Sie blickte zu ihm und lachte leise. Es waren zwei Leonor, die er gesehen hat, eigentlich viel mehr, eine im Kleid, ganz anders in seinem Zimmer, noch anders, wie ausgewechselt in seinem Badezimmer. Frech und zickig in seinem Wagen und am Meer. Und hier roch sie sigar anders. Nach Blumen uund Holz und war die natürlichste aller Frauen. Sie war wie eine Zwiebel. Man schälte sie und fand immer wieder neue Schichten. Wenn sich die Umgebung der Valerie anpasste, war es die Leonor, die sich der Umgebung anpasste. Valerie war die Erde, Leonor war das Wasser. Jean sah sich selbst in ihren Augen und diese Augen sahen zu ihm vertrauensvoll und herausfordernd zugleich. Leonor hat ihn wieder falsch verstanden.
Es war kein Vorwurf!
Sie verstand sofort, dass sie zu aggressiv war. Doch er war der einzige Mensch, bei welchem sie ihre Gefühle zeigen konnte. Was er dann gehört hatte, war erstaunlich und irgendwie öffnete ihm ein wenig die Tür zum Verstehen dieser Frau.
Deine Worte lassen mich... schuldig fühlen.
Leonor dachte an Bashir. Sie soll ihre Gefühle nicht hineinfressen... Doch unwillkürlich gab sie Jean auch preis, dass sie sich dafür hasste. Es war so unandlich traurig und wütend ausgesprochen. SCHULDIG und FÜHLEN. Ihre innere Stimme sagte ihr, sie soll Jean warnen, vor ihrer Mutter, vor Valerie, vor Leonor selbst. Doch sie schaffte es nicht, ihn derart zu belasten. Wie bei Valerie überlaß Leonor diese Entschiedung dem puren Zufall. Sie glitt vom Bett auf den Boden und ging ins Bad. Das Handy lag auf dem Bett...
Ich werde mich frisch machen und dann ab in die Stadt. Du bist selbst in die Falle getappt. Ich habe Dich nicht gebeten, nur erwähnt. Über den Shopping hast Du selbst angefangen zu reden!
Leonor verschwand ins Bad. Das Handy lag verführerisch offen auf dem Bett.
/Wenn Jean das Handy berührt... leuchtet das Display auf und er sieht die SMS der Mutter.../