Arbeitszimmer von Colonel Serville - Prinzessin auf der Erbse

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.
  • Leonor hat seit langem Serville nicht gesehen. Er sprach häufig mit dem Doktor und ließ Leonor in Ruhe. Diese neue Freiheit gefiel ihr sehr. Sie war im Cabriolet, einkaufen. Die einzige aufgabe, die noch nicht erledigt war, war die Aufgabe von Onkel Fouche. Der Bruder von Aniele soll frei sein. Mit Valerie hat sie gesprochen. Nun ist Serville an der Reihe. Der Höllenhund, also Kerberos. Erst rief sie ihn an und vereinbarte einen Termin. Nun stand sie vor der Tür und überlegte, ob sie klopft. Eigentlich mußte sie es nicht. Andererseits dachte Leonor an den Anstand. Und was wäre, wenn Serville gerade was ... xxxxxxxxxxxx... macht? Seit einer geräumten Zeit hatte Leonor zu oft schweinerische Gedanken.


    Leonor entschied auf beides gleichzeitig. Also klopfte sie ein Mal und öffnete sofort die Tür.


    Frohes Schaffen, Serville.


    Das war Leonor. Sie nannte ihn nur so. Einfach Serville. Kein Monsieur, kein Vorname, nichts, Nur einfach. Serville. Und das ist noch sehr weich gesagt, seit neuesten Ereignissen. Früher war viel schlimmer und radikaler. Von A**kriecher bis Kloschüssel.


    Ich werde Ihre Zeit nicht all zu sehr beanspruchen. Hat meine Schwester mit Ihnen über Amnestie geredet?

  • Bevor Claude Herein sagen konnte, stand die Prinzession bereits in seinem Büro. Sie hatte inzwischen viel von ihrer Schwester gelernt und zu dem an Selbstbewusstsein gewonnen. Beides konnte man gut finden oder auch nicht. Da er nicht unerheblich daran beteiligt gewesen war, sie wieder auf die Beine zu bringen, fand Claude es gut.


    Kaiserliche Hoheit.


    Er stand auf, wie es sich gehörte und kam ein paar Schritte auf Leonor zu.


    Nein, ihre Majestät hat noch nicht mit mir über eine Amnestie gesprochen. Zumindest nicht über eine die weiter gehen sollte, als die üblichen Begnadigungen zu besonderen Festtagen. Haben sie einen besondern Kandidaten, dem sie die Freiheit schenken wollen, kaiserliche Hoheit?


    Serville hatte es gar nicht gerne, wenn er auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Diesmal konnte er nicht einmal etwas dafür, da seine Kaiserin ihn bisher noch im dunkeln gelassen hatte, was die Amnestie anläßlich ihrer Krönung anbetraf.

  • Sie kannte Serville gut genug, um seine Gesten lesen zu können. Leonor lächelte und nahm den Platz, zeigte ihm auf seinen Stuhl und fuhr fort.


    Serville, seit einer geräumten Zeit ist meine Einschätzung Ihrer Person anders geworden und ich mag dieses Gefühl, mit Ihnen direkt zu sprechen. Ich will diese Besonderheit zwischen mir und Ihnen gern aufrechterhalten. Ich habe die Idee gehabt, zur Krönung eine Amnestie aufzurufen. Dabei dachte ich an eine generelle Amnestie, doch meine Schwester hat Recht, es wird unangebracht. Sie hat mich mit ihren Argumenten überzeugt. Doch ich würde gern politische Häftlinge unter diese Amnestie nehmen. Besonders die, die eine beachtliche Zeit schon abgesessen haben. Sagen wir mal alle, die mehr als 10 Jahre ihrer Strafe verbüßt haben. Ihre kaiserliche Majestät hat mich beauftrag, mit Ihnen darüber zu sprechen. Ich weiß, Sie haben genug zu tun, doch diese Amnestie ist ein wichtiger Stein in der Versöhnung beider Seiten. Außerdem denke ich, so eine Liste aller politischen Häftlinge, die eine Hälfte ihrer Strafe schon verbußt haben, ist leicht zu erstellen. Was sagen Sie dazu?


    Über den Auftrag von Onkel Fouche hat sie noch nicht gesprochen.

