Der geistige Beistand

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.
  • Erzbischof della Rovere war durch die Planungen zur Krönung und seine Mission im Süden beschäftigt, als er vom kaiserlichen Hof einen diskrete Mitteilung erhielt. Wie es aussah war es nicht allzu um Prinzessin Leonor bestellt.


    ALs er die Mitteilung erhielt, war der Erzbischof ein wenig besorgt. Immerhin war er der Vertraute der Kaiserlichen Familie. Also beschloss er sich zum kaiserlichen Hof aufzumachen. Der Wagen des Erzbischofs fuhr direkt zum Palais Bariole. Wo der Erzbischof von einem Diener empfangen wurde, der ihn direkt in die Gemächer der Prinzessin führte.

  • Leonor lag leger auf einer Ottomane. das Zimmer war halb verdunkelt. Die Sonnenstrahlen drangen durch den Stoff der Übergardinen und ließen die Möbel, Gegenstände und Leonor selbst noch weicher erscheinen. Es verging schon ein paar Tage nach ihrem Gespräch mit Serville und auch den Besuch ihrer Mutter brachte Leonor hinter sich. Es war eine wunderbare Sache, an nichts zu denken und einfach mit den geschlossenen Augen liegen. Chloe wollte ihre Herrin wecken und über den Besuch ihres Paten melden, doch sie wurde vom Erzbischof unterbrochen.


    Leonor trug ein langers Hauskleid aus puren Seide in einer crembeige Farbe. Die Seide umspielte ihre Rundungen und die Farbe machte sie fast nackig.


    Chloe, bring mir zu trinken und etwas anderes anzuziehen. Ich habe genug nichts gemacht.


    Langsam öffnete die Prinzessin ihre augen und schloß sie wieder.


    Ich träume schon von der Kirche. Hat mich der Täufel schon in die Hölle geholt, dass ich meinen Paten, Erzbischof in meinen Träumen sehe?

  • Giacomo stand da und beobachtete sein Patenkind, die kaiserliche Prinzessin Leonor. Er hatte ein wenig gehört was vorgefallen war. Die Kaiserinmutter hatte wie es aussieht ihre Finger im Spiel. Giacomo kannte das Drama, dass die beiden Schwestern durchlebt hatten und vor allem wie Leonor darunter gelitten hatte.


    Chloe brachte dem Erzbischof einen Stuhl, damit er sich setzen konnte.


    Es ist die Wirklichkeit, Kind. Ich bin hier um nach dir zu sehen.

  • Leonor hob ihre langen Wimpern und öffnete die augen. Wäre Erzbischof kein Geisitger und vielleicht ein wenig jünger.. obwohl das Alter hat damit wenig zu tun, wäre dieses Bild für ihn wie aus einem Galnzmagazin. Eine Pin-Up-Girl. Noch leicht schlaftrunken, lachte sie leise, eher ihr Hirn doch endlich einen Klick machte. Leonor stand auf, machte ein paar Schritte zum "Thron" alias Stuhl und kniete sich mit gesenktem Kopf, um die Hand ihres Beichtvaters zu küssen. Innerlich hatte sie Angst vor der Beichte.


    (Die Szene ist nach dem Gespräch im Park und nach dem Besuch der Mutter)


    Es ist eine Seltenheit, dass Bishof mich hier in meinem Haus besucht. Padre, Du läßt mich schämen. Ein Wort von Dir und ich hätte gern Dich besucht.


    Aus Deinen Worten entnehme ich, dass Du von meinem ... mmmh... Unwohlsein Bescheid weißt.


    Ihr Kopf drehte sich hoch zu ihm und Leonor lächelte ihn an. Das Lächeln erhellte das Gesicht, doch die Blässe war nicht zu übersehen. Auch die Tatsache, dass Leonor noch mehr abgenommen hatte.

  • Setzt dich mein Kind du musst nicht vor mir niederknien.


    Della Rovere half Leonor dabei sich aufzurichten damit sie sich setzen konnte.


    Die Aufgabe des Erzbischofs ist es als Seelsorger sich auch um die Personen kümmern, die ihn brauchen.


    Giacomo legte seine Hand auf die seiner Patentochter.


    Naja als dein Patenonkel und Beichtvater sowie Vertrauter der kaiserlichen Familie, bekomme ich einiges mit. Und ich habe mir Sorgen um dich gemacht?

  • Wäre die Frage nicht besser angebracht, ob Du dir Sorgen um mich machen musst. Dass Du die Sorgen um mich machst, ist doch keinem neu, Padre.


