Ein nächtlicher Ausflug

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.
  • Jean-Pippin stand 15 Minuten vor der vereinbarten Zeit in der Nähe des verabredeten Treffpunktes und spielte mit einem Kartenspiel das er behende mischte, die oberste Karte umdrehte die Herz Bube zeigte. Diesen warf er geübt in das Handschuhfach, fächte das Spiel auf so das ein fiktiver Gegenüber die Karten sehen konnte. Mischte erneut, zog wieder einen Herz Buben hervor um auch diesem zu seinem Vetter ins Handschuhfach zu schnippen. Bald lagen da vier Buben worauf er mischte, abhob, erneut mischte, fünf um fünf Karten ohne hinzusehen gab um dann die seinigen umzudrehen von denen er wusste, dass ein Herz Flush dort liegen würde. Dann sah er auf die Uhr. Es war eine Minute vergangen.

  • Mehr als pünktlich verließ sie das Verwaltungsgebäude. Brav winkte sie dem Pförtner zu, als ob er ein alter Bekannter wäre. Sie trug einen Ausweis bei sich, der auf eine Anais Marceau lautete. Sowie ein Dienstausweis mit dem selben Namen, der ihr das betreten des Verwaltungsgebäudes erlaubte. Das waren Geschenke die ihr Aniele bei ihrem Antritt als Connetable d'Outremer übergeben hatte. So konnten die Kaiserin ab und zu, unbemerkt den Palast verlassen. Da es sich um echte Ausweise mit einer entsprechenden Legende handelte, würde sie nicht auffallen. Zumal die Legende bei der Connetable endete.


    Schnell fand sie den klapprigen Wagen den Scaly so treffend beschrieben hatte. Sie stieg wortlos ein und sah Scaly an.


    Damit bist Du 180 gefahren? Respekt!


    Sie dachte an ihren Morsche 820 VB Spezial der bei 180 gerade einmal warm wurde.

  • Man darf vieles nicht nach dem äusseren Anschein beurteilen. Auch wir sind keine einfachen Leute.


    Er hatte den erstaunlich lauten Wagen gestartet der auch sofort absoff was ihn grenzdebil lächeln ließ, aber auch nicht an einem zweiten VErsuch hinderte der dann gelang.


    Wir fahren in einen Klub, zumindest könnte man das Moqa-Efti so nennen. In den Hinterräumen gibt es einiges Interessante, aber auch einiges was man nicht sehen möchte. Ich spiele dabei meistens Écarté mit Doinel, meist um geringe Einsätze, ich liebe einfach sein dümmliches Gesicht. Heute haben wir allerdings einen Gast aus den Vereinigte Staaten von Astor. Ein Geldbolzen namens Lonnegan. Hat einen gewissen Ruf. Und ein Schloss. Also noch ..


    Der Motor schien zu sterben, doch Scally drückte einen Knopf auf dem Armaturenbrett und er klang plötzlich ganz normal. Sie waren an einer Ampel neben einem matalesqen Gefährt zum Stehen gekommen. Scally ließ den Motor aufheulen und grinste dessen Fahrer kurz an.

  • Mulmig war ihr schon. Den Ausflug in die Halb- und Unterwelt ihrer Hauptstadt würde sie aber genießen. War es früher nicht üblich, dass die Herrscher inkognito dem Volk aufs Maul schauten oder sich ihre geheimsten Wünsche auf diese Weiser erfüllten? Ein zurück gab es nicht mehr, als Scally es endlich geschafft hatte, seinem alten Möhrchen ein Lebenszeichen zu entlocken und mit ziemlichen Getöse neben einem anderen Wagen zum stehen kam.


    Du machst keine halben Sachen, oder? Du bescheißt! 


    Lachend wartete sie auf das was nun kommen würde. Männer werden nie erwachsen ... Kaiserinnen auch nicht.

  • Ohhhhch.... welch Böse Worte liebe Anais. Sagen wir es so, ich kenne die Menschen und weiss mir Ihre Grillen zum OPfer zu machen. Schau her ....


