Beiträge von Leonor Beauharnais

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.

    Leonor konnte sich natürlich auch im Palastgarten bequem machen, doch es wäre zu einfach und nicht so spannend gewesen. Sie kaufte ein dickes Buch mit irgendwelchen Kriminalgeschichten und fand ein schattiges Plätzchen am Brunnen. Das plätschernde Wasser beruhigte sie ungemein und es gab keinebeobachtenden Augen und lange Nasen, die sich in ihre Angelegenheit eingemischt hätten. Einen Pott Kaffee und kleines süßes Brötchen .. das Geld war nun alle. Eine Prinzessin ohne Geld. Gibt es so etwas überhaupt? Doch es war real. Leonor hatte nur zwei oder drei Livre in der Tasche. Ihr Gesicht war immer noch sehr bleich und müde.


    Das Buch erwies sich als relativ spannend. Ab und zu legte sie das Buch beiseite und spielte ihr geliebtes Online-Spiel "Legends of Dragonland".

    Chloe, bringe mir mein Handy!


    Leonor tippte und schluchzte zugleich...


    Cedric, ich vermisse dich. Sie löschte diese Nachricht. Es sind mehr als dri Tage vergangen. Weder Lucien noch Cedric haben sich gemeldet. Leonor fühlte sich verraten. Und irgendwie von Cedric mehr als von Lucien.


    Cedric, gute Nacht! Und möge die große Bärin dich schützen, mein Häuptling.


    Sie schickte die Nachricht und warf sich in die Kissen, um sofort einzuschlafen. Die Nacht war ruhig, der Arzt erlaubte Leonor bis zum Garten und zurück. Doch wer konnte schon Leonor aufzuhalten, wenn sie es nicht wollte.


    Serville wurde sofort unterrichtet, dass Leonor wieder Ihre Schutzmänner überlistet hatte. Prinzessin kannte den Palast und seine Geheimgänge einfach zu gut.

    Ich will nicht, dass unser Verhältnis dem unserer Maman und ihrer Schwester gleich ist und wird. Unsere Tante haben wir nie richtig gekannt. Valerie...


    Leonor schloß kurz die Augen. Die Müdigkeit und Schwäche zeigten sich in dieser Geste.


    Meine Schwester. Egal, was passiert, ich will dir vertrauen. Das ist, was uns verbindet. Wenn wir erst eine Entscheidung getroffen haben, gehen wir diesen Weg bis zum Ende. Ich flehe dich nur an, verschone unsere Mutter. Es wird Dir nur schaden, wenn Du ...


    Sie konnte diese Gedanken nicht aussprechen. Doch beide wußten, dass Leonor Recht hat. Es war nicht die richtige Zeit. Meine Schwester, wie zögerlich und doch mit viel Überzeugung sprach Leonor diese Worte. Es waren nur ein paar Momente bis jetzt, wo sie Valerie als ihre Schwester bezeichnete. Es war immer entweder Valerie oder Eure Kaiserliche Majestät. Diese reservierte kühle Haltung der beiden war geschmolzen.


    Auf jeden Fall bin ich froh.


    Leonor lächelte verlegen und blickte zu ihrer Schwester ganz verschämt. Ihre Wangen erröteten leicht und die Lippen bekamen auch ein wenig Farbe. Sie schämte sich? Tatsächlich? Es war ihr unangenehm? oder umgekehrt? Nein, es war ungewohnt.


    Froh und glücklich. Alles andere..an alles andere möchte ich jetzt nicht denken. Bitte, Schwester, gehe und erhole dich. Ich sehe es an deinen Augen, dass du zu wenig Schlaf hattest. Was Capet angeht... ich schließe dieses Buch und verbrenne es. Was das Geld angeht... überlassen wir es Serville. Er ist bei all seiner hundetreuen Haltung ein Mensch, welcher diese Angelegenheit besser klären kann. Meinst Du nicht?


    Sie blickte zu Serville und er sah diese junge Frau ohne ihre Maske. Gefährlich sollte die Frau sein, die eine solch lange Zeit ihre Seele verstecken konnte.

