig der sadistischen Ader ihrer Majestät geschuldet war.


    Wir werden darauf achten, dass alles nach Recht und Gesetz abläuft. Das sollten wir unbedingt beachten. Es sei denn, Sie wollen ihre Herrschaft auf die Macht der Bajonette stützen, Majestät.


    Bisher, und wer wusste das besser als Fouche, war es Valerie gelungen als Kaiserin vom Volk geliebt zu werden. Mit diesem Pfund sollte sie wuchern und sich nicht mit Blut besudeln. Dafür waren andere da.


    Allerdings kann man "Unfälle" und "Versehen" nicht ausschliessen.


    Wieder verkniff er sich ein Lächeln. Er war sich sicher, dass Valerie und auch Serville ihn gut verstanden hatten.

    Ein wenig geschmeichelt fühlte er sich schon, doch er wusste ganz genau, dass dieser Posten die Möhre war, die ihm vorgehalten wurde, damit er auf trab kam. Eleonor hatte es noch nicht aufgegeben. Sie brauchte ihn. Fouche hatte sich nur deshalb so lange auf dem Posten des Polizeiministers halten können, weil gnadenlos kompetent seine Arbeit versah und weil er sich aus der Tagespolitik heraushielt, sich nie festlegte. Aber diese Jahre waren nicht spurlos an Fouche vorbei gegangen. Nun fühlte er sich alt und ein wenig verbraucht, dachte zeitweise sogar an Rücktritt. Fouche hatte keine Lust mehr auf Ränkespiele und Hinterzimmerintrigen.


    Du schmeichelst mir sehr, Eleonor. Aber man muss sich fragen, ob eine solche Stelle etwas für einen Mann von feiner Lebensart ist?


    Er versuchte es mit Humor, seiner ehemaligen Traumfrau eine Absage zuerteilen.

    Seine Schwärmerei hatte er wieder im Griff. Er kannte die Kaiserinmutter nur zu gut und wusste das er aufpassen musste, um nicht in eine ihrer Ränkespiele verwickelt zu werden. Die Zeiten hatten sich geändert, seit dem sie eine kurze Phase gegenseitiger Zuneigung genießen durften. Man konnte es auch in einer Gleichung zusammen fassen, was damals geschehen war: Kylian war da, Eugene nicht! Kurz und heftig.


    Das sollen wir vielleicht ändern. An mir sollte es nicht liegen.


    Seine Spürnase verriet Fouche, dass er nicht nur der alten Zeiten willen, eingeladen worden war. Madame Mere hatte Probleme mit ihren Töchtern. Erwartete sie tatsächlich, dass er ihr half die Kaiserin vom Thron zu entfernen?

    Er hatte seinen alten aber tiptop gepflegten Stolz-Neuss Cornichon gerade noch unter dem Vordach einer Remise trocken abstellen können, als es wie aus Kübeln goss. Lässig holte er einen Schirm aus dem Kofferraum und ging eilig zur offenen Tür der Burg. Sofort nahm man ihm den Schrim ab und führte ihn zum Salon der Frau, die er einmal geliebt hatte und vielleicht sogar noch liebte. Seit Eleonor vor ein paar Tagen angedeutet hatte, dass er vielleicht, möglicherweise, eventuell der Vater Leonors sein könnte, hatte er nicht mehr richtig geschlafen und seit dem Anruf gestern Abend, dass sie ihn sehen wollte, erst recht nicht. Elegant, aber wie immer altmodisch, gekleidet, betrat er den gemütlich eingerichteten Salon und sah eine immer noch schöne Frau, Sein Herz wurde schwer. Mit einer tiefen Verbeugung küsste er andeutungsweise ihre Hand.


    Majestät


    Mehr sagte er nicht. Hier war er nicht der unheimiche Polzeiminister, sondern ein Mann einfach nur fasziniert war.

    In Gedanken und immer noch über sich selbst verärgert, ging er den anderen voran. Im Park angekommen, holte er tief Luft. Grandios vorgeführt und an seinem eigenen Anspruch zweifelnd, war er kurz davor seinen Rücktritt anzubieten. Doch da kam ihm das kleine, tappsige Mädchen mit den langen schwarzen Haaren und dem wundervollsten Sprachfehler der Welt in den Sinn. Immer noch hatte die Kaiserin etwas von diesem kleinen Mädchen, dass sich so standhaft weigerte das W richtig auszusprechen. Er musste grinsen, als er daran dachte, wie sie immer Onkel Wusch-he zu ihm sagte. Inzwischen sprach sie alles richtig aus und hatte eine tragende Stimme. Aber goldig war sie immer noch. Er verwarf seinen Rücktrittsgedanken und wollte lieber sterben, als die Kaiserin alleine zu lassen.