    Er liess den Wagen erneut aufheulen. Der Wagen neben ihm tat es ihm gleich. Wieder gab Scally Gas und ließ die Kupplung leich kommen worauf der Wagen einen Satz sein Vorne machte, sein Nebenmann Vollgas gab und über die Rote Ampel schoß was bis auf den letzten Moment, als ihn nämlich ein ebenfalls in die Kreuzung einfahrender Bus am Heck touchierte. Ohne mit der Wimper zu zucken bog Scally nun rechts ab.


    Viele sind dumm, da braucht es nicht viel.

  • Wieso hatte Valerie gewusst, was Scally vorhatte? Sie hätte sich auf ein anderes Spiel eingelassen, aber er bevorzugte diese Variante der Provokation.


    Stellt sich deiner lieben Anais die Frage: für wie dumm Du sie hälst?


    Neidvoll musste Anais zugeben, dass in Sachen Menschenkenntnis Scally nicht das Wasser reichen konnte. Aber es machte Spaß mit ihm. Er war so ganz anders.

  • Wie dumm wäre ich, sagte ich solches? Wärest Du dumm, so wären wir nicht hier. Mir geht es eher um die Frage der Berechenbarkeit und da bin ich mir bei Dir noch nichts sicher.


    beantwortete er Ihre Frage nachdenklich während sie durch die Nacht fuhren.


    Aber das macht es ja gerade spannend. Viele Leute glauben zum Beispiel, das Glück habe ein Gedächtnis. So nach dem Motto: Jetzt kam drei mal rot, jetzt muss doch schwarz kommen und schon setzen sie, ohne ihre Chancen zu kennen. Oder sie glauben ans Momentum der Glückssträhne. Wir werden auch von dieser Spezies heite jemanden kennen lernen.

  • Ich muss gestehen, um Geld habe ich noch nie gespielt. Wenn man von ein paar Pferdewetten absieht. Aber diese Menschen gibt es nicht nur beim Spiel. In meiner Welt gibt es sie auch. Nur spielen die selten um Geld. Da geht es um Macht und Einfluss. Die lassen sich ähnlich katalogisieren wie deine Spieler.


    Ehrlich im Bezug auf ihre Spielleidenschaft, die sie im Grunde nicht besaß. Für manche ihrer Berater ein Manko der Kaiserin.

  • Ist Geld denn nichts anderes, als ein Speicher von Macht und Einfluss, Macht einer für Geld und Einfluss und Einfluss einer für Geld und Macht? Ist nicht alles ein und dasselbe?


    philosophierte er so für sich hin, hielt denn Wagen dann aber an worauf sie vor einer Bar standen die sich in nichts von anderen Läden der Hauptstadt unterschied, sich aber im inneren als deutlich größer erweisen würde als er von aussen aussah, nahm er doch den ganzen Block ein.


    Wir sind da.


    kommentierte er sein tun ohne wirklichen Sinn und stieg aus um ihr die Türe zu öffnen.

  • Damit hast Du recht! Es ist eindeutig das selbe und manchmal ziemlich nervig.


    Sie schaute aus dem Fenster des Wagens. So verrucht sah der Schuppen gar nicht aus. Eher unscheinbar, sicher aus gutem Grund. Die Besitzer wollten bestimmt keinen Besuch von Onkel Kylians Polizei. Was Valerie sehr entgegen kam. Denn auffallen wollte sie nicht und schon gar nicht wollte sie Opfer einer Razzia ihrer eigenen Polizei werden. DAS wäre der Skandal schlechthin. Der Gedanke schockierte Valerie merkwürdigerweise nicht, im Gegenteil es machte die Sache noch reizvoller. Denn dann wäre die Abdankung vorprogrammiert und wäre das sooooo schlimm?


    Was Du nicht sagst! Geht die Autotür von alleine auf oder muss man mit der Brechstange nachhelfen?


    Valerie war bester Laune.