    Warum hast Du mir Recht gegeben? Ich habe gelogen. Es schmeckt absolut nicht nach den schwarzen Johannesbeeren. Onkel, laß mich nicht in der Dunkelheit stehen. Ich traue meiner Schwester nicht so ganz.


    Die feingliedrigen Finger umspielen das Weinglas und Fouche sah ihre müden Augen. Die Masken sind gefallen.


    Ich bin einfach müde, meiner Mutter mitzuspielen. Ich bin einfach müde, etwas aus mir zu stellen, was ich gar nicht bin. Onkel, ist es so verwerflich, sich nach einer Harmonie zu streben? Sehnsucht nach der Wärme zu haben? Diese Jahre haben mich gealtert. Ich fühle mich sogar älter als meine Mutter ist. Früher konnte ich zumindest fliehen, mich verstecken. Zu Dir laufen und Dir mein Leid ausschütteln. Doch die Kindheit.. diese Zeiten sind vorbei. Mutter nutzt mich, Valerie nutzt mich. Ich habe weder Macht noch Muße diesem Druck zu widerstehen. Vater wollte mich zu einem freien Vögelchen machen und erziehen. Das Ergebnis war, dass meine Schwester mich beschattet und eingesperrt hat.


    Sie trank erneut und schüttelte leicht den Kopf.


    Wie gern hätte ich mit dir, Onkel, einfach geredet, gewitzelt. Schau mich an. Ich widere mich selbst an. Ich zergehe im Selbstmitleid und habe keinen Asuweg daraus. Ich werde besser zum Schwert, welcher diesen gordischen Knoten zerschneidet. Egal, ob Valerie mich jetzt belügt oder nicht. Ich will ihr vertrauen, Onkel. Die Betonung liegt auf WILL. Denkst Du, ich liefere mich ihr aus?


    Sie hat seine Frage nach der Kanzlergattin noch nicht beantwortet. Leonor war die Tochter der Kaiserin nicht umsonst. Sie stellte ihre Person über alle anderen, wie es einer Frau ihres Schlages geziehmt ist.

    Leonor ließ einen zufriedenen Seufzer und war bereit, ihre Geschichte anzufangen. Plötzlich veränderte sich ihr Blick und sie zog aus ihrem kleinen Täschchen eine kleines schwarzes Samtkästchen und schob es in seine Richtung.


    Für Dich, Onkel. Als ich diese Hasltuchnadel sah, konnte ich nicht anders.


    Ihr Lächeln war so süß, so fordernd und liebevoll, dass seine Finger das Kästchen berühren.


    Es passierte nach meinem Ausflug zum Jagdschloß. Valerie..wir haben zusammen gefrühstückt und ihr Pflaumenmus ist tatsächlich leckerer als meiner. Wir haben uns ausgesprochen und ich konnte Valerie nicht mehr erkennen. Mein Zweifel fraß mich. Doch... ich habe beschlossen, kein Bedauern mehr zu ertragen. Mein Wunsch ist, Valerie zu unterstützen. Ich weiß keinen vom königlichen Blut, wer sein Leben glücklich gelebt hat. Ich will es aber zumindest versuchen. Über meine Reise nach Süden weißt du ja bestimmt. Padre will eine große Sonntagsmesse halten. Das sind eigentlich die Nachrichten.


    Leonor überlegte noch ein wenig.


    Ich habe die Gattin des neuen Kanzlers kennengelernt. Onkel, kannst Du mir ein paar Informationen über sie zuspielen?


    Der Wein wurde serviert und Leonor nahm einen Schluck.


    Mhhh.... schmeckt nach schwarzen Johannesbeeren. Onkel, ich habe dich unendlich lieb.


    Diesem fuchslustigen Gesichtlein konnte Fouche nie widerstehen.