    Sie versuchte zu scherzen. Als er Ihr geholfen hat, spürte er ihre kalten Hände. Einen Drogensüchten oder einen Drogenvernebelten zu treffen, war nicht das erste Mal für den Geistlichen. Doch dieses junge Geschöpf in diesem Zustand zu sehen, geschwächt und fröstelnd, das Mädchen, mit welchem er so viel erleben mußte, das war etwas anderes. Dass Leonor durch diesen Scherz ihm gegenüber verschlossen blieb, war dem weisen Padre klar.Es wird wohl nicht leicht. Sie war nun mal subtiler als ihre Schwester.


    Es gab ein paar Schwierigkeiten, über welche ich auf meinem Weg gestolpert bin. Doch es gibt viele helfenden Hände, die mich vor dem Fall gerettet haben.


    Leonor saß neben ihrem Beichtvater. Keiner störte, beide waren einnander vertraut.

  • Der Erzbischof schmunzelte. Er kannte die Schwierigkeiten im der kaiserlichen Familie nur zu gut, war er doch in seinen Jahren als Geistlicher und Hofkaplan ein Vertrauter dieser Familie.


    Als Hirte ist es mir ein Anliegen, dass es jedem Menschen meiner Herde gut geht.


    Er sah in Leonors Gesicht. Die Ereignisse schienen an ihr zu zerren. Vielleicht war es an der Zeit sich der Kaiserinmutter anzunehmen.


    Ich weiss ja aus erster Hand, dass in der Familie immer wieder Konflikte gab, aber ich fand es unverantwortlich, dass du und deine Schwester in diese Sache hineingezogen wurdet. Ich dachte auch dass diese ganze Geschichte eine Ende gefunden hätte.


    Dabei griff della Rovere an sein Pektoralkreuz.


    Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich deiner Mutter in meiner Funktion als Erzbischof ins Gewissen rede. Ich habe lange gezögert dies zu tun, aber diese ganze Gesichte muss ein Ende haben.

  • Padre, Du hast mir beigebracht...


    Leonor brach ihren Satz ab und dann müde und entrüstet.


    Sie ist meine Mutter. Sie hat mich geboren und ich schulde ihr meine Achtung und meine kindliche Frömmigkeit. Ich war zu impulsiv und emotional und habe meine Schwester damit belastet und Dich auch. Meine Seele berut es, dass ich so viele Unanehmlichkeiten bereitet habe, und bin bereit, Buße zu tun.


    Seit wann flehte ihn Leonor an, ihr Buße aufzulegen? Sonst feilschte sie wie auf dem Markt mit ihm deswegen. Er sagte 15 Mal Ava Maria und sie handelte es auf 10 runter. So kannte Erzbischof sein Schäfchen. Man hätte denken können, dass diese Erfahrung Leonor ihre Unschuld geraubt hat.


    Können wir nicht diese Sache einfach vergessen?


    Das platzt nun wirklich wie eine Bombe. Leonor wollte büßen, Leonor wollte sich nicht rächen. Und sie versucht den Erzbischof in seiner Entscheidung zu manipulieren.


    Ich würde es gern vergessen wollen. 


    Sie trat einen Schritt zurück.

  • Der Erzbischof staunte:


    Weisst du Leonor. Es ist löblich, dass du hier das  vierte Gebot so ernst nimmst.

    Sprach er anerkennend .


    Aber dass bedeutet nicht, dass man für alles Hochachtung haben muss was der Vater und die Mutter begehen. Vergesse nicht dass jeder Mensch sündigt, selbst ich als Erzbischof tue  nicht immer das Richtige.


    Er machte eine kurze Pause.


    Ich schliesse dich in meine Gebete ein und erteile dir meinen Segen. Und wenn due es wünscht werde ich in dieser Sache nichts unternehmen.


    Er zeichnete ihr das Kreuzzeichen auf die Stirn.


    Wenn du Busse tuen möchtest, so kann ich dir empfehlen, dass du etwas für die Ärmeren und Bedürftigen tuen könntest.

  • Ich werde mich um zwei Kinderheime kümmern, versprochen. Eine Spende und noch mehr. Ich werde die Heime besuchen und dort Arbeit leisten. Was das vierte Gebot angeht, Padre, Valerie und ich waren im Hause unserer Mutter. Ich verstehe, dass ich Dir jetzt Unrecht tue, doch es ist für mich jetzt, vor Dir schwierig, darüber zu sprechen. Ich bin damit überfordert. Mein Geist weigert sich, sich damit zu beschäftigen. Der einfachste Weg, mich wieder zu finden, ist all das zu vergessen, was in den letzten drei Wochen opassiert ist. Padre, hast Du Schuldgefühle empfunden, die über Deine Schmerzgrenze gehen?


