Lenor genoß es, sie genoß es so sichtlich, dass ihre Hand die Hand der Valerie fest umklammerte. Sie wurde weicher, anschmiegsamer und nicht wie eine Brennessel, die bereit ist, jeden zu verletzen oder jeden dadurch weit von sich hält. Leonor wußte, dass sie die Zeit mit ihrer Erzählung der Geschehenisse nicht ewig hinziehen konnte. Sie sah die Augen ihrer Schwester. Sie sah Serville, seine Sorge. Serville war jedoch nicht wichtig oder bedeutend. Doch wie weit kann Leonor ihrer Schwester erzählen? Wie viel kann sie der Kaiserin erzählen, dass diese schwesterliche Beziehung nicht platzt. Leonor war trotz all dem zu jung, um solch eine Entscheidung zu treffen. Sie wußte, dass sie diese Entschiedung treffen muß. Doch sie zögerte. Sie zögerte die Wahrheit zu erzählen.
Valerie, es geht mir gut. Es geht mir wirklich gut. Ich erzähle dir alles, doch bitte. Sie ist trotzdem unsere Mutter und ich bin auch in manchen ... Belangen dieser Geschichte nicht unschuldig. Kannst Du dich noch an Mirabel und meinen Ausflug dorthin erinnern? Leonor flüsterte Mutter hat mich dahin geschickt. Sie sagte, wenn ich Dich nicht bremse, wird es jemand anderer tun. Und die Folgen für unsere Dynastie werden gravierend sein. Ob Du oder ich den Thron besitze, wird am Ende unwichtig sein. Wir tragen denselben Namen. Leonor wurde noch leiser Du hast veranlasst, aus diesem Grund, dass Capet mich heiratet und ich den Namen dadurch verliere und jegliche Privilegien des Hauses. Ich werde dann Capet und es wird für Dich einfacher, mich und das ganze Capet-Geschlecht zu vernichten. Das war Deine und Duroc's Strategie. Sie hat mir die Dokumente und die Briefe gezeigt.. Ihr Blick wanderte zu Serville Sie sagte, ein Postbote, der ihr treu ist, hat es vom Tisch des Sekretärs gestohlen. Und genau zu diesem Zeitpunkt hörte ich wie Serville ein paar Bedienstete anschrie, dass jeder in sein Kabinett spazieren kann...
Leonor biß ihre Lippe und schaute zu Valerie.
Ich habe mich nicht getraut, mit dir darüber zu reden. Maman war überzeugend und diese Briefe.. Da stand Deine Unterschrift, Valerie. Danach wurde Sie ungeduldiger und sagte, ich soll eine Allianz mit.. Maret schließen. Die Allianz wird mir helfen, Kronprinzessin zu werden und Deine Macht damit einzuschränken. Wenn ich das nicht tue, wird sie sich mit Capets verbünden.
Leonor schrie fast.
Das konnte ich nicht zulassen. Besser ich, besser ich werde die sein, die Du verachtest, als Capets über Beauharnais zu erleben!
Gestern rief mich Maman an und sie war sehr aufgebracht. Es sah nach einem Rezediv Ihrer Krankheit.
Es war befremdend von Leonor GESTERN zu hören. Doch für sie war es gestern. Sie wußte noch nicht, wie lange sie in diesem vernebelten Zustand war.
Sie ließ mich erstmal irgendeinen Wein trinken, dann erzählte sie mir, dass ich... verurteilt werden kann. Sie hat über die Dritten mir das Geld überwiesen. diese 53.000 Livre. Ich werde angezeigt, Bestechungsgelder genommen zu haben. Sie hat schon Zeugen vorbereitet. Ich war verängstigt. Ich habe sie angefleht, mich freizulassen. Sie warf nach mir das Geschirr und Gegenstände. Ich sei nicht ihre Tochter. Du wirst niemals die Macht mit ihr teilen. Ich versuchte Maman zu beruhigen. Es waren Stunden. Sie ging in die Küche und befahl mir ..
Leonor schielte wieder zu Serville. Es war ihr unangenehm. Das sah man ihr sofort. Sie sah schon die Bewegung von Valerie und schüttelte den Kopf in einem stummen nein.
Nein, wenn ich jetzt nicht alles erzähle, werde ich nie den Mut dazu haben. in der Ecke auf den Knien zu stehen. Ich dachte, es wird sie besänftigen, wenn ich ihr nicht widerspreche. Sie kam mit einer großen Teetasse. Ich soll den Tee austrinken. Danach weiß ich nicht mehr, was geschah. Ich weiß auch nicht, wie ich hierher gelang.
Leonor faltete ihre Hände zusammen und blickte nach unten. Es wear ihr unheimlich peinlich zu bekunden, dass sie nur nach außern eine unabhängige Frau gespielt habe. In Anwesenheit ihrer Mutter war sie nur ein verängstigtes, verwirrtes Kind.