Beiträge von Claude Serville im Thema „Überlegungen“

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.

    Claude traute seinen Ohren nicht. Die Chefin forderte das, was er schon seit ihrem Regierungsantritt gefordert und Valerie immer abgelehnt hatte. Jetzt hätte er sagen können, wer hats erfunden? Doch wollte er nicht nachkarten. Er konnte nun das volle Programm abrufen und die vorbereiteten Erlasse in Kraft setzen lassen.


    Jawohl, Majestät!


    Er hatte mehr erreicht, als er gehofft hatte. Selbst wenn er mal wieder von Bernadette als Glucke bezeichnet worden wäre, hätte sie dem Gespräch beigewohnt. Auch mit dem Begriff Jammerclaude konnte er gut leben.

    Die männlichen Servilles würde allesamt dort sein. Sein Vater als Ehrenvorsitzender der Internationalen Handelskammer, sein Bruder als Vertreter der Group Serville und er ... und er als Privatsekretär ihrer Majestät. Was seinen Vater nach wie vor störte. Er hätte seinen jüngern Sohn lieber in der Geschäftsführung seines großen Unternehmens gesehen. Valerie musste nicht wieder Salz auf diese Wunde streuen. In letzter Zeit überlegte Claude allerdings, ob er nicht tatsächlich in das Familienunternehmen einsteigen sollte. Da bliebe dann die Frage zu klären, wer als Boss angenehmer war, Valerie d'Outremer oder sein eigener Vater? Claude hing an seiner Kaiserin, weil sie so ist wie sie ist. Er war halt der treue Serville. Somit waren ihm die Ausführungen des Polizieiministers extrem suspekt.


    Ich denke wir waren vom Pferderennen weg? Es muss doch noch eine andere Möglichkeit geben? Eine Möglichkeit, wo man ihre Majestät keinen zu großen Gefahren aussetzt. 


    <Wollte Valerie nun zum Heldenweib werden, wie ihre Freundin?> 


    Claude war entsetzt.

    Gott bewahre, Majestät! Auf keinen Fall möchte ich diese Zeit wiederbeleben.


    Seine Familie gehörte zwar nicht zu denen, die unter diesem Regime besonders gelitten hatten, aber diese Zeit war schlecht für das Geschäft! Da konnte Serville nicht aus seiner Haut. Da war er Mitglied einer der reichsten Unternehmerfamilien des Reichs.


    Wenn Sie aber nicht mehr sind, Majestät, dann kann es verdammt schnell wieder zu solchen Umtrieben kommen. Es ist also nicht ganz uneigennützig, wenn ich Angst davor habe, dass der Attentäter Erfolg haben könnte.


    Von seiner fast schon an Liebe grenzenden Verehrung für seine Chefin, sagte er nichts.

    Serville gefiel es gar nicht, in welche Richtung sich dieses Gespräch entwickelte. Valerie verteilte schon das Fell des Bären, bevor dieser erlegt war. Und ausgerechnet der Polizeiminister stieß ins selbe Horn.


    Sollten wir nicht zunächst überlegen, die Herrschaften dingfest zu machen, bevor wir über ihre Aburteilung und die Strafen reden?


    Man konnte seinen unterdrücken Ärger, trotzdem heraus hören.


    Nach wie vor, bin ich gegen den Lockvogelplan! Nicht nur im Hinblick auf die Gefährdung ihrer Majestät, sondern auch wegen der Menschen die an diesen Veranstaltungen teilnehmen. Eine Bombe tötet, mit Verlaub Majestät, nicht nur die Kaiserin, sondern eine Menge Unbeteiligter. Noch schlimmer würde es werden, wenn Sie Majestät, ohne Schramme davon kämen und tote Kinder zu beklagen wären! Wollen Sie das wirklich riskieren?


    Als Advokat des Teufels, so sah sich Serville gerade selbst.

    Wir waren dabei Sie zu ermorden zu lassen, Majestät!


    Mit dieser Bemerkung machte Claude sehr deutlich, was er von diesem Plan hielt. Schließlich war Kylian Fouche einmal der Kaiserinmutter sehr zugetan. Es gab sogar böse Gerüchte. Wollte sich seine Kaiserin wirklich in die Hände des Mannes begeben, der im Verdacht stand einmal der Geliebte ihrer gehassten Mutter zu sein?


    Wir sollten diese Informationen im Raum stehen lassen und die Teilnahme ihrer Majestät an den genannten Veranstaltungen im letzten Moment absagen. Was die potentiellen Drahtzieher nervös machen wird. Da sie nicht wissen, wie weit wir ihnen auf den Fersen sind.

    <Jetzt bekommt dieser Hungerhaken auch noch eine Gehaltseröhung. Bald wird sie überschnappen und die Kaiserin mit Du anreden.>


    Den Korb hatte Serville, seiner Meinung nach, nicht verdient. Letztlich war er Bernadettes direkter Vorgesetzter, aber das hatte sie offensichtlich nie akzeptiert. Ausserdem hatte er gegen das Duo Valerie/Bernadette, keine großen Chance. Zu steif, zu sehr Soldat. Also nahm er es wie es kam und wechselte das Thema.


    Sie verließen den ersten Stock und gingen an diesem wundervollen sonnigen Tag in den streng bewachten Schlosspark.


    Wir sollten das was wie eben besprochen haben, einfach vergessen und einen ganz neuen Plan erarbeiten. Wer weiß wer das mitgehört hat! Monsieur le Ministre ich schlage vor, dass wir uns das mit dem Lockvogel noch einmal gründlich überlegen.

    Eingentich hätte Serville schadenfroh sein können, wenn sich so ein alter Fuchs wie Fouche einmal in die Nesseln setzt. Doch dazu bewunderte er Fouche zu sehr. Die Sache war zu ernst. Wer weiß wer zugehört hatte? Vermutlich genau die Herren, über die man hier sprach. Es wurde enger für Valerie. Er musste noch mehr Augen und Ohren um sich scharen, damit seiner Kaiserin nichts geschah. Bernadette stand nun ganz weit oben auf seiner "Einbindungsliste".


    Grinsend stand er neben ihr.


    Du weisst was eine PIK Bauer P229 ist? Oder ist Dir ein anderes Modell lieber?


    Zwinkernd warf er seine Bedenken ihr eine Waffe zu geben, über Bord.

    Sofort erhob Claude Serville Einspruch.


    Monsieur le Ministre sie haben doch nicht vor, ihre Majestät als Köder für diese Falle zu benutzen? Dagegen protestiere ich schärfstens!


    Claude war wirklich entsetzt. Ihm war das Risiko zu hoch!

    Das war es also. Ihre inneren Zweifel. Claude stellte sich neben seine Kaiserin und schaute ebenfalls zu Kaiser Eugene hoch. Leise und ohne sie anzusehen.


    Majestät, darauf kommt es nicht an! Es geht nicht darum, was der Kaiser gemacht hätte. Sie sollten nicht danach streben, die Kopie ihres Vaters zu werden. SIE sind die Kaiserin! Ihr Vater würde sagen: Du hast ein Kommando, dann kommandiere!


    So schnulzig, wie wahr.

    Claude hatte es nicht weit. Er brauchte nur vom gegenüberliegenden Büro über den Flur und schon stand er in Bernadettes Reich. Diese winkte ihn durch und flüsterte: Das Barometer steht auf Sturm! Serville nickte nur freundlich und war dankbar für den kleinen Tipp.


    Guten Morgen, Majestät.


    Die Kaiserin stand mitten in ihrem riesigen Arbeitszimmer und schaut zum Potrait ihres Vaters hoch. Sie schien in Gedanken zu sein.