    Sie sah ihn und ihre Freude ließ ihr Gesicht noch hübscher erscheinen, gab ihm diese Emotion, die frei von jeglichen niederen und gierigen Gedanken war. Er war ihr allerliebster Mensch, nach Padre, dem sie Respekt zollte. Respekt vom ganzen Herzen. Für Leonor gab es kein Thema, welches sie von Fouche verheimlicht hätte. Er wußte sogar über ihr betrübtes Verhältnis zu ihrer Mutter. Padre und er waren zwei Schutzpatronen von Leonor, die alles über sie wissen durften. Fouche wußte sogar von ihren Träumen, von Lucien und Cedric. Den letzten hätte er zusammengeschlagen, wenn nicht Leonor wäre.


    Er spürte, wie zwei Arme ihn von hinten um den Hals legten und sich das warme junge Fleisch an seinen Rücken drückte. Ihr Gesicht erschien von hinten neben seinem und ein Kuss befeuchte seine Wange mit einem freudigen und leisen... Ich hatte Sehnsucht nach dir, Onkel.


    Dann erschien sie vor ihm, um sich ihm zu zeigen. Ihr Kleid, ihre Schuhe. Es war so kindisch und genau das verband beide noch fester. Sie war keine Prinzessin, sie war seine Leonor, die sich erlauben kann, sich so einfach mit ihm, mit diesem alten Mann zu benehmen. Leonor genoß seine Blicke und seine Freude. Es verging ein wenig Zeit, bis Leonor neben Fouche den Platz nahm und ihre Stirn für einen Kuss stellte. Er wußte, dass ohne diesen Kuss wird sie nicht weiter reden. Sie wird in dieser Pose verharren und auf diesen Kuss beharren.


    Soll doch das Dornröschen ihren Willen bekommen.


    Ich habe mich mit meiner Schwester versöhnt.


    Warf Leonro beiläufig diese Nachricht und bestellte drei unterschiedliche Weine zum Kosten.


    Lenor genoß es, sie genoß es so sichtlich, dass ihre Hand die Hand der Valerie fest umklammerte. Sie wurde weicher, anschmiegsamer und nicht wie eine Brennessel, die bereit ist, jeden zu verletzen oder jeden dadurch weit von sich hält. Leonor wußte, dass sie die Zeit mit ihrer Erzählung der Geschehenisse nicht ewig hinziehen konnte. Sie sah die Augen ihrer Schwester. Sie sah Serville, seine Sorge. Serville war jedoch nicht wichtig oder bedeutend. Doch wie weit kann Leonor ihrer Schwester erzählen? Wie viel kann sie der Kaiserin erzählen, dass diese schwesterliche Beziehung nicht platzt. Leonor war trotz all dem zu jung, um solch eine Entscheidung zu treffen. Sie wußte, dass sie diese Entschiedung treffen muß. Doch sie zögerte. Sie zögerte die Wahrheit zu erzählen.


    Valerie, es geht mir gut. Es geht mir wirklich gut. Ich erzähle dir alles, doch bitte. Sie ist trotzdem unsere Mutter und ich bin auch in manchen ... Belangen dieser Geschichte nicht unschuldig. Kannst Du dich noch an Mirabel und meinen Ausflug dorthin erinnern? Leonor flüsterte Mutter hat mich dahin geschickt. Sie sagte, wenn ich Dich nicht bremse, wird es jemand anderer tun. Und die Folgen für unsere Dynastie werden gravierend sein. Ob Du oder ich den Thron besitze, wird am Ende unwichtig sein. Wir tragen denselben Namen. Leonor wurde noch leiser Du hast veranlasst, aus diesem Grund, dass Capet mich heiratet und ich den Namen dadurch verliere und jegliche Privilegien des Hauses. Ich werde dann Capet und es wird für Dich einfacher, mich und das ganze Capet-Geschlecht zu vernichten. Das war Deine und Duroc's Strategie. Sie hat mir die Dokumente und die Briefe gezeigt.. Ihr Blick wanderte zu Serville Sie sagte, ein Postbote, der ihr treu ist, hat es vom Tisch des Sekretärs gestohlen. Und genau zu diesem Zeitpunkt hörte ich wie Serville ein paar Bedienstete anschrie, dass jeder in sein Kabinett spazieren kann...


