Beiträge von Valerie Beauharnais

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.

    Auf der Stirn der Kaiserin kräuselten sich Falten. Von diesen Käufen hörte sie zum ersten Mal. Aber ... nein das wollte sie klären.


    Die Übersetzungssoftware verdaute die Antwort der Kaiserin und übermittelte:


    Die Kaiserin von Outremer und ihre Regierung könnten sich nicht vorstellen, welchen Vorteil das Reich von solchen Transaktionen hätte, würde aber die Sorge des Raja verstehen und im Sinne gutnachbarschaftlicher Beziehung, diskrete Ermittlungen in die Wege leiten.

    Sie ignorierte Anielles Vorspreschen und setze in aller Ruhe ihren Stein.


    Meinst Du mich würden bestimmte Artikel der Verfassung nicht behindern?


    Valerie nahm die Würfel. Knetete sie ein wenig in ihren Händen.


    Du bist nicht hier um mit mir zu spielen. Was willst Du wirklich? An der Spitze unserer Truppen andere Länder erobern? Anielle das ist kein Spiel, wie dieses hier!


    Sie schlug kräftig auf den Tisch.


    Erinnerst Du dich an die Delphinkriege? Es gab kaum Kampfhandlungen, trotzdem sah es für unsere Streitkräfte nicht sonderlich gut aus. Das, Anielle, solltest Du auch bei deinen Plänen bedenken. Das Glück ist oft sehr launisch.


    Valerie überlegte einen Moment.


    Um deine Pläne Wirklichkeit werden zu lassen, brauchst Du mich. Laß mich raten der Köder für micht, ist eine Änderung der Verfassung vom Wahlkaisertum zur Dynastie der Beauharnais. Darf ich das in diesem Sinne interpretieren? 


    Welches heiße Eisen wollte der Raja anpacken, dass er diesen Weg wählte?


    Valerie hatte sich zu oft mit den Sicherheitslücken im Netz beschäftigt, um nicht zu wissen, dass selbst bei einer solchen, vermeintlich sicheren Art der Kommunikation, unerwünschte Zuhörer nicht ausgeschlossen werden könnten. Trotzdem stimmte sie zu.

    Anielle schien nervös zu sein.


    Es hat sich schon mal Jemand tot gemischt.


    Frotzelte die Kasierin.


    Nun ich denke über die Bodenschätze kan man später reden, dass sind Feinheiten für die Experten. Wichtig ist, dass es keine Kriege mehr zwischen unseren Staaten gibt. Zumal die beiden letzten nicht unbedingt Erfolgreich für Outremer verliefen. Fuso ist ein zu harter Brocken.


    Damit Anielle die Karten nicht noch weiter mischte, nahm Valerie sie ihr ab und begann mit dem Austeilen.


    Derweil kannst du die Armschienen entfernen. Wer weiß, vielleicht hast Du dort die passenden Karten gebunkert.


    Breit grinsend, schaute Sie Anielle in die Augen.

    Für den Anlass passend gekleidet, streng konservativ, blaues, knielanges Kostüm, weiße Bluse und blaue Pumps. Ihre langen schwarzen Haare hatte sie hochstecken lassen und nur wenig Makeup aufgelegt, dass vor allem ihren sinnlichen Mund betonte.

    Diese Art von Audienz lag ihr besonders. Wenig Öffentlichkeit, aber nicht weniger formell. Das Blitzlichtgewitter würde beim Bankett noch grell genug sein. Das Protokoll, sprich Serville, hatte den roten Salon im Erdgeschoss gewählt. Er ging zum Park hinaus und war nicht so duster wie die meisten anderen Räume in dieser Etage. Valerie wartete.

    Auf dem gleichen informellen Weg antwortete die Kaiserin mit dürren Worten, dass ein Aussenvorbleiben der Connetable nicht den Gepflogenheiten ihrer Regierung entsprach, wenn es sich um außenpolitische Fragen handeln würde. Sie wäre allerdings bereit, sich privat und auf rein persönlicher Ebene mit dem Raja zutreffen,

    Mit Fuso verband Valerie Krieg. Es wurde Zeit, dass die Spannungen beendet wurden. Allerdings musste Valerie auf dem Laufenden sein, wenn sie mit dem Prinzen ein Gespräch führen sollte. Sie setzte sich an den Tisch und wartete geduldig bis Anielle zu Ende gemischt hatte.


