Mehr als ein Taxi

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.
  • Weder Lucien noch sein Gegenüber, den er ebenfalls zur Sitzung der Generalstände mitgenommen hatte, waren entspannt, was wohl am Zusammentreffen mit der Connetable lag die sie schon am Morgen getroffen hatte. Marschall Marmont, sein gegenüber, hatte sich mit der Juste, wie er sie nannte, gestritten und hatte nun, nach einem Kampf, den er nicht gewinnen konnte einen Dicken Hals und schwieg den Grand Electeur an. Dieser hatte zwar keinen dicken Hals, sein Auto aber eine dicke Beule die ihm die Erwähnte in seine, und nun folgt Originalton, in seine stinkende Mistkarre, gefahren hatte was ihn nicht weiter störte, war es doch gar nicht seiner, aber das musste er ja nicht sagen. So waren sie, nachdem der eben nicht seinige abgeschleppt worden war, nicht nur spät dran, sondern auch mit einem Dienstwagen gefahren um den Anturier abzuholen der von alle dem nicht wusste. Woher auch.


    Verzeihen Sie, Citoyen Du Lac, wir wurden aufgehalten. Sie kennen Marschall Marmont?

  • Da Mathieu eine erholsame Nacht verbracht hatte, stand er schon weit vor neun Uhr sozusagen gestiefelt und gespornt bereit, um sich abholen zu lassen. Seine Miene hellte sich auf, als er seines Bekannten von gestern ansichtig wurde:

    Guten Morgen Citoyen Malatesta, es gibt nichts zu verzeihen. Schön Euch zu sehen.

    , begrüßte er ihn:

    Wer wüsste nicht, wer der  Colonel-General de Hussards des Empire Outremer ist, auch wenn ich persönlich noch nicht die Ehre hatte. Es freut mich, Euch kennen zu lernen, Marschall. Mathieu Du Lac mein Name. Lediglich ehemaliger WiMiOffz der anturischen Marine.


    Lucien Malatesta wirkte freilich heute auf ihn, nein, nicht derangiert, aber nicht so gelassen wie am Vortag, obgleich noch genauso liebenswürdig. Wäre er alleine gewesen, hätte Mathieu ihn gefragt, ob er ihm irgendwie behilflich sein könnte.

  • Natürlich schmeichelte es Marmont, dass sein Gegenüber ihn einordnen konnte, vor allem, weil der Titel eines Colonel-General nicht unbedingt das war, was jeder wusste und was in jedem Almanach stand. Das schätzte er, der junge Mann war gut informiert. Deswegen beschloss er, diesen ein wenig abzuklopfen.


    Wissenschaftler? Und das bei der Marine? Klingt interessant, vielleicht können wir uns dazu noch austauschen, ich selbst bin ja eine Landratte.Doch vorher werden wir in den Generalständen über neue Vorschläge zur Ernennungen von Marschällen beraten. Seid ihr da im Thema?


    Bar jeder Ahnung, was Malatesta schon erzählt hatte, wartete der Marschall gespannt, ob da jetzt auch was käme.

  • Mathieu lächelte:

    Überaus gerne, wenn ich auch nicht weiß, ob das in Eurem Sinne ist. Ich neige zum Dozieren, wenn die Rede auf mein Fachgebiet kommt. Im Thema zu ernennenden Marschällen bin ich jedoch  nur so weit firm, wie es jemand aus dem befreundeten Ausland auf legale Weise sein kann.

    Bedeutete, dass er sich an offiziellen Quellen und dem Flurfunk orientierte. Aufklärung war nicht sein Metier.

  • Also bei Zeiten, das passt schon. Heute werden wir und stundenlang streiten um dann schließlich fünf Namen vorzuschlagen, zwei Posten sind eh vakant, zwei werden durch Rechenkunststückchen der blonden Schl… Schönheit geschaffen und einen brauchen wir als Reserve da das anstehende Duell wahrscheinlich einen Posten freiräumt. Was munkelt man denn an der Öffentlichkeit?

  • Die Butzköpfe tratschten nie. Eigentlich waren sie der Inbegriff des idealen Soldaten: umsichtig, tapfer, loyal und verschwiegen. Leider hatten sie keinen Marschallstab im Tornister sondern jetzt vielleicht gerade schon Sprengköpfe:

    Gleich fünf Ernennungen auf einmal ist eine ganze Menge in friedlichen Zeiten. Ich hörte von Molitor und Mouton. Außerdem gäbe es noch einen Kandidaten noch mit einem etwas ladinisch klingenden Nachnamen. War es Serafini? Oder Sebastiani?

    ... Hatte Marmont gerade Duell gesagt?

    Um was geht es denn bitte bei dem Duell, Colonel- General?

  • Sebastiani? Sagt man das so?


