Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.
  • Leonor wiederholte die Worte mit. Ihr Gesicht war leicht nach oben gerichtet. Die Sonnenstrahlen, die durch die kleinen Fenster doch den Weg in das Innere gefunden haben, verfangen sich in den Haaren der Prinzessin und lassen sie fast dunkelrot wirken. Sie hat dafür gesorgt, ohne Valerie darüber zu berichten, dass die Reporter schon draußen gewartet haben. Ein Essen war für den Erzbischof in seinem Kabinett serviert. Die Gabe für die Kirche war auch vorbereitet.

  • Im Stillen war sie Dankbar für diesen Moment der Besinnung. Langsam fand sie auch zurück in die Liturgie ohne geistesabwesend zu wirken. Dann trafen sich ihre Augen mit denen von Constance Montmorency. Was sie las deutete sie nicht als sonderlich freundlich. Sie würde sich aber alle Mühe geben, eine gute Gastgeberin zu sein, wenn man sich nachher zum Mittagessen traf. Nur kurz abgelenkt, vertiefte sich die Kaiserin nun wieder in das Geschehen der Messe.

  • Als nächstes stimmte der Erzbischof das Gloria an.


    Ehre sei Gott in der Höhe

    und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade.

    Wir loben dich,

    wir preisen dich,

    wir beten dich an,

    wir rühmen dich und danken dir,

    denn groß ist deine Herrlichkeit:

    Herr und Gott, König des Himmels,

    Gott und Vater, Herrscher über das All,

    Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus.

    Herr und Gott, Lamm Gottes,

    Sohn des Vaters, du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme dich unser.

    Du nimmst hinweg die Sünde der Welt: nimm an unser Gebet.

    Du sitzest zur Rechten des Vaters: erbarme dich unser.

    Denn du allein bist der Heilige,

    du allein der Herr,

    du allein der Höchste: Jesus Christus,

    mit dem Heiligen Geist,

    zur Ehre Gottes des Vaters. Amen.


    Der Kirchenchor übernahm mit dem Organisten nach dem Erzbischof das Zepter.


    Der Gesang erfüllte die Kathedrale mit einer sakralen Aura. Die Präsenz des Herrn war spürbar.


    Dann übernahm der Erzbischof wieder Rolle des Zelebranten. Das Tagesgebet stand an.


    So lasset uns beten: Herr du bist gerecht, und deine Entscheide sind richtig. Handele an deinem Knecht nach deiner Huld.


    Gütiger Gott,

    du hast uns durch deinen Sohn erlöst

    und als deine geliebten Kinder angenommen.

    Sieh voll Güte auf alle, die an Christus glauben,

    und schenke ihnen die wahre Freiheit

    und das ewige Erbe

    Darum bitten wir durch Jesus Christus.


    Der Kirchenchor stimmte das Gloria in excelsis Deo an

  • Einer der Diakone tritt als Lektor an den Ambo um die erste Lesung aus dem alten Testament zu verkünden.


    Lesung


    aus dem Buch Jesája.



    Sagt den Verzagten: Seid stark,


    fürchtet euch nicht!


    Seht, euer Gott!


    Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes!


    Er selbst kommt und wird euch retten.


    Dann werden die Augen der Blinden aufgetan


    und die Ohren der Tauben werden geöffnet.


    Dann springt der Lahme wie ein Hirsch


    und die Zunge des Stummen frohlockt,


    denn in der Wüste sind Wasser hervorgebrochen


    und Flüsse in der Steppe.


    Der glühende Sand wird zum Teich


    und das durstige Land zu sprudelnden Wassern.


    Wort des lebendigen Gottes


    Die Gemeinde antwortet: Dank seit Gott!


    Der Kantor stimmt den Zwischengesang an:


    Der Herr ist es, der Himmel und Erde erschafft,


    das Meer und alles, was in ihm ist.


    Er hält die Treue auf ewig.


    Recht schafft er den Unterdrückten,


    Brot gibt er den Hungernden,


    der Herr befreit die Gefangenen. –


    Der Herr öffnet die Augen der Blinden,


    der Herr richtet auf die Gebeugten,


    der Herr liebt die Gerechten.