    Leonor biß ihre Lippe und schaute zu Valerie.


    Ich habe mich nicht getraut, mit dir darüber zu reden. Maman war überzeugend und diese Briefe.. Da stand Deine Unterschrift, Valerie. Danach wurde Sie ungeduldiger und sagte, ich soll eine Allianz mit.. Maret schließen. Die Allianz wird mir helfen, Kronprinzessin zu werden und Deine Macht damit einzuschränken. Wenn ich das nicht tue, wird sie sich mit Capets verbünden.


    Leonor schrie fast.


    Das konnte ich nicht zulassen. Besser ich, besser ich werde die sein, die Du verachtest, als Capets über Beauharnais zu erleben!


    Gestern rief mich Maman an und sie war sehr aufgebracht. Es sah nach einem Rezediv Ihrer Krankheit.


    Es war befremdend von Leonor GESTERN zu hören. Doch für sie war es gestern. Sie wußte noch nicht, wie lange sie in diesem vernebelten Zustand war.


    Sie ließ mich erstmal irgendeinen Wein trinken, dann erzählte sie mir, dass ich... verurteilt werden kann. Sie hat über die Dritten mir das Geld überwiesen. diese 53.000 Livre. Ich werde angezeigt, Bestechungsgelder genommen zu haben. Sie hat schon Zeugen vorbereitet. Ich war verängstigt. Ich habe sie angefleht, mich freizulassen. Sie warf nach mir das Geschirr und Gegenstände. Ich sei nicht ihre Tochter. Du wirst niemals die Macht mit ihr teilen. Ich versuchte Maman zu beruhigen. Es waren Stunden. Sie ging in die Küche und befahl mir ..


    Leonor schielte wieder zu Serville. Es war ihr unangenehm. Das sah man ihr sofort. Sie sah schon die Bewegung von Valerie und schüttelte den Kopf in einem stummen nein.


    Nein, wenn ich jetzt nicht alles erzähle, werde ich nie den Mut dazu haben. in der Ecke auf den Knien zu stehen. Ich dachte, es wird sie besänftigen, wenn ich ihr nicht widerspreche. Sie kam mit einer großen Teetasse. Ich soll den Tee austrinken. Danach weiß ich nicht mehr, was geschah. Ich weiß auch nicht, wie ich hierher gelang.


    Leonor faltete ihre Hände zusammen und blickte nach unten. Es wear ihr unheimlich peinlich zu bekunden, dass sie nur nach außern eine unabhängige Frau gespielt habe. In Anwesenheit ihrer Mutter war sie nur ein verängstigtes, verwirrtes Kind.

    Leonor träumte. Sie spürte die Wärme der Sonne und die Duft der Blumen kitzelte ihre Nase. Mehrfach wiederholte sie den Namen ihrer Schwester. Zornig, dann verzweifelt, dann zärtlich. Ihr Körper war leicht wie ihr Traum. Sie schwebte über die Wolken zu einer Wiese. Sie lachte. Sie sah Lucien und Cedric. Sie schrie nach den beiden, doch sie hörten Leonor nicht. Sie schlief ruhig neben ihrer Schwester. Der Traum verschwand mit den ersten Sonnenstrahlen. Leonor fiel in einen Bau, eine dicke Schicht der Erde drückte sie noch tiefer in den Boden. Doch Leonor fühlte keine Gefahr, nicht einmal Atemnot. Sie freute sich keine Gedanken zu haben, keine Geräusche zu hören, keinen zu sehen. Der Doktor kam wieder und prüfte ihren Puls erneut. Seine Worte waren tröstend und gaben Hoffnung, dass Leonor bald besser geht. Chloe bereitete für alle Anwesenden ein kleines Frühstück. Sogar Marco und Riccy, beide Schutzengel fanden keinen Platz und gingen nervös den Korridor entlang, scheuchten jeden, der sich auch nur ansatzweise näher an das Schlafzimmer wagte. Der Abend und die Nacht brachten eine schimmernde Leere und Ruhe. Leonor schlief fest und dem Arzt blieb nichts anderes übrig als Leonor an einen Tropf anzuschließen. Schließlich brauchte der junge Organismus das Essen und das Trinken. Leonor befand sich in diesem lethargischen Zustand 1,5 Tage. Es war schon ein später Nachmittag, als Valerie ein leises Stöhnen hörte und eine unsichere Bewegung Ihrer Schwester.