    Marmont zog eine Augenbraue hoch


    Vielleicht in den Pizzerien der Guyenne, ansonsten sind sie gerade bei Mouton sicher bei einem Pferd, das nicht auf Platz ins Ziel kommt sondern sicher zu den Auserwählten gehört, zumindest wenn es nach mir ginge.


    was er wiederum in einem Ton sagte, der unzweifelhaft betonte, dass es nach ihm gehen sollte und nach niemand anderem.


    Die Marschälle Suchet und Bernadotte treffen sich wohl in diesen Tagen in einer Herzensangelegenheit im Burggraben einer der Markgrafschaften. Man sagt, Bernadotte wäre nach Hause gekommen als Suchet gerade... ich denke ich muss das nicht ausführen, falls Sie zum Friseur gehen, so können Sie alles nachlesen. Der Pere de Peuple hat die Sache mit Laiendarstellern nachgestellt.

  • Mathieu nickte, ja, das sagte man so. Die Andeutung von Marmont, dass nur ein Soldat die Qualität eines anderen Soldaten wirklich beurteilen konnte, sagte ihm durchaus zu. Gerade deshalb, weil das Tableau de Merles da anderer Ansicht war:

    Man wird Eure Expertise zweifellos zu schätzen wissen, Colonel- General. Wer käme für Euch noch in die engere Wahl?


    Für den unglückseligen Bernadotte hatte er vollstes Verständnis:

    Nun, es gibt Beleidigungen, die nur mit Blut abgewaschen können. Wird dieses Duell denn ernsthaft ausgetragen?

    Duelle hatten nicht immer einen tödlichen Ausgang; manchmal waren beide Schützen so hypernervös, dass ein jeder das Ziel verfehlte, und zuweilen gab es durchaus Absprachen. Nicht jeder, der seine Ehre verteidigte, wollte den Gegner wirklich töten.

    Mit Laienschauspielern? Hmm, ich überflog die Titulare am Zeitungsständer in der Hotellobby. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

    Die Zeiten, in denen man die Kanaille von Journalisten im Burggraben ertränken konnte, waren selbst in den abgelegensten Winkeln Anturiens vorbei.

  • Ich werde General Junot ins Spiel bringen. Er hat über Jahre für die kaiserlichen den Kopf hingehalten, hat unzählige Verletzungen davongetragen und gehört deswegen belohnt auch wenn er inzwischen völlig verrückt ist. Hatten sie gehört, dass er aus dem Fenster gesprungen ist weil er meinte, er könne fliegen? Wahrscheinlich nicht, das ist ja auch schon Jahre her. Er lebt inzwischen in einem Invalidenheim. Wir werden übrigens gleich da sein, gell, Malatesta. Sie könnten mir den Gefallen tun, Du Lac, zum Rechten Zeitpunkt zu klatschen. Ich verlasse mich da auf sie.

  • Mathieu zog eine Augenbraue hoch; ein verrückter General, der glaubte, fliegen zu können sollte für ein Amt vorgeschlagen werden? Eine Art Recycling stellte er sich darunter vor. Er hatte die Fluggeschichte noch nie gehört:

    Nein, ich denke, dass war noch vor meiner aktiven Zeit. - Das mit dem Klatschen kriege ich hin, Colonel- General.

    Malatesta war in Gedanken versunken gewesen. Doch sie schienen am Zielort zu sein. Versprach, aufschlussreich zu werden.

  • Waren die États généraux zur Zeit der Könige noch die Vertretung der Stände gewesen, so war dies seit einigen Jahren überholt so hatte dieses Gremium eine Umwidmung erfahren und war nun vielmehr eine Art Tafelrunde der Marschälle. Wie aus dem Mediem bekannt, gab es tatsächlich einen runden Tisch mit insgesamt zweiundzwanzig Stühlen. Achtzehn für die Marschälle, drei für die Dirigenten und einen für den Kaiser, doch heute würden einige Stühle frei bleiben. so waren einige Marschälle bei ihren Truppen, doch an deren Plätzen standen Videoterminals was man von der Besuchertribüne, auf der Du Lac und Malasta Platz genommen hatten, sehr gut sehen konnte, da letzte Testschaltungen durchgeführt wurden, letzte Kabel verlegt wurden auch die Kerzen angezündet wurden, die an einem der Plätze standen auf dem auch ein zerbrochener Marschallstab lag.


    Sie haben einen guten Eindruck auf Marmont gemacht, das muss ich ihnen lassen, Du Lac. Falls Sie ihnen Patron suchen, so wäre er eine gute Wahl.


    Ergriff Malatesta das Wort

  • Mathieu mochte es, wenn Dinge gut organisiert waren, und diese Sitzung war es offensichtlich, denn jeder Handgriff schien zu sitzen. Von der Besuchertribüne aus hatte er einen guten Überblick:

    Danke für die Ehre, Citoyen Malatesta

    , gab er zurück:

    Und dafür, dass Ihr ihn mir vorgestellt habt.