    Nein, Colonel! Wer immer da mitgehört hat, kennt unsere Pläne. Von mir aus! Wir ändern nur ein paar Details. Wir werden ein Überraschungsmoment einbauen und überlegen ob wir ihre Majestät nicht noch zusätzlich durch ein Double ersetzen.

    Heeee .... Brummte Fouche wütend über den Fauxpas. Dieses dürre Mädchen hatte aber das Vertrauen der Kaiserin, deshalb blieb er ruhig. Bis zu dem Moment, wo Bernadette Durendal andeutete, dass etwas mit seinem Kugelschreiber nicht zu stimmen schien. Hatte er sich wirkich über den Tisch ziehen lassen? War da tatsächlich ein Mikrofon verborgen? Mit einem mal fühlte er sich wie ein Tölpel, irgendwie alt. Ohne weitere Wort folgte er der Kaiserin zu Tür und gönnte dem blonden Mädchen ein anerkennendes Lächeln.

    Ich habe deine Termin für die nächsten vier Wochen durchgesehen. Da gibt es drei Termine die man ins Auge fassen kann. Der Große Preis von Outremer auf der Galopprennbahn von Roissy, die Eröffnung der Automobilmesse in Brossin und das Galakonzert beim Corinnis Bluesfestival. Bei allen Veranstaltungen sind eine Menge Leute um Dich herum. Was deinem Schutz dienlich sein kann, weil wir genügend Leibwächter um Dich herum versammeln können, ohne das es auffällt. Für einen Attentäter ein wahres Fest, weil er ebenfalls in der Menge untertauchen kann. Aber zum Attentat selbst, lassen wir es nicht kommen. Wir schlagen vorher zu. Dann ist es deine Entscheidung, ob sie ordnungsgemäß abgeurteilt und hingerichtet werden, bis an ihr Lebensende im Chateau When dahin vegitieren oder Selbstmord begehen.


    Die Entscheidung, was mit Brune, Friant und ihren Spießgesellen geschehen sollte, überließ er gerne der ehemals goldigen Valerie.

    Fouche beugte sie vor, faltete seine Hände und lächelte.


    Kompliment Colonel. So hatte ich es mir gedacht. Ihre Majestät wäre der Köder! Natürlich gibt es ein Risiko, aber ein sehr kontrolliertes. Die Operation muss geheim bleiben, darf nicht zu aufwendig werden und muss vor allem einen unwiderstehlichen Reiz auf die poteniellen Attentäter ausüben.


    Er sah die schöne junge Frau an, die er als Kind so goldig fand und die nun seine Kaiserin war.


    Valerie, ich weiss was ich da von Dir verlange.

    Mit der Gelassenheit seiner 40 und mehr Dienstjahre überhörte er den kaiserlichen Ausrutscher. Ebenso gelassen referierte er aus dem Kopf.


    Brune und Firant werden lückenlos überwacht. Noch haben sie keine Fehler gemacht. Bei General Friant ist das sicher nur eine Frage der Zeit. Irgendwann wird er sich verraten, im Gegensatz zu Marschall Brune.


    Er lehnte sich zurück. <Wo war die Zeit gelieben? Wo war die kleine goldige Valerie geblieben? Die mit dem süßen kleinen Sprachfehler und dem sonnigen Gemüt. Valerie war erwachsen geworden!>


    Wir können warten bis dieser Fehler eintritt oder nehmem Einfluss auf den Ablauf der Dinge und stellen eine Falle auf!

    Sein Handy meldete sich. Nur ein kurzes Ja und dann hörte Fouche zu. Er grinste als er erfuhr, dass die unscheinbare Scheune in die Luft geflogen war. Die Ermittlungen die er anordnete sollten mehr verschleiern als aufdecken, zumindest für die Öffentlichkeit. Gespannt auf das Ergebnis war er trotzdem. Fouche ging von einer Drohne oder einem Flugkörper aus. Wenn er das Ding gestartet hätte, wäre der entsprechende Typ und die Herkunft nicht allzu schwer festzustellen. Damit der gewünschte Effekt entstand. Die Scheune war egal, aber das was sie in die Luft gejagt hatte, entscheidend.