    Leonor erschrack. Sie verstand plötzlich, dass sie nur krächzen und nicht sprechen kann. Sie erinnerte sich an nichts. Die letzten zwei Tage waren wie weggepustet.


    Valrie, Serville, was macht Ihr beide hier? Ich bin noch nicht.. sie hustete und trank gierig Wasser. Es war verdammt schwer, die Zunge zu bewegen, als sei sie aus Blei. angezogen.


    Ist die Zeit stehengeblieben? Leonor spürte Kopfschmerzen. Was ist passiert? Sie stellte diese Frage, doch Valerie brauchte ihr keine Frage zu stellen. Leonor's Augen weiteten sich voller Schreck auf.


    Valerie? Bist Du in Ordnung? Leonors Hände packten dfie Hände ihrer Schwester und wanderten prüfend hoch zu den Schultern. Habe ich.. habe ich Dir was angetan?

    Der leere Magen und die kühle Nachtbriese brachten Leonor ein kleine Erleichterung. Es war immer noch nicht klar, was und vor allem wie es passierte. Ihre Hand zuckte kurz und die Finger umspielen die Finger der Valerie. Leonor war bei ihr. Sie hat ihre Schwester gehört. So könnte man es interpretieren. Leonor's Welt lag in Trümmern. Sie ging barfuß auf den Splittern des großen Spiegels und jede Splitter wiederspiegelte ihr Gesicht. Es gab keine Zeit, keine Sonne und keinen Mond. Ein langer Korridor voller Glassplitter. Familienbilder tanzten in der Luft. Ewige Prinzessin. Leonor schrumpfte, bis sie klein wie ein Teelöffel wurde. Ihr Körper drückte sich in der realen Welt nur noch enger an Valerie, solange sich ihr Verstand im Labyrinth irrte.


    Ich bin nur Ersatz. Nein, ich liebe meine Schwester. Ich will ihr vertrauen, Mutter! Ich gehe nicht zum Treffen. Ich werde Capet nicht treffen. Nein, Du kannst es von mir nicht verlangen. Warum soll ich Anielle schaden? Sie ist auch ein Hindernis. Verräterin. Du bist die Kaiserliche Witwe, Kaiserliche Mutter. Zu wenig? Valerie, warum tut mir das Herz weh?


    Sie weinte leise. (Irgendwann hatte sie keine Kraft mehr und schlief ein.

    Leonor glühte, sie wußte nicht, wer um sie herum war. Sie trank ab und zu und manchmal sogar über die Schulter hinaus, doch sie nahm nie Drogen oder starke Medikamente. Ihr Körper kühlte sich schnell ab. Valerie konnte nur hören.


    Sie ist nicht meine Mutter. Ich bin nicht ihre Tochter. Du bist nicht meine Schwester. Ich bin nicht Leonor. Ich heiße anders. Ich bin eine Ausgeburt der Hölle. Ich muß brennen.


    Plötzlich erzitterte Leonor und ihre Augen starrten Valerie voller Haß.


    Du bist an allem Schuld. Du hast Mutter gesagt, ich will deine Stellung. Ich war stets in deinem Schatten. Das ist aber zu wenig. ICH .... BIN ..... DIE ..... GEFAHR für ihre Tochter. Ich soll Dich lehren, Deinen Thron zu verteidigen. Du üben und ich stelle die Aufgaben. Verstanden?


    Leonors Kopf wurde zärtlich an Valeries Körper gedrückt. Die Hände ihrer Schwester streicheln sanft die Arme, das Haar, den Hals. Chloe brachte schnell eine silberne Schüssel mit dem warmen Wasser und ein paar frische Tücher.


