Esszimmer - Privates Mittagessen mit den Montmorencys und der kleinen Schwester

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.
  • Valerie hatte im schattigen Esszimmer den Tisch für vier Personen decken lassen. Es sollte ein leichtes Mittagessen werden. Sie wusste von ihrem Kanzler, dass seine Gattin keine Freundin der Kaiserin ist und auch nicht sein würde. Das konnte Valerie verstehen. Schliesslich gehörte Constance einem der alten Geschlechter Outremers an und ihr Vater war im Gefängnis gestorben. Offiziell, wie sie erfahren hatte, an einem Herzinfarkt. Aber was machte das für einen Unterschied? Auf die gute Zusammenarbeit mit ihrem Kanzler angewiesen, wollte Valerie familieäres Störfeuer im Hause Montmorency verhindern. Daher diese Charmoffensive. Vielleicht half es ja, das Leonor mit am Tisch saß. Sie kannte Constance und hatte eine Einladung zu einem Wochenende auf dem Lande erhalten.

  • Direkt nach der Messe ging es zum Mittagessen. Auch wenn er Constance überzeugt hatte, schien ihr Gesichtsausdruck alles andere als freundlich zu sein. Etienne nahm legte seine in ihre Hand in die ihre und führte Constance. Damit wollte er ihr andeuten, dass sie nicht alleine war und er sie stützen würde.


    Als die beiden das Palasttor hinter sich hatten, wurde der Händeruck von Constance stärker. Es kostete sie grosse Überwindung dass merkte man. Dann führte ein Diener das Ehepaar in das Esszimmer.

  • Der Weg vom Wagen zu den privaten Gemächern der Kaiserin war lang und prachtvoll. Zumindest traf das für den offiziellen Teil der Residenz zu. Der pomöse Stil endete, als man den Seitenflügel betrat. Schlichte Eleganz. Nicht übertrieben prunkvoll. Eher zurückhaltend und nüchtern. Wenn auch mit einer Spur Gemütlichkeit. Constance war erstaunt.

    Hatte sie schon im Wagen die Hand ihres Mannes festgedrückt, krallte sie sich nun fast in ihr fest.


    Ich fühle mich wie ein Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank. Flüsterte sie.


    Und dann stand sie da, Valerie I. Imperatrice d'Outremer, in einem schlichten weißen Kleid. Kein großes Gewand, einfach und praktisch. Dazu in einfachen weißen Sandalen. Barfuß! Wer hatte die Kaiserin je Barfuß gesehen? Als sie mit ihrem Zahnpastalächeln, so empfand es Constance, auf sie zu kam, wäre sie am liebsten auf dem Absatz umgekehrt und zum Wagen gelaufen. Aber sie blieb und lächelte ebenso breit wie unecht.


    Ich fühle mich in der Tat geehrt, eure Majestät.


    Wenn sie jemals gelogen hatte, dann jetzt! Sie riss sich mächtig zusammen.

  • Eine gewisse Unterkühltheit konnte Valerie spüren. Aber das hatte sie erwartet. Schliesslich konnte sie nicht erwarten, dass ihr gewinnendes Lächeln gleich sämtliche Eisschichten in Constance dahinschmelzen lassen würde.


    Mit einem Händeschütteln, wurde auch der Kanzler begrüßt. Ebenso mit einem hinreissenden Lächeln bedacht.


    Mein lieber Kanzler, Sie sind mir ebenso herzlich willkommen.


    Mit einer einladenden Handbewegung deutete Valerie den Gästen an auf die Terreasse zu gehen. Dort standen bequeme geflochtzene Möbel mit dicken Polstern.

     Einen Apperetif? Denn das Essen benötigt noch einen Augenblick.


    Vor allem musste das vierte Gedeck abgetragen werden. Hoffenlicht hatten die Montmorencys das nicht bemerkt.

  • Wütend war sie nicht, aber auch nicht bester Laune. Sie kannte ihren Mann und sein Faible für schöne Frauenfüße und Valerie hatte schöne Füße.


    <Ob diese .... ob Valerie von der Vorliebe ihres Mannes wusste?>


    Über diese Gedanken ging sie dann weg, weil der Ausblick von der Terrasse auf den ausgedehnten Park atemberaubend schön war. Noch als sie in einem der bequemen Sesseln Platz genommen hatte, bewunderte sie den Park.


    Majestät, das ist ein wundervolles Fleckchen Erde.


    Das meinte sie tatsächlich ehrlich.


    Ein Diener in Livree nahm ihre Bestellung entgegen.


    Einen Campari mit Eis bitte.


    <Oder bringen Sie gleich die ganze Flasche>

  • Etienne schüttelte mit Würde die Hand der Kaiserin.


    Es ist mir eine Freunde Majestät.


    Etienne nahm auf dem Sessel neben seiner geliebten Constance Platz.


    Ich stimme meiner Gattin in der Auswahl des Aperetifs zu. Ein Campri würde mir auch gut tun.


    Er lächelte Constance zu.