    Du hast mit Marihito gesprochen, was hast Du ihm angeboten? Eine Teilung der Insel, mit gegenseitiger Rücksichtnahme bei der Ausbeutung der Bodenschätze zum Vorteil der Beteiligten?


    Lächelnd fragte Sie sich, wie lange es wohl her war, seit sie zusammen gespielt hatten.


    So nebenbei, stört Dich deine Uniform nicht? Hier brauchst Du nicht so förmlich zu sein. Von mir aus kannst Du den Kürass ausziehen, wie auch deine Stiefel.

    Valerie zog sich zurück und lachte.


    Wenn es dein Wunsch ist, dann werden wir es ausspielen. Wie damals? Mit den selben Fragen und den selben Aufgaben? Du weißt wie das meistens endete.


    Valerie erhob sich, ging zu einem der verschlossenen Schränke und holte den Karton.


    Es ist sogar noch das selbe Spiel von damals. Ich habe es  immer aufgehoben, für den Fall das es noch einmal gebraucht wird.




    Die Lunte hatte vorher schon gebrannt. Valerie war schon schlechter Laune, als diese dumme Pute von Zofe ihren zweiten Kaffee über dem Schreibtisch verteilt hatte. Nur so gerade konnte sie sich davon abhalten, dieses Weib windelweich zu prügeln. Daher brachte der letzte Satz des Privatsekretärs ihre Majestät zur Explosion. Wie eine Furie sprang Valerie von ihrem Bürosessel hoch, zerbrach den Bleistift nach dem sie gegriffen hatte und warf die beiden Teile in Richtung Serville, den sie aber nicht traf.


    SERVILLE!


    Die sonst so großen braunen Augen, waren zu Schlitzen verengt und ihr schöner Mund zeigte die fletschenden Zähne eines Raubtieres.


    ICH VERBIETE IHNEN IN DIESEM ZUSAMMENHANG GEGEN MEINE SCHWESTER ZU ERMITTELN! VERSTANDEN, COLONEL?


    Sie kam um den Schreibtisch herum, ihre hohen Absätze knallten auf den Parkettboden. Ein Meter achtzig Wut, stand plötzlich vor Serville. Eingentlich war Valerie kleiner, aber 12 cm Absatz machten schon was her. Sie stand ihm fast auf den Zehen, als sie eindringlich, aber leiser, weitersprach.


    Serville! Meine Schwester ist tabu! Ich glaube nicht dass sie eine Hochverräterin ist. Auch wenn ich vor ein paar Tagen anderer Meinung war, bin ich überzeugt, dass sie es ehrlich gemeint hat, als sie mehr Aufgaben an meiner Seite übernehmen wollte. Also lassen Sie die Finger von ihr. Sollte ich etwas anderes erfahren, lieber Colonel, dann sind Sie mein persönlicher Gast im geheimen Teil dieses Palastes.


    Den letzten Satz zischte sie zwischen die fast geschlossenen Zähne hervor.


    Maret gehört Ihnen.

    Pünktlich und in perfekt sitzender Uniform, stand Colonel Serville im nüchtern eingerichteten Arbeitszimmer seiner Kaiserin. Er hatte bereits seine Verbeugung gemacht und wartete darauf, dass Valerie ihn ansprach. Valerie tat so als ob sie noch ein Schriftstück laß, was natürlich nicht der Fall war. Sie ließ Serville einfach etwas warten. Er dufte sich satt sehen. Draußen brannte die Sonne vom Himmel, was hier im klimatisiertern Arbeitszimmer nicht weiter auffiel. Daher trug Valerie ein dunkelblaues, knielanges Kleid, mit langen Ärmeln und leichtem Stehkragen. Elegant, aber nicht übertrieben. Unendlich langsam hob sie ihren Blick und schaute Serville ins Gesicht.


    "Nehmen Sie Platz, Colonel!".


    Der tat was man ihm sagte und setzte sich in einen der beiden Sessel vor Valeries Schreibtisch.