  • Das Leonor ihm das Vertrauen aussprach, verblüffte ihn und machte Claude sehr stolz. Er hatte mehr getan, als man von einem Sekretär erwarten konnte und die Belohnung, war ein besonderes Verhältnis zur kaiserlichen Prinzessin. Claude war sich Sicher das er alles für die beriden Schwestern tun würde. Auch wenn es manchmal an der Kommunikation haperte. Wie gerade im Moment. Valerie hatte ihm wirklich nichts gesagt.


    Ich danke Ihnen sehr für das Vertrauen das sie mir schenken, kaiserliche Hoheit. Ich werde es nicht enttäuschen.

    Was die Amnestie angeht, so hat ihre Majestät vor Jahren schon Richtlinien erlassen, die  genau das widergeben, was sie gerade forumlierten. Es wird keine Generalamnestie geben. Sondern nur Häftlinge mit leichten Vergehen oder mit politisch motivierten Straftaten werden amnestiert, die schon einen großen Teil ihrer Strafe abgesessen haben. Auch hier gibt es Ausnahmen. Vor allem bei den politischen Häftlingen. Es gibt gerade hier ganz besondere Fälle, die man besser dort läßt wo sie gerade sind.


    Dabei dachte er an den verrückten Professor der detailliert beschrieb, wie er seine geliebte Kaiserin foltern und langsam zu tode quälen würde. Im Namen der Republik natürlich. Seine sexuellen Präferenzen waren dabei Nebensache, als er in die Psychatrie gesperrt wurde.


    Eine Liste derer die von der Amnestie begünstigt werden, gibt es bereits. Zudem wird, wie Sie wissen, kaiserlicher Hoheit, zu Weihnachten jeden Jahres, eine solche begrenzte Amnestie vorgenommen. Mir scheint aber, dass Sie eine bestimmte Person im Blick haben, kaiserliche Hoheit.

  • Leonor überlegte nicht lange. Es war ihr wichtig, die Bitte von Onkel Fouche durchzusetzen. Es war ihr auch wichtig, Serville zu prüfen.


    Ich will mit Ihnen direkt sprechen, Serville. Ich brauche Ihren Rat und deswegen bin ich ganz offen mit Ihnen. Ich will sowohl Anielle als auch meiner Schwester was Gutes tun. Es geht um ihren Bruder. Was sagen Sie dazu? Wir können ein wenig nachhelfen. Meinen Sie, es wäre... eine gute Tat?


    Leonor saß vor ihm und ihr Blick war nicht von einer Intrige betrübt. Sie erwartete tasächlich von ihm eine Antwort. Sie wollte tatsächlich einen Rat von ihm.


    Meinen Namen will ich im Schatten lassen. Valerie liebt diese Frau. Ich will beide glücklich sehen.

    Was sagen Sie nun dazu, Serville?

  • Antoine Saint-Just darum ging es also. Allerdings konnte sich Claude nicht vorstellen, dass Leonor auf diesen Namen von alleine gekommen ist. Vermutlich steckte sein alter Freund und Feind Fouche dahinter. Er wusste das der Bruder von Anielle schon länger im Gefängnis hockte, als er in Diensten der Kaiserin stand. Zeitlich gesehen, wäre es also durchaus machbar. Die Frage ist, was ihre Majestät dazu sagen würde. Denn sie musst es in einem Erlass regeln ... oder auch nicht. Wenn es einen generellen Erlaß gab, also nur die Zeit und das Vergehen genannt wurden, dann wäre es ein leichtes Antoine Saint-Just auf einer der Listen zu setzen. In allen Verwaltungstricks bewandert, beschloss Claude zum ersten Mal in seinem Leben, seine Kaiserin dezent aussteigen zu lassen. Damit hatte er nicht nur Leonor für sich gewonnen, sondern auch Anielle eine Art Knochen hingeworfen, an dem sie eine Zeit zu knabbern hatte. Denn sie musste aufpassen, dass ihr Bruder nicht wieder auffiel und das Vertrauen, das ihm die Kaiserin schenkte, nicht missbraucht wurde. Er konnte sich aber auch das Donnerwetter vorstellen, dass über ihn hereinbrechen wird wenn seine Kaiserin das herausbekommt und sie wird es herausbekommen, weil Anielle sich bedanken will. Aber wie sagte Leonor gerade so schön, Valerie liebt diese Frau. Das dürfte den Aufschlag etwas abmildern.



    Ich werde sehen was sich machen lässt, kaiserliche Hoheit. 


    Claude fragte nicht weiter nach.