    Nun endlich gibt sie ehrlich zu, wie es um sie steht.

  • Della Rovere nickte.


    Ich kann es nachvollziehen Leonor und wenn du mich jetzt so direkt fragst, ja das habe ich einmal erlebt. Als ich damals mit etwa 36 Jahren, Provinzial meines Ordens hier in der Hauptstadt war. Leider habe ich meiner Meinung nach während damals nicht genug getan und dass ich viel Schuld auf mich geladen hatte. Ich wurde in den Sünden versetzt und während meiner Missio dort merkte ich, dass Fehler zu unserem Leben gehören und dass es wichtig ist, dass wir nicht nur unseren Schuldigern vergeben sondern auch uns selber.

  • Und.. hast Du dir selbst vergeben?


    Leonor blickte auf ihren Beichtvater mit Hoffnung.


    Ich bin feige, weil ich um die Buße bitte. Ich verstehe sehr gut...doch ich will mich jetzt selbst belügen. Padre, Vielleicht in ein paar Monaten werde ich anders denken und handeln. Doch jetzt... bin wie zwei Hälften von einem ganzen, die gegeneinander gesinnt sind. Du hast mir ein Märchen darüber erzählt. Dort eine Hälfte bekämpfte die andere. Padre, Deine Lektionen sind in meinem Herzen. Wenn Onkel Fouche der Vater meines Verstandes ist, Du bist der Vater meiner Seele. Ich versichere Dir, ich werde mich nicht bekämpfen, ich werde lernen, mit mir selbst im Frieden zu leben. Ich benötige nur ein wenig Zeit.


    Es war zu merken, dass Ihre Seele und ihr Verstand zwei verschiedene Melodien spielten. Leonor wählte ihre Worte, für ihren Beichtvater, aber auch für sich selbst. Della Rovere wußte, dass Leonor ihn nicht belügen wird. Er war auch in ihrer Aufrichtigkeit sicher.


    Padre, hast Du was neues aus dem Süden mitgebracht? War mein Bedenken lose oder doch begründet?

  • Einer meiner Vorgänger im Amt des Erzbischofs hat mich daran ermahnt, dass ich nicht Gott bin. Ich lebe als Priester in, durch und mit ihm. Und genau aus diesem Grund erkannte ich dann, dass ich auch mir Vergeben sollte, weil es nicht Gottes Wille ist, dass wir ewig an unseren Sünden hadern. Gottes Liebe ist grösser als wir uns das im unseren Verstand vorstellen können


    Der Erzbischof hörte ihr aufmerksam zu.


    Nimm dir die Zeit die du brauchst, Leonor.

    Giacomo wusste wie wichtig, die seelische Gesundheit war.


    Nun deine Sorgen um Süden waren tatsächlich nicht unbegründet.

    erläuterte der Erzbischof weiter.


    Leider habe ich die Befürchtung dass die Korruption bis in die höchsten Regierungskreise geht, ich habe deswegen beschlossen ein Vikariat für den Süden einzurichten, damit die Kirche sind um die Menschen kümmern kann.

  • Wie meinst Du, war das ein Test meiner Schwester? Oder ich habe einfach zu gut meine Aufgabe erledigt?


    Erst nach der Frage verstand Leonor, dass sie nicht den richtigen Mann gefragt hat.


    Ich werde die Schirmherrin der Akademie. Ich werde dafür sorgen, dass die Söhne und Töchter unseres Reiches nicht davon träumen, im Ausland zu studieren, sondern dass sie sich danach streben, ihr Studium hier zu absolvieren. Und ich will eine theologische Fakultät zum Leben aufrufen. Was hälst Du davon? Wird es nicht zu unserem Vorteil?


    Ich hoffe, dass ich nächste Woche zur Beichte kommen kann. Es wäre mir sehr wichtig. Auf jeden Fall, Padre, werde ich mich glücklich schätzen, Deine Sorgen mit Dir zu teilen.


    Damit hat Leonor zu verstehen gegeben, dass es die Zeit ist, auf Wiedersehen zu sagen. Man sah ihr auch an, dass iihre Kräfte am Ende waren.

  • Nicht nur die Theologie ist wichtig auch die Technologien der Zukunft sollten darin gelehrt werden. Aber es ist eine gute Idee.


    della Rovere erteilte Leonor den Segen. Es war Zeit sie alleine zu lassen.


    Ego te absolvo.  In nomine Patris et Filii, et Spiritus Sancti. Amen.


    Dann verabschiedete er sich von Leonor.

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