    Die streng gegliederte militärische Welt war sein Zuhause; daher meinte er zu verstehen, wie der Colonel- General tickte. Zumindest gab es da selten Überraschungen. Ihn zum Patron zu haben, würde ihn unweigerlich zurück in die Reihen der Armee führen. Zweifellos verlockend, sich irgendwo auszukennen, das war wie eine warme Decke fürs Gemüt.

  • Unten war die Sitzung losgegangen, doch Marmont wirkte bei den ersten Punkten ein wenig unbeteiligt, doch das lag daran, dass die Veranstaltung bis ins letzte durchgetaktet war, manche Punkte dauerten nur Minuten und schon wurde elektronisch abgestimmt, doch bei manchen brandete eine Diskussion auf, sowie jetzt, bei Punkt 11 bei dem Marmont auch etwas zu sagen hatte.


    Mon Marechals, ich pflichte Oudinot in diese. Punkte bei, denn wie der Duc de Reggio ganz richtig in seinem Dossier schrieb, wir müssen Eimwanderer aus den Bruderstaaten eine zu eins in die Armee überführen, es darf da keine Abwertung geben, aber vielleicht sollten wir überlegen,ob der Rang nicht eine bestimmte Zeit inne gehabt sein muss, um anerkannt zu werden.


    Sei Blick ging kurz nach oben …

  • Der Herzog von Montebello war kein Freund Marmonts, doch hatten beide zu viele Gemeinsamkeiten und vor allem zu viele gemeinsame Feinde um sich zu streiten. Und trotzdem stoch ihn der Hafer


    Antrag auf Nichtbefassung, wir haben noch viel zu klären. Ad hoc Abstimmung ist gefordert.

  • Mathieu horchte auf. Der gute Marmont, was eine schlichte Taxifahrt doch bewirkte. Schon sprang er für ihn die Bresche. Eins zu Eins Überführung von Einwanderer aus Bruderstaaten war auf ihn, Mathieu, gemünzt, auch wenn er natürlich nicht wusste, ob das militärische Empire Outremer am Einsatz von Weißwalen interessiert war. Das hatte er aber keinesfalls wieder machen wollen. Nicht wenn die Tiere für offensive und nicht defensive Aufgaben abgerichtet werden sollten, wie es letzlich von ihm gefordert worden war. Mathieu hätte zwar kein Problem damit gehabt, hundert feindliche Soldaten im Krieg vor eine Kanone zu binden und den Feuerbefehl zu geben, doch es war kein Krieg und da brauchte man seine Butzköpfe nicht explodieren zu lassen.

    Mathieu nickte Malatesta zu. Nette Burschen allegesamt, fand er, südliches Temperament. Wenn sie fochten, dann eher mit dem Florett als mit der Streitaxt, will sagen, die Kunst war, den Gegner niederzustechen UND dabei elegant auszusehen:

    Was meint Ihr, wer sich durchsetzt, Citoyen?

    fragte er.

  • Es ist entschieden, mein Freund. Lannes hat seine Karte gespielt, jeder darf einen Antrag auf Nichtbefassung stellen und da sind da immer alle dafür, die Agenda ist zu lang, jede Kürzung ist steht’s willkommen. So einen Antrag darf man wie gesagt einmal während der Sitzung stellen, aber zu jedem Thema kann er auch nur einmal gestellt werden.Das Thema kommt also nächste Woche wieder auf die Agenda und wird da sicher durchgehen. Es war von Lannes ganz schön frech das beim ersten Mal abzubügeln, aber der Duc de Montebello ist halt wie er ist.


    Er hatte sich zurückgelehnt und begann sein Täschchen auszupacken.Ein Minifläschchen Rotwein, zwei kleine Gläser und ein wenig Braten …


    Die Generalsstände sind eh was absonderliches. Ursprünglich als Vertretung der drei alten Stände, des Klerus, des Adels und des Volkes schon seit hunderten Jahren etabliert, aber nie zusammengerufen, dann während der Revolution sehr  wichtig bis zur Abschaffung der Stände weil die alte Trennung ja Unfug war, allein schon durch adelige Pfaffen ad absurdum geführt wurde. Deswegen gab es ja kurzfristig auch ein sechs Stände Modell mit Adel oder nicht mal Pfaffe, Soldat oder Bürger. hat sich nicht durchgesetzt, war wahrscheinlich zu transparent. Doch was sage ich, die Soldaten waren nicht da, die anderen drei Stände traten aus den Generalständen aus weil man das ganze nicht mehr brauchte… dann wurde der Krieg gewonnen, die Soldaten kamen zurück und waren allein. Gibt es in Anturien eigentlich Marschälle? Oder wichtiger: Sie mögen Braten?    


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