    Die arme Seele der Zofe litt zusammen mit ihrer Herrin, doch sie hatte Angst, näher zu kommen.

    Das saubere Wasser auf der Haut hat Leonor gut getan. Sie schien sich zu beruhigen. aus den Fetzen konnte man schon ein paar Zeilen zusammenreimen, was im Haus der Mutter passiete.


    Der Arzt prüfte nochmal den Puls und ließ Leonor enorme Menge Wasser zu trinken, um dann ihren Magen entleeren zu lassen. Chloe konnte nur hin und her rennen. Die Fenster waren geöffnet, weil die Luft nach und nach säuerlich schmeckte.


    Der Arzt zog Serville kurz aus dem Zimmer.


    Ich kann nichts mehr für Ihre Hochheit tun. Natürlich werde ich diese Nacht konfidentiell behandeln. auch über meine Anwesenheit und Behandlung werden keine Notizen gefertigt. Trotzdem möchte ich sagen, dass Ihre Hochheit vergiftet wurde. Die Tabletten wurden in einen Pulver zerstochen und anscheinend in einen Tee vermischt. Außerdem trank Ihre Hochheit Wein. Nicht so viel, absolut nicht viel. Nur die Wirkung des Weines zusammen mit diesen Tabletten wurde damit beschleunigt . Das ist alles, was ich zu diesem Moment und zu diesem Inzident berichten kann. Gott sei dank, die Hilfe kam rechtzeitig.


    Leonor betrat das Hotel und das Gespräch mit dem Manager war sehr produktiv. Eine Veranstatungsgala war auch für das Hotel sehr lukrativ. Besonders geschmückt mit dem Wappen der kaiserlichen Dynastie. Das Hotel übernimmt das Arangement und die Einladungen. Leonor brachte aus dem Süden ein paar Gemälden aus dem Süden. Die Küstler sollten talentiert sein. Leonor ging mit dem Manager nochmal alles durch und ließ ihn den Vertrag und den Kostenvoranschlag in ihr Büro und zu Servielle faxen.

    (eigentlich wollte ich hier mit Jeanne spielen hmm...))


    Leonor spürte um sich herum die Stimmen, doch ihr Geist war abwesend. Sie flüsterte nur ein paar Worte.


    Sie ist nicht meine Mutter. Ich bin nicht ihre Tochter. Du bist nicht meine Schwester. Ich bin nicht Leonor. Ich heiße anders. Ich bin eine Ausgeburt der Hölle. Ich muß brennen.


    Leonor hat keinen um sich erkannt. Sie würgte und ergoß ihren Mageninhalt. Ihr Gesicht war aschgrau doch die Wangen glüten. Dann fror sie und kalter Schweiß zeigte sich auf ihrer Stirn. Die Pupillen waren geiweitet. Ihre Sprache wurde immer verwaschener und war kaum zu verstehen.


    Leonor klammerte an Valerie wie in kleines Mädchen. Doch es hat nichts geholfen. Gott sei dank Chloe kam schnell rein und brachte einen Schatten. Der dürre Mensch steckte erstmal seine Nase in das Erbrochene, nahm Leonors gesicht zwischen die Hände und drehte nach rechts und links, leuchtete ihre Augen und stellte plötzlich die Frage: Nimmt Ihre Schwester Depressiva oder Beruhigungsmittel?

    Leonor hat ihre Mutter besucht. Es war diesmal nicht einfach, ihr zu widerstehen. Valerie hat gelächelt, das Essen genossen. Leonor war völlig am Boden. Ausgelaugt. Sie ging durch die langen Korridore des Palastes, noch einigermaßen lächelnd. Marco löste sich von der Wand und verneigte seinen Kopf zum Gruße. Leonor winkte ihn ab. Oder war das eine Begrüßung? Chloe öffnete schnell die Tür und sah, wie ihre Herrin einfach auf das Bett sank und ihre Augen schloss. In Leonors Kopf schoßen immer noch diese Schreie... Du bist nicht meine Tochter. Su bist nicht meine Tochter..Maman führte sonst ein sonniges Witwenleben. Um so schwarzer waren ihre Seitensprünge aus dieser hart gemalten Straße. Leonor wartete, bis Chloe die Tür schloss, und eilte zum Spiegel. Sie sah ihrer Schwester nicht ähnlich. Es war auch schwierig, eine Ähnlichkeit zu finden. Du bist nicht meine Tochter. so hat Maman aber auch zu Valerie mehrmals gesagt. Soweit Leonor denken konnte, war Maman immer unzufriedn. auch wenn sie zufrieden war, wußte sie es so drehen, dass sie doch am Ende ihre Unzufriednheit kundtat.