  • Leonor war neben ihrer Schwester, ein wenig hinter ihr, immer bedacht, Valerie den Vortritt zu geben. Sie lächelte dem Kanzlerpaar offen und freundlich. Ihre Kleidung war angemessener als die der Kaiserin. Leonor mochte leichte fließende Stoffe, die gedeckten Farben. Diesmal war sie in einem hellen, azurblauen Kleid mit dünnem Gürtel und Pumps auf einem kleinen eleganten Absatz.


    Sie wollte schon zur Terrasse mit allen gehen, als ihr Telefon klingelte. Leonor entschudigte kurz und verließ das Eßzimmer. Sie kam nicht zurück.


    Der Diener vrachte auf einem Tablett einen Zettel. Dort stand:


    Mutter hat angerufen. Sie hat wieder zu viel getrunken oder die Tabletten nicht genommen. Ich fahre sofort zu ihr. Überlass es mir und genieße das Essen.

  • Sie war Leonor dankbar dafür dass sie sich um ihre Mutter kümmerte. Aber wütend war sie schon auf ihre Mutter. Doch nun hatte sie Gäste und das war wichtiger.


    Verzeihen Sie bitte diese Störung. Ursprünglich sollte Leonor an unserem Essen teilnehmen, doch leider ist ihr im letzten Moment etwas dazwischen gekommen. 


    Einen kleinen Cognac für mich  bitte. 


    ihr war mehr nach einem doppelten zu Mute.


    Sie kennen meine Schwester?


  • Ja sie kannte die kleine Beauharnias und sie hielt sie für leicht verrückt. Scheinbar war das auch ihrer großen Schwester nicht ganz fremd. Sie wäre nie in diesem Kleid zu einem Essen gekommen.


    Ich hatte das Vergnügen im Lafacette. Ein kurzes aber sehr nettes Gespräch. Wir haben sie zu einem Wochenende eingeladen.


    Im Stillen hoffte sie nun, dass Valerie sich nicht selbst einladen würde.


    Die Getränke kamen und Constance nippte an ihrem Glas Campari.

  • Züchtig wie eine Klosterschülerin saß Valerie in ihrem Sessel. Die Füße brav nebeneinander gesetzt und darauf achtend dass das Kleid nicht rutschte. Vielleicht, so dämmerte es ihr, war es doch ein Fehler sich umzuziehen. Aber die Kleidung die sie in der Kathedrale getragen hatte, roch immer noch nach Weihrauch und Kerzenwachs.


    Davon hatte sie mir schon erzählt. Sie freut sich darauf, denn sie kennt noch nicht so viele Leute in Corinnis. Daher bin ich Ihnen dankbar für diese Einladung, Constance.


    Sie nippte ebenfalls an ihrem Glas und hoffte das die Küche schnell genug reagierte.

  • Langsam verdrängte Constance ihren Ärger über das Kleid und die nackten Füße der Kaiserin und konzentrierte sich auf das Gespräch.


    Nun, Sie scheint mir eine impulsive quirlige junge Frau zu sein. Die noch ihren Weg sucht. Da wäre ein Wochenende bei uns, mit viel reiten, sicher ein Ausgleich.


    <Ausgleich? Für was?>

  • Ein Diener meldete dass die Küche soweit war und aufgetragen werden könnte.


    Valerie bat ihre Gäste zu Tisch und hoffte das jetzt keine weiteren Fettnäpfchen warteten.


    Wie es sich gehörte wartete, sie bis ihre Gäste am Tisch saßen bevor sie selbst Platz nahm. Damit sie nicht ständig gesört werden würden, standen Getränke bereit. Wein, Wasser, Limonade.


    Was darf ich Ihnen einschenken? Der Wein ist ein halbtrockener Medoc und wenn sie mögen, kann ich auch einen anderen oder ein Bier kommen lassen.

  • Das Essen schien wirklich absolut privat zu sein. Keine Diener die im Raum standen, um zu helfen. Nein, die Kaiserin machte anstalten tatsächlich selbst die Gläser zu füllen.


    Für mich bitte auch, Majestät.


    Zum ersten Mal kam ihr dieses Wort über die Lippen ohne faden Beigeschmack, wie zu Anfang des Lunchs. Hier gab sich Valerie von einer Seite, die Constance noch nicht kannte. Sie wurde neugierig.

  • Lächelnd schenkte die Kaiserin ihren Gästen ein. Es war ein wirkich vorzüglicher Medoc, der vom familieneigenen Weingut stammte. Sie selbst entschied sich ebenfalls für Rotwein. Die Speisenfolge war so ausgesucht, dass Rotwein zu allen Gerichten passte.


    Wie hat Ihnen denn die Messe heute morgen gefallen?


    Kam hatte sie sich gesetzt, als die Vorspeise aufgetragen wurde. Eine Bruscetta aus frischen Tomaten und einem gerösteten Bauernbrot mit einem guten Olivenöl beträufelt.

  • Die Bruscetta wurde aufgetragen. Es roch sofort nach Knoblauch und Olivenöl.


    Da gebe ich Ihnen Recht. Der Erzbischof ist eine Kapazität. Warum er noch nicht zum Kardinal gemacht wurde, ist mir ein Rätsel.


    So rätselhaft war es nicht, dass wusste auch die Kaiserin. Della Rovere war zu weit links für den Geschmack der Kurie und mancher Konservativer in ihrem Land.


    Valerie hatte Hunger und griff beherzt zu.

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