  • Weder noch, aber ich kann sie gerne für Dich öffnen.


    nahm er den Ball erstmal auf und öffnete die Türe nachdem er um den Wagen herum gegangen war. Über dem Eingang hing eine Überwachungskamera, leuchte einmal rot, dann blau und die Türe öffnete sich zwar nicht durch Geisterhand aber immerhin automatisch um einen kleinen Vorraum preiszugeben der zu einer Garderobe links und den Toiletten rechts führte. Man schien den Senator hier zu kennen, vor allem die Garderobiere bekam ein "ichwerfmichaufdenrücken"-Lächeln kaum noch aus dem Gesicht, tat es dann aber doch nicht. Beim öffnen der Türe in den ersten Hauptraum schlug einem ein süßlicher Rauch entgegen der jedem der ihn kannte natürlich sofort gefiel. Ein Herr, pikanterweise der Polizeipräfekt von Corinnis, erblickte die Neueingetroffenen, sagte aber nichts sondern zog auf Unauffälligkeit hoffend den Kopf ein. Die schwarzhaarige Schönheit an seiner Seite starrte allerdings Valerie interessiert an, hatte sie doch die Reaktion ihres Galans bemerkt.

  • Ganz offensichtlich war Scaly hier bekannt. Der Blick der offenherzigen Garderobiere sagte einfach alles. Vermutlich war Valeries Begleiter nicht nur zum Karten spielen hier gewesen. Mit einem selbstbewussten Lächeln folgte sie Scaly. Plötzlich nahm sie einen Duft wahr, den sie schon seit Jahren nicht mehr in die hübsche Nase bekommen hatte. Schmunzelnd dachte sie an ihre "Experimentierphase" gemeinsam mit Anielle. Da gab es auch hier und da ein ... sagen wir Pfeifchen. Ein bekanntes Gesicht oder doch nicht? Wie angewurzelt blieb sie stehen.


    Das war doch der Polizeipräfekt oder nicht?


    Sie bemerkte das sie gemustert wurde. Fragende Blicke einer schönen Frau. Was sie sich wohl fragte? Valerie für ihren Teil beschloss genauso interessiert hinzusehen. Sie tat es sogar eine Spur auffälliger als die schwarzhaarige Schönheit, als ob sie ihre Chancen auf ein Schäferstündchen ausrechnete. Dann zog sie arrogant die linke Augenbraue hoch, setzte sie ihr "ihr könnt mich alle mal"-Gesicht auf und wandte sich Scaly zu.

  • Jean-Pippin lächelte und zeigte auf einen abseits sitzenden Mann dessen Augen nur mehr schlitzen glichen und dessen Grinsen breiter war als er selbst.


    Das ... war der Polizeipräfekt. Ich glaube so bis vor fünf Jahren, bis zum Avenue de la Cleve Skandal. Wohingegen das ...


    jetzt zeigte er wieder auf den anderen


    Der Polizeipräfekt IST. Wir sind hier also sicher. Das Spiel beginnt immer um zwanzig nach, wir haben also ZEit. Was trinkst Du?

  • Einen schlichten John Collins.


    Ungläubig sah sich Valerie um. Wer hatte hier noch die Hand im Spiel?


    Wie korrupt ist mein Reich eigentlich?


    Leise fragte sie sich, ob sie nicht diesen Herren auf den Leim gegangen war, als sie Scalys Einladung annahm. Das Abenteuer könnte sich zum Skandal entwickeln und das war ihr diesmal ziemlich egal!


    Immer noch bester Laune schwang sich Valerie auf einen leeren Barhocker und schaute sich ungeniert um. Ihr Tarnung war sicher nicht perfekt, aber auch das war ihr heute Nacht egal. Risiko gehört zum Geschäft. Sie fand Scaly amüsant und vertraute ihm, als wären sie schon seit Jahren befreundet.

  • Nicht sehr….


