Seit dem Attentat auf die Kaiserin waren ein paar Tage vergangen. Den gefangenen Attentäter hatte man ärztlich behandelt. Die Wunde war zwar nicht verheilt, aber soweit versorgt, das er verhört werden konnte.
Bevor Fouche sich zur Festung begeben hatte, hatte er ein langes Gespräch mit der Kaiserin. Unter Ausschaltung seiner Vorgesetzten, hatte ihm Kaiserin Valerie die nicht ganz verfassungskonforme Vollmacht erteilt, alles, wirklich alles, zu unternehmen, um die Hintergründe des Attentats aufzudecken. Sie hatte ausdrücklich darauf bestanden, dass die üblichen Methoden nicht zur Anwendung kommen sollten, was auch den Einsatz von Wahrheitsdrogen einschloss. Kylian erinnerte sich noch an die Wort seiner Kaiserin: Mach was Du willst, Kylian! Nur schmerzhaft muss es sein, Er muss leiden, leiden und nochmals leiden! Dreh ihn von mir aus durch den Wolf, bis nur noch ein Klumpen Fleisch von ihm übrig ist! Foche war kein Sadist, aber er wusste um die Wirkung der Folter, auch wenn er kein Freund der selben war. Denn irgendwann würde jeder das sagen, was die Befrager hören wollten. Was nicht immer zielführend war und oft genug in eine falsche Richtung lief. Sanft und behutsam würde Fouche das Verhör trotzdem nicht führen.
Zunächst ging es Fouche um den vermutlich zweiten Attentäter. Bisher hatte man es nur mit Jules-Armand Richard zu tun. Der Mann der im Hof des Gestüts angeschossen worden war. Mit 26 Jahren genauso alt, wie die Frau die er töten wollte. Die Hände mit massiven Handschellen auf den Rücken gefesselt, hatten die Polizeibeamten Jules unsanft auf den einfachen Holzstuhl verfrachtet. Er sah nicht sonderlich fit aus.
Guten Morgen, Jules. Ich hoffe Du hast schlecht geschlafen! Ich nehme an Du kennst mich. Daher kommen wir gleich zum geschäftlichen Teil unserer Zusammenkunft.
Er nickt dem Bären von Polizisten zu. Der packte Jules und schlug seinen Kopf auf den massiven Eichenholzschreibtisch hinter dem Fouche saß. Dann setzte er Jules wieder auf den Stuhl.
Das war ein Aufmerksamkeitserreger! Du hast mich verstanden?
Fouche nickte noch einmal und der Polizist tat sein Werk. Beide Kopfnüsse waren nicht so stark das es blutete, aber die Stirn schwoll an.
Also meim lieber Jules, wer war mit Dir auf dem Hügel an diesem besagten Tag, also Du unsere schöne Kaiserin töten wolltest?