    Antoine Saint-Just wird frei kommen. Hoffentlich wissen Sie auch was sie da tun, kaiserliche Hoheit. Natürlich halte ich ihren Namen aus dem Vorgang heraus, aber ihre Majestät wird wissen wollen, auf wessen Wunsch hin, die Liste verändert wurde. Vielleicht sollten sie mit ihr darüber reden. Nicht sofort, aber später, wenn die Sache nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Sie verstehen, kaiserliche Hoheit.


    Ein verschwörerischs Lächeln umspielte seinen Mund.

  • Leonor verstand all zu sehr, was er sagte, doch ihr fehlten die Grundrisse, die Geschichte dazu. Eins wußte Leonor genau. Wenn Serville sagt, wird er auch so tun.


    Serville, Sie wissen genau auch ohne mich, wer das will. Ich habe meine Mutter verloren, Valerie und Sie gewonnen. Doch er... er ist mehr als meine Mutter, Serville. Ich werde Ihrem Rat folgen und mit meiner Schwester darüber sprechen. Geben Sie mir rechtzeitig das Zeichen. Im Übrigen, Doktor Badhir ist ein guter Arzt. Ich fühle mich gut, so gut, dass ich die jährliche Maskerade im "Cabriolet" besuchen werde. Ich nehme Marco mit und somit werde ich gut beschützt. Ich verspreche, kein Trinkgelage zu veranstalten und nicht halbnackt auf der Tanzoberfläche stehen. Sind Sie mit mir zufrieden, Colonel?


    Oha, Leonor nannte ihn Colonel. Wir d Serville es überhaupt merken? Sie hat ihm sogar über ihre Pläne erzählt... In einem waren beide identisch. Jeder stand zu seinem Wort. Leonor war noch loyaler zu denen, die sie in ihr Herz schloß, bis zum Selbstschaden. Das war Serville all zu sehr bekannt.

  • Zum ersten Mal nannte sie ihn Colonel. Serville nahm das als Kompliement.


    Ich habe verstanden, kaiserliche Hoheit. Auch mein alter Mentor wird aus der Sache herausgehalten werden. Wenn ihre Majestät auf diese Sache ansprechbar ist, werde ich Ihnen einen kleinen Wink geben. Wir wollen ja nicht, dass ihre Schwester aus der Haut fährt.


    Ein Lächeln konnte sich Serville nicht verkneifen.


    Marco ist ein guter Mann, einer meiner Besten. Daher bin ich sicher das Sie sich unbeschwert amüsieren werden. Dazu wünsche ich Ihnen viel Spaß.


    Claude Serville dachte nicht daran, seiner Chefin über die Pläne ihrer Schwester zu berichten. Loyal zu beiden Schwestern, hielt er die Waage. So konnte er sich an Valeries Befehl halten und zum anderen Leonor beweisen das er ihr vertraute.

  • Mit Marco fühle ich mich auch sicher, Serville. Vielleicht mindert die Aufgabe, mich zu schützen, seine Stellung, doch ich fühle mich mit ihm wirklich sicher.


    Diese mehrmalige Bestätigung. Leonor wußte zu sehr, wie sie für ihre Leute einsetzen sollte.


    Colonel, wäre es meinerseits vermessen, eine Gehaltserhöhung oder eine Würdigung seiner Dienste bei Ihnen als seinen Vorgesetzten zu fordern?


    Oha, es gibt wohl jetzt eine Abstufung. Colonel, wenn sie was will.

  • Es beeindruckte Serville, wie sich Leonor für die einsetze, denen sie vertraute.

    Marco will bald heiraten. Da wäre eine Beförderung doch ganz willkommen. Machen wir ihn vorzeitig zum Capitaine. Er hat es sich verdient. 


    Als Vorgesetzter war jemand der gute Arbeit honorierte.


  • Serville, das überlasse ich Ihnen, er muß nicht wissen, dass ich mit Ihnen darüber geredet habe. Seine Braut ist aber süß. Ich habe schon ein Geschenk für das Paar. Ach ja... Wenn beide in der Palastkapelle heiraten wollen... erlauben Sie das ihnen. Ich werde mit Padre sprechen, damit er einen würdigen Geistlichen für diese Trauung empfielt.


    Leonor lachte leise.


    Ich habe beide beim Shopping erwischt. Haben Sie mal gesehen, wie Marco rot wird? Ich schon. Serville, wenn wir schon so ein Gespräch führen... Wenn Sie was mir sagen wollen, sagen Sie jetzt.