    Der Einsatz lief. Foche hatte genug Informationen. Er schaltete seinen Rechner aus und trennte zudem das Kabel von der Buchse, was auf dem Server in einer weit entfernten einsamen Scheune dazu führte, dass seine Verbindung sofort getrennt wurde und eine Software dafür sorgte, dass alle Spuren vernichtet wurden. Das Signal konnte nur bis zu diesem Server in der einsamen Scheune zurückverfolgt werden.

    Zufrieden legte er sich zurück und wartete auf das Ergebnis des befohlenen Einsatzes. Danach ging das Spiel in die zweite Runde. Friant war sein nächstes Ziel und Foche war sicher, dass er ihn bei den Hoden zu fassen bekam.

    Sein Grinsen wurde breiter. Er hatte den Standort des Handys, aber keinen Namen oder wer es wirklich benutzte. Auch wenn er sicher war das er es mit Friant zu tun hatte, beweisen konnte er es nicht. Vermutlich war es sogar schon weggeworfen worden. So hätte er es gemacht. Weg damit! Friant war aber einer dieser Generale die durch Protektion oder persönlichen Mut, denn durch übermässige Klugheit in den Rang befördert worden waren. Selbst wenn es sich um einen Irrtum im Bezug auf den General herausstellen sollte, gelohnt hatte sich die Suche jetzt schon. Wenn es Zweifel an der Echheit der Daten gegeben haben sollte, dann waren sie nun wie weggeblasen. Kylian hatte jemanden geweckt, wen er geweckt hatte, war ihm unbekannt, aber auf seine Suche wurde reagiert. Es war der Startschuss zu einem Rennen.

    In der Abgeschiedenheit seines Büros in der Festung, sah sich Fouche die Aufnahmen seines doch recht kurzen Verhörs immer und immer wieder an.

    <Zahlen! Er malt Zahlen in den Wind!>

    Mit einem altmodischen Bleistift schrieb Fouche das auf was er meinte erkannt zu haben. Eine Reihe von Zahlen, die sich nicht immer eindeutig erkennen ließen. Eines war sicher, es handelte sich um eine Handynummer aus Outremer. Das ein paar Zahlen nicht eindeutig waren, musste kein Nachteil sein. Auch wenn Fouche schon reich an Jahren war, ein Trottel der die neuen technischen und elektronischen Möglichkeiten ignorierte, war er nicht. An seinem abgeschirmten Rechner öffnete er ein Programm, das für genau diese Zwecke entwickelt worden war. Die Maschine begann zu arbeiten und Fouche lehnte sich zurück. <Ich könnte mich selbst prügeln, weil ich das rauchen aufgehört habe>. Kylian sehnte sich nach einer Zigarette. Doch hielt er tapfer aus, bis der Rechner nach einer gefühlten Unendlichkeit ein paar realexistierende Telefonnummer und deren Inhaber ausspuckte. Bei einem Namen verzog Fouche sein ledernes Gesicht zu einem seltenen Lächeln.


    Habe ich Dich endlich, Mon Général! 


    Doch zunächst war Fouche im Wort. Er wollte nun seinen Teil des Geschäfts erfüllen.


    Er suchte nun nach dem Standort des Handys. In bestimmten Krimiserien war das immer Aufgabe eines Nerds. Hier machte es der Chef selbst.


    Bingo!


    Da Fouche davon ausging, dass es Geiseln gab, die Jules zu dieser Tat zwangen, musste er nur noch wissen, um wen es sich dabei handelte. Schnell hatte er herausgefunden, dass seine Mutter noch lebte und er eine Schwester hatte. Von einer Freundin oder einem Freund war auszugehen. Er überlegte kurz und entschied sich für eine Freundin. Dann gab er die entsprechenden, verschlüsselten Befehle an eine Polizeieinheit von der nur er und Anielle etwas wussten, selbst Valerie hatte man damit nicht belästigt. Jetzt konnte er nur noch warten.