    Der Herr beschützt die Fremden. –


    Er hilft auf den Waisen und Witwen,


    doch den Weg der Frevler krümmt er.


    Der Herr ist König auf ewig,


    dein Gott, Zion, durch alle Geschlechter.



    Die Gemeinde stimmt das Halleluja an.

  • Die Messe war feierlich und die Stimme des Erzbischofs ging einem in den Magen. Für Constance war eine Autorität, zu der sie aufblickte. Auch wenn er dem Hause Beauharnais angeblich nahe stand. Dazu war sie viel zu gläubig, um daran etwas falsches zu finden. Was sie mit interesse verfolgte, war die Anteilnahme der Kaiserin am Gottesdienst. Entweder war sie eine wirklich gute Schauspielerin oder eine wirklich gläubige Christin.

  • Als Kaiserin wusste Valerie das die wenigen Kameras die in der Kathedrale zugelassen waren, nicht nur auf den Erzbischof gerichtet waren. Das war der große Unterschied zur kleinen Garnisonskirche in der sie sonst die Messe feierte. Da nahm keiner Notiz von ihr. Da war sie eine Christin unter anderen Christen. Hier auf der großen Bühne, war wieder Schauspielkunst gefragt oder zumindest aboslute Fehlervermeidung angesagt. Valerie entschied sich für das letztere, sie konnte in der heiligen Messe nicht schauspielern! Für sie war Gott kein abstraktes Wesen, für sie war Gott real! Und den wahren Gott belügt man nicht!

  • Valere hörte den Worten, der Stimme. Ihr schien es, als würde sie mit diesen großen schlanken Säulen verschmelzen und nach oben zur Kupel streben. Es war wie eine Säuberung der Seele. Eine Schicht nach der anderen fielen ab und der Kern blieb unangetastet und kam zum Vorschein.

  • Wieder tritt der Diakon als Lektor auf und widmet sich der zweiten Lesung.


    Lesung


    aus dem Jakobusbrief.



    Meine Schwestern und Brüder,


    haltet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus,


    den Herrn der Herrlichkeit,


    frei von jedem Ansehen der Person!


    Wenn in eure Versammlung


    ein Mann mit goldenen Ringen


    und prächtiger Kleidung kommt


    und zugleich kommt ein Armer in schmutziger Kleidung


    und ihr blickt auf den Mann in der prächtigen Kleidung


    und sagt: Setz du dich hier auf den guten Platz!


    und zu dem Armen sagt ihr: Du stell dich


    oder setz dich dort zu meinen Füßen! –


    macht ihr dann nicht untereinander Unterschiede


    und seid Richter mit bösen Gedanken?


    Hört, meine geliebten Brüder und Schwestern!


    Hat nicht Gott die Armen in der Welt


    zu Reichen im Glauben


    und Erben des Reiches erwählt,


    das er denen verheißen hat, die ihn lieben?


    Wort des lebendigen Gottes


    Die Gemeinde antwortet: Dank sei Gott.


    Vor der Verkündigung des Evangeliums durch den Erzbischof, stimmte der Diakon wieder einen Ruf an:


    Halleluja. Halleluja.


    Jesus verkündete das Evangelium vom Reich


    und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden.


    Halleluja.


    Die Gemeinde wiederholt diesen Ruf. Während der Erzbischof am Ambo still um den Segen Gottes für die Verkündigung des Evangeliums betet.

  • Serville war kein sehr gläubiger Mensch. Daher war jede Messe für ihn eine ungeliebte Pfichtveranstaltung. Diesmal war er aber froh mitgekommen zu sein. Er bemerkte sofort, dass mit seiner Kaiserin etwas nicht stimmte. Sie war fahrig und irgendwie abwesend. Zwar hatte sie sich inzwischen etwas gefangen, aber er wollte das im Auge behalten. Es war nicht zum ersten Mal dass die Kaiserin abwesend wirkte.

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