    Sie hattein sich gesetzt und die Barkeeperin begann das bestellte zu mixen wobei Scally ja gar nichts gesagt hatte, aber das unterstrich nur, dass er hier wohl öfter war


    Nennen wir es dekadent. Oder nennen wir es ehrlich. Ich denke, dass in unserem Land die Korruption das kleinste Problem ist aber wir sind ja nicht hier um über Politik zu reden.


    Die Türe hatte sich wieder geöffnet und ein stämmiger, zwar nicht dicker aber schon kräftiger Mann war zusammen mit zwei nicht ganz so gut gekleideten Gestalten eingetreten um sich jetzt suchend umzusehen.


    Das ist er. Lonnegan, stinkreich und nicht so dumm wie er aussieht. Der kleine neben ihm ist Pierre. Ich wette einen Eugenodor darauf, dass er Dir im Vorrübergehen an den Hintern fasst.

  • Das klang wie aus berufenem Munde. Zudem hatte Scaly recht. Bisher gab es keinen großen Korruptionsskandal. Also warum aufregen? Schließlich war die Kaiserin Inkognito ebenfalls dabei sich einfach ein paar schöne Stunden zu gönnen.


    Natürlich bemerkte Valerie sofort das sich an der Tür etwas tat. Dieser bullige Mann war raumgreifend. Sein Auftritt wohl überlegt und geplant. Damit kannte sich die Kaiserin berufsbedingt ebenfalls gut aus.


    Gut das Du mich gewarnt hast. Es wäre Dir sicher nicht recht, wenn das Imperium zurück schlagen würde.


    Immer noch bestens gelaunt, wartete sie gespannt auf ihren ersten Popoklatscher seit ihrer Schulzeit. Oscar Funes trug damals ein blaues Auge davon.

  • Es kommt immer darauf an ob man etwas mag oder ob man etwas nicht mag. Ich selbst mag solche Übergrifflichkeiten nicht und es wäre mir eine Freude den Herren in die Schranken weisen zudürfen. Wenn ich darf, dann rutsch doch ein wenig auf dem Stuhl nach vorne, ich bräuchte ein wenig Platz. Es gibt selten die Gelegenheit sich für die Kaiserin in Bresche zu werfen.


    Die drei waren näher gekommen und auch die schwarzhaarige Schönheit sah gespannt was kommen würde.

  • Wollte er nun den Helden geben oder war es Teil seines Plans den Herren über den Tisch zu ziehen? Valerie rückte etwas näher an die Bar und hielt sicherheitshalber ihren John Collins fest.


    Dann schlag Dich gut, mein edler Ritter.


    Vielleicht waren die Zeiten, wo sich die edlen Herren für die hohen Damen schlugen, doch nicht ganz vorbei. Sie hatte ihm quasi das Tuch mit ihren Farben an die Lanze geheftet. Nun war sie gespannt.

  • Schlagen erwies sich hier als unnötig, ging es doch viel zu schnell um irgendetwas wirklich zu sehen, doch was geschah war folgendes: Pierre streckte, ganz wie erwartet, im Vorrübergehen eine Hand nach dem kaiserlichen Podex aus was einerseits dessen Form und andererseits seinem Spitznamen geschuldet war, nannte man ihn doch „die Hand“. Doch diese Hand, blind und im Gefühl des sicheren Sieges ausgestreckt, fand sich alsbald mit einer blanken Klimge konfrontiert die Jean-Pippin mit einer schnellen Bewegung in das Holz des Stuhles gerammt hatte die die da noch friedlich vor sich hin vibrierte. Die Tatsache, dass diese nun zwischen zwei Fingern des grabschers steckte stoppte diesen.

  • Diese Schnelligkeit überraschte Valerie. Sie hatte mit einer Prügelei gerechnet. Diese Wendung mit dem Messer machte sie sprachlos. Vor allem diese Geschicklichkeit. Trotzdem fühlte sie sich ein wenig unbehaglich, ein Messer so nah am wohlgeformten kaiserlichen Popo zu wissen. Sie drehte sich um und mehr als ein EHHH, was soll das? bekam sie nicht raus.

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