    Die Anlegenheit mit Therese Carrabrus ist endlich geklärt. Ich gratuliere Colonel. Die Aktion war ein voller Erfolg.


    Zumal Anielle seit dem wieder etwas anhänglicher geworden zu sein schien.


    Kommen wir zu neuen Aufgaben. Vor kurzem hatte ich ein sehr ausführliches Gespräch mit meiner Schwester. Wir sehen nun in vielen Dingen klarer.

    Und das betrifft nun Sie ganz persönlich, Colonel, meine Schwester und ich haben beschlossen, dass sich Leonor mehr in die Geschäfte des Palastes einbringen wird. Damit keine Überschneidungen und Missverständnisse passieren, werden sie, mein lieber Serville, für uns beide die Termine koordinieren und meiner Schwester ebenso als Privatsekretär zur Verfügung stehen. Das dürfte wohl kein Problem für Sie sein, Serville. Arbeiten Sie ein paar Termine für Leonor aus. Zu Anfang etwas weniger Anstrengendes, schlage ich vor. Ich will sie nicht erschrecken. Berücksichtigen Sie für diese Termine zum einen ihre Jugend und Unerfahrenheit in solchen Dingen und ... nicht zu vergessen, ihren Niedlichkeitsfaktor. Mit diesem Pfund sollten Sie wuchern, Serville.


    Stellen Sie die entsprechenden Schrfitstück zusammen und informieren Sie die notwendigen Instanzen über die neuen Aufgaben meiner Schwester.


    Fragen Serville?


    Huldvoll lehnte sie sich in ihrem Bürostuhl zurück, faltete die Hände vor ihrem flachen Bauch zu einer Raute und schaute Serville in die Augen.

    Warum haben wir uns nicht schon viel früher unterhalten und ausgetauscht? Das bereue ich heute aus tiefestem Herzen. Deine Gedanken  zur Monarchie decken sich vollständig mit den meinen. Ich strebe auch eine Dynastie, eine Art Gottesgnadentum, für unsere Familie an. Wie gesagt, hatte ich das mit Ridefort schon einmal besprochen. Nun er ist aus Uraltem Adel, aber er ist mir ein guter Berater, der mich schon einmal bremsen muss. Vom Herzen und vom Verstand her, bin ich bei Dir, Leonor. Doch Vorsicht oder willst Du das man dir den Kopf abschlägt, wie es manche Jakobiner erträumen? Jedenfalls sind deine Ideen, vor allem was eine ungeklärte Nachfolge bei einem möglichen Frühableben meinerseits, für Auswirkungen haben könnte. Ein treffliches Argument. Darauf sollten wir aufbauen.

    Was die Krönung angeht, so wäre es schön, wenn Du deine Vorschläge einbringen könntest. Sie haben mir wirklich gefallen. Duroc ist ein vielbeschäftigter Mann, da wird er sicher gerne deine Hilfe annehmen.


    Sie lächelte und beugte sich erneut zu ihrer Schwester vor und flüsterte:


    Das er gut Aussieht, wird er wissen, um seine Wirkung auf Frauen sicher auch. Ich gönne Dir jeden Spaß, nur laß dich von ihm nicht ausnutzen


    .

    Damals waren sich beide auf Augenhöhe begegnet. Sie nahmen sich und gaben sich alles. Freundinnen im besten, wie im verspielten Sinne. Heute spürte Valerie das sich etwas geändert hatte. Valerie hatte eine Wandlung erfahren. Sie war nicht mehr das naive lustige Mädchen aus gutem Hause, sondern Kaiserin eines Reiches geworden. So plötzlich und unerwartet das auch war, es veränderte ihren Charakter nachhaltig. Dominant zu sein, fiel ihr schon lange nicht mehr schwer und sie lebte es im richtigen, wie im privaten Leben aus.


    Du siehst, bezaubernd aus. Die Zeit hat es sehr gut mit Dir gemeint. Du bist kein Backfisch, keine dürre, flachbusige Göre mit störischen strohblonden Haaren mehr. Die Zeit der naiven, tappsigen Experimente ist vorbei. Wir wissen nun was wir wollen ... und ich will Dich!


    Valerie beugte sich vor, dürckte ihre vollen Lippen auf den Mund Anielles. Ihre Zunge begehrte Einlaß.