    Chloe!!! ich sterbe!!!!


    und die gute Chloe wählte die Telefonnummer von... Serville.


    sie.. sie ist von der alten Herrin zurück. meine Herrin ängstigt mich. Kann vielleicht eine Hofdame meine Herrin besuchen?


    Das Telefon fiel fast zu Boden. Leonor warf irgendetwas nach Chloe. Serville hörte nur, wie etwas metallisches auf die Wand prallte. Chloe nahm das Telefon wieder und flüsterte


    vielleicht diese Hofdame? von neulich? nein, sie ist nicht betrunken. Nein, sie ist angezogen. Gerade zurück. Nein, keiner gesehen und keiner weiß. ich hoffe, sie kommt nicht auf die Idee abzuha.. oder noch schlimmer in die Orangerie... ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn Sie selbst.. Meine Herrin war schon nach dem Clubbesuch genug verägert. Ich weiß, aber ich bin hier machtlos.. Und Sie wissen, je ruhiger meine Herrin nach außen wirkt...


    Sie konnte ihren Satz nicht einmal beenden. Serville hörte nur eins tuut tuut tuuut

    Leonor ließ sich erst in eine ihrer geheimen Ankleideshops fahren. Sie wählte ein tailiertes dunkelrotes Coctailkleid, welches ihre Figur vorteilhaft betonte. Die passenden Stilettos. Ein abstecher beim Friseur. Sie freute sich wie ein kleines Mädchen. Sie wird mit ihrem Lieblingsonkel essen, plaudern und die Zeit vergessen. Zumindest dachte Leonor so. Sie machte für ihn hübsch, als sei er ihr Geliebter. Marco übergab Leonor an einen der Wachmänner und entfernte sich. Leonor wußte, Marco kehrt zum Palast zurück und wird dem Serville über jeden Schritt und Tritt von Leonor berichten. Soll er auch tun. Das waren Leonors Gedanken. Sie betratt den Raum und ihre Augen suchten nach ihrem Onkel.

    Leonor wußte nicht, wer das war. Und wenn sie es nicht wußte, war das eben nicht wichtig. Leonor lernte sehr schnell, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Der Mann war ihr einfach gleichgültig.


    Die Gedanken kreisten sich um Lucien und Cedric. Es war wie in der Apotheke wichtige Ingridienten abzuwiegen. Cedric war weit weg. Lucien war hier. Beide waren zurückhaltend. Beide waren wie ein Stück ungewürzte Leberpastete.


    Habe ich überhaupt Zeit, an mich zu denken?


    Sie hob ihre Augen und sah Marco stehen. Mit einer Platte kleiner Häppchen.


    Marco, ich danke.


    Ihr Schutzengel stand schweigend vor ihr.


    Ein Wort hättest du auch sagen können. Zum Beispiel bitte schön. Oder .. hier ist deine bestellten Häppchen. Hast Du die Zuge dir selbst abgebissen? Bist du mir noch sauer auf meine Ausflüge?


    Sie bekam kein Wort aus ihm. Seufzend stand sie auf.


    Wir gehen ins Hotel und danach fährst Du mich zum Onkel Fouche. Dann ist dein Dienst zu Ende.

    Nicke, wenn Du mich verstanden hast.


    Marco nickte seiner Prinzessin und teilte mit ihr die Tapas. Er wußte all zu gut, dass sie es hasste, allein zu essen.