  • Entspannt lehnte sich Serville zurück. Langsam schien sich das Verhältnis zwischen ihm und der kaiserlichen Prinzessin zu entspannen. Sie fanden ihre Basis auf der sie zusammen arbeiten konnten.


    Es wäre natürlich für einen kleinen Gardeoffizier eine sehr große Ehre in der Palastkapelle vom Erzbischof getraut zu werden. Ich finde die Idee sehr schön, doch sollten wir diese Entscheidung den beiden überlassen.Vielleicht hat das Brautpaar ganz andere Pläne für die Hochzeit. Aber ich werde es Marco vorschlagen.


    Claude überlegte kurz, dann schnitt er das Thema Beshir an.


    Doktor Beshir hat auf eigenen Wunsch ein Zimmer im Gartenhaus bezogen. Das war unter den damaligen Umständen durchaus richtig. Nun stellt sich aber die Frage, ob Sie, kaiserliche Hohheit diese Nähe noch wünschen?


    Für Claude war das ein heikles Thema. Zwar war Beshir ihr Arzt, aber auch ein attraktiver Mann und die Prinzessin eine attraktive sehr junge Frau. Ein Hundsfott der böses dabei dachte.

  • Ich muß offen sagen, die Gespräche mit Doktor haben mir gut getan. Er ist verschwiegen und ich vertraue ihm, dass er für sich behält. Ihre Frage, Serville, ist berechtigt. Daran habe ich gar nicht gedacht. Sagen Sie, Doktor hat mir was von der Praxis auf dem Palastgelende erzählt. Wie weit sind die Umbauten?  Das Gartenhaus besitzt zwar mehrere Zimmer, doch es ist trotzem für 3  Personen klein. Ich bin in einem stabilen Zustand, denke ich, dass ich keine 24-Stunden-Bewachung von einem Arzt brauche.


    Leonor hat es von einer ganz anderen Seite gesehen. Dass die Tatsache, dass sie mit dem Arzt in einem Haus zusammen lebt, ihren Ruf ruinieren könnte, oder falsche Gerüchte entstehen, daran hat sie nicht einmal einen Gedanken gehabt.


    Doch, Colonel


    anscheinend wieder eine Bitte oder ein Auftrag...


    sprechen SIE mit dem Doktor darüber. Für mich ist es unpassend und wird für ihn beleidigend, dieses Thema aufzuschneiden. Schließlich bin ihm für seine Opferung verpflichtet.

  • Wenn Sie es wünschen werde ich mit dem Doktor reden. Wenn er unbedingt in der Nähe bleiben möchte, könnte ich ihm ein kleines Haus auf dem Gelände der Gardekaserne besorgen. Das sind Offziershäuser und werden derzeit kaum genutzt.


    Claude war froh das die Prinzessin das doch richtig verstanden hatte.


    Das mit dem Gartenhaus war auch nur als Zwischenlösung gedacht. Die Umbauten ihres Wohnung im Palais Bariole werden noch eine Zeit in Anspruch nehmen, aber dann ziehen Sie bestimmt wieder gerne dort ein.


    Sicher war sich Claude mit dem was er sagte nicht. Vielleicht gefiel es Leonor in dem Gartenhaus. Hier konnte sie weitgehend ungestört leben und lieben. Deshalb hatten es die alten Könige gebaut.

  • Das Gartenhaus gefällt mir. Doch ich verstehe, dass für meinen Stand dieses Haus zu klein ist. Serville, das brauchen Sie mir nicht zwei Mal sagen. Ich habe Sie sehr gut verstanden und stimme Ihnen zu.


    Es war hochnässig gesagt, vielleicht für andere. Serville wußte all zu gut, wie gehässig und hochnässig Leonor sein kann. Diese worte könnte man sogar als ganz friedlich und freundlich bezeichnen.


    Ich will Sie weiter von Ihren Pflichten und von Ihrer Arbeit nciht abhalten.


    Leonor stand auf. Schon fast an der Tür blieb sie stehen.


    Ihren geliebten Cognac... Ich bin nicht geboren, etwas schenken zu können. Ich weiß nicht, wie es geht..also... Ich habe es für Sie gekauft und .. ich akzeptiere kein Nein. Und... ich lasse Ihnen die Flasche bringen.


    Sie hat es wirklich nicht gerlernt. Doch dieses Stottern war mehr wert als gut gewählte Worte.Sie wartete nicht auf seine Antwort oder Reaktion. Leonor schloß nicht einmal die Tür hinter sich und ging einfach weg.

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