    Für Fouche war es ein Erfolg, das Jules nicht gleich widersprach, sondern stumm blieb. Entweder dachte er nun nach oder er war schon zu einem Entschluss gekommen. Gut das Kylian auf Zuschauer verzichtet hatte. Der Bulle von Bulle der mit im Verhörzimmer war, war nur Kulisse. Ein Saft-und-Kraft-Kerl ohne Hirn. Bedrohlich, aber dumm.


    <Du bist doch nicht so dumm. Du hast nur Angst, Jules und das ist gut so!>


    Das geübte Auge verriet ihm, dass Jules etwas sagen wollte, ohne es zu sagen. Er hatte Angst das jemand etwas mitbekommen würde und ihn verriet. Da Kylian schon länger gewissen hohen Würdenträger des Reiches nicht mehr so recht über den Weg traute, hatte er dafür gesorgt, dass nur er, die Dumpfbacke und der junge Jules von diesem Verhör wussten. Zudem wurden die Bilder davon lediglich gespeichert und zwar auf einem Rechner, zu dem nur Fouche Zugang hatte. Ihm schien als ob Jules ihm etwas mit seinen Bewegungen mitteilen wollte. Dazu musste er sich die Aufnahmen ansehen. Die Gelegenheit war günstig, dass Verhör für eine Zeit zu unterbrechen.


    Bring ihn in seine Zelle, Gerome! Jules will nachdenken, nicht wahr, Jules? 


    Gerome war seit Jahren Fouches Faktotum. Sein Mann fürs Grobe und ihm absolut ergeben, genau wie die beiden Polizisten die Fouche zum persönlichen Schutz von Jules abgestellt hatte.


    Passt gut auf Jules auf! Keiner, wirklich keiner darf ihn sehen oder besuchen. Nicht einmal Valerie persönlich!


    Er kannte seine Kaiserin ziemlich gut und wusste, dass es für alle besser war, sie fern zu halten.

    Kylian Fouche spürte das sich etwas in dem jungen Mann tat. Nun kannte er auch den Grund, warum er schwieg.


    Du siehst zu welchen Methoden deine Freunde greifen, damit Du für sie den Sündenbock gibst. 


    Kerzengerade saß er nun auf seinem Stuhl und faltete die Hände. Leise und väterlich sprach er weiter.


    Jules, nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Eine vielleicht dumm klingende Redensart, aber in deinem Falle, würde ich darauf wetten, dass sie stimmt. Wen halten sie fest? Vor allem wer hält sie fest? Wenn ich das weis, dann kommen wir sehr schnell auch zu dem Wo! 


    Fouche setzte sein Pokergesicht auf.


    Ein Geschäft auf Gegenseitigkeit! Du sagst mir, wer festhalten wird und von wem. Dann werde ich dafür sorgen, dass sie befreit wird.


    Natürlich ging Fouche davon aus, dass es sich dabei um seine Freundin handelte.


    Wenn ich das für Dich erledigt habe, kommen wir zum zweiten Teil des Geschäfts. Du wirst mir alles sagen, was Du über dieses Attentat weißt und ich werde dafür sorgen, dass Du am leben bleibst. Vielleicht wird noch mehr für Dich herausspringen, kommt darauf an, wie zufrieden ich mit deiner Aussage sein werde.


    Mit einer sanften Handbewegung, gab er dem leicht blutenden Jules sein blütenweißes Taschentuch.


    Es liegt nun an Dir, Jules. Nur an Dir!

    Komm Junge! Du bist doch nicht dumm! Willst Du für etwas bestraft werden, was andere ausgeheckt haben? Willst Du dich nun opfern, damit diese Herrschaften ihre eigenen schmutzigen Hälse retten können? Also noch mal: Wer hat Dich eingeschleust? Wer hat Dir diese Waffe zugesteckt? Wer war der andere Mann? Wer von euch hat auf die Kaiserin geschossen? Wo kam das Gewehr her und woher der Sprengstoff? Antworte und Du wirst nicht auf dem Schafott landen! Oder willst Du alleine dafür den Kopf hinhalten? Deine Freunde werden sich freuen, aber bedanken werden sie sich nicht bei Dir! Du wirst einsam sterben dummer Jules!


    Sanft und mit einer Stimmlage die an einen Priester erinnerte, redete Fouche auf den jungen Mann ein.