    Leonor tippte noch schnell zwei Nachrichten.


    ich warte auf die Adresse das Ging an Fouche


    Dann überlegte sie und schrieb an Cedric: Ich vermisse dich dann löschte sie das warte ungeduldig auf unsere Begegnung auch das löschte Leonor schnell. Sie schloß die Augen und frage sich selbst, wie sie nett und höflich. freundlich aber nicht aufdringlich und vor allem ungefährlich für sich selbst schreiben sollte. Und dass es nicht gegen sie verwendet werden könnte. Ohne Dich ist die Hauptstadt dunkel. Leonor war zufrieden und klickte auf "senden".


    Sie entschied, mit Lucien vorsichtiger zu sein. Leonor mochte zwar mit Feuer spielen, doch sie wollte sich auch am wenigsten verbrennen.

    Einen Lügner auch weniger. Probleme, Angst, langweilig. Was er sich zusammengebraut hat, weiß nur der Geier. Auf jeden Fall hat er meine Worte absolut nicht verstanden. Konfuzius wäre stolz auf mich. Die einfachen Dinge sind die wichtigsten in unserem Leben. Meine Worte bedeuteten nur eins. Wenn du etwas tust, dann tu es richtig. Konzentriere dich auf das, was du tust. Nun ja, ich werde häufig mißverstanden. Wenn ich esse, dann genieße ich das Essen und konzentriere mich auf das Essen. Nur so bleibt mein Magen gesund. Wenn ich gehe, dann gehe ich und mache nichts anderes. Anscheinend ist er mit der Philosophie weniger verbrüdert. Trotzdem ... seine Worte waren wirr, um diese Bekanntschaft zu wollen. Nicht wahr, Blümchen? Er wird eine dicke Frau sehen und ihr ins Gesicht sagen, dass sie fett ist, ohne einen Gedanken zu verschwenden, dass sie vielleicht krank ist und an Stoffwechselkrankheit leidet, oder Cortison nehmen muß. Die Oberflächlichkeit in Person.


    Du, liebes Blümchen... Leonor streichelte die Blume, die sie entdeckte. bist echt.


    Sie blickte zum jungen Mann, der in Richtung Hotel ging. Ob er ihre Worte hörte, das wußte sie nicht, er hat sich schon ziemlich weit entfernt und Leonor sprach auch nicht laut.

    Leonor war neben ihrer Schwester, ein wenig hinter ihr, immer bedacht, Valerie den Vortritt zu geben. Sie lächelte dem Kanzlerpaar offen und freundlich. Ihre Kleidung war angemessener als die der Kaiserin. Leonor mochte leichte fließende Stoffe, die gedeckten Farben. Diesmal war sie in einem hellen, azurblauen Kleid mit dünnem Gürtel und Pumps auf einem kleinen eleganten Absatz.


    Sie wollte schon zur Terrasse mit allen gehen, als ihr Telefon klingelte. Leonor entschudigte kurz und verließ das Eßzimmer. Sie kam nicht zurück.


    Der Diener vrachte auf einem Tablett einen Zettel. Dort stand:


    Mutter hat angerufen. Sie hat wieder zu viel getrunken oder die Tabletten nicht genommen. Ich fahre sofort zu ihr. Überlass es mir und genieße das Essen.

    Eine kleine Eifersuchtsnadel stach ins Herz, doch Leonor lächelte nur. Sie wußte von den Neigungen ihrer Schwester, teilte sie allerdings nicht.


    Stell deinen schönen Rücken zur Geltung.


    warf sie hinterher und schaute zu Chloe.


    Ich will abends ein langes Bad nehmen. Bereite alles Notwendiges vor. Maniküre und Pediküre auch bestellen. Die Visagistin soll mir ein paar Ideen mailen... zum Gottesdienst.


    Dann verließ sie das Zimmer.

    Valere hörte den Worten, der Stimme. Ihr schien es, als würde sie mit diesen großen schlanken Säulen verschmelzen und nach oben zur Kupel streben. Es war wie eine Säuberung der Seele. Eine Schicht nach der anderen fielen ab und der Kern blieb unangetastet und kam zum Vorschein.