Ihre Verwandtschaft war durch Ihre Mütter vielleicht ein wenig weniger bindend, als wären Ihre Väter Brüder gewesen, doch vielleicht hatten sich Jean Custine und Robert Duroc allein deswegen immer gut verstanden, sei es damals, als sie gemeinsam im Internat waren, sei es bei ersten Kneipentouren, oder beim ersten, zumindest für Robert desaströsen Besuch in einem Freudenhaus. Was Jean damals getan hatte, das wuste Robert nicht mehr und hatte es vielleicht auch nie gewusst, was er selbst dort erlebte, das hatte er mehr oder weniger erfolgreich verdrängt, aber hier soll auch gar nicht von pubertierenden Jünglingen die Rede sein.
Das Verhältnis der letzten Jahre war gut, aber nicht mehr so innig, allein dem Berufe und der Berufung geschuldet in der zumindest Robert aufgegangen war und hatte rein gar nichts mit dem Rue de Cleveterre Skandal zu tun, der zwar zeitgleich geschah und in dem beide ihre Rolle spielten, was aber nur eine Parallelität, aber keine Kausalität hatte, obwohl die Presse stets etwas anderes vermutete.
Heute war der 12. und allein deswegen war Robert hier, denn der zwölfte war ihr Tag den sie sich bewahrt hatten und an jedem 12. trafen Sie sich und gestalteten den Tag nach Gutdünken des Gastgebers und heute war Robert der Gast.