Gerade wo er sich sicher war, dass er den Barbaren und Unwürdigen den Rücken kehren konnte, wurde er auf Anweisung der Bibliothek der Weisheit in den nächsten Flug gesetzt. Klar gab es zuviele Phönixprinzen für zu wenig Akashiri, aber seine Eignung würde er wohl kaum damit begründen können, sich in Hinterwäldlerprovinzen mit Sagenfiguren zu treffen. Und dann konnte er nichtmal mehr als eine Leibwache mitnehmen, weil er sowohl zwischen den braungebrannten Ureinwohnern als auch den blassen Eroberern durch seine eindeutig Herkunft auffallen würde und mehr Begleiter die Aufmerksamkeit noch erhöhen würden.
Wie auch immer die Erkenntnisse einer Person, die nicht mal existieren mochte, irgendwelche Einsichten schenken mochten, die Hüter und Archivare nicht auch ohne ihn erlangen konnte, war ihm absolut schleierhaft. Es mochte ja möglich sein, sich durch und in alle Pläne und Motive aller möglichen Beteiligen hineinzudenken, aber ihm kaum kein Plan oder Motiv in den Sinn, in welchem sein Wirken eine Rolle gespielt hätte. Angeblich war all sein Wirken durch irgendeine eingepflanzte Prophezeiung vorbereitet worden, die Via Caelis. Name und Bedeutungen waren so unsubtil, dass es ihn jetzt schon daran zweifeln ließ, dass die gesuchte Person auch nur eine Überraschung bereiten könnte.
Die Anzahl der Kleinkriminellen, allgemeinen Kriminellen und angeblichen Mafiosi war eine absolute Beleidigung. Warum die phantasielosen Bewohner dieser Gegend auch nur glauben konnten, sie wären den Dienern der Zivilisation auch nur gleichwertig, war ihm völlig unklar. Als ob jemand außerhalb der Phönixdynastie überhaupt verstehen konnte, was Dienst und Aufopferung wirklich bedeutete. Die dummen Barbaren sahen es als Unterwerfung und selbst die gefallenen Zivilisationen sahen es als eine Art Hierarchie. Sie waren alle so primitiv. Er nickte dem Gegenüber freundlich zu und übte dann ein wenig mehr Druck auf die Nervenpunkte aus, so dass der feige Mann vor Schmerz schrie. Natürlich war ihm die Folter nicht genehm, aber für das Ziel musste jedes Opfer gebracht werden. Und wenn sein Gegenüber bis an sein Lebensende Schmerzen und Traum erleiden musste und der Prinz dafür der Ketzerei schuldig wurde, so war all dies nur ein Tropfen im Vergleich zu wirklichen Dienst.
Er nickte seiner Begleiterin zu und weiter ging ihre unergründliche Suche nach dem letzten Kamel - ein Titel so dumm wie die ganze Mission.