Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.
  • Am nächsten Sonntag war es tatsächlich soweit. Der grossangekündigte Festgottesdienst fand in der Kathedrale Saintes Marie Madeleine a tergo statt. Hauptzelebrant war der Erzbischof von Corinnis, seine Exzellenz, Monsignor Giacomo della Rovere oder einfach Padre Giacomo wie die Gemeindemitglieder nannten. Der heutige Gottesdienst sollte ein besonderer werden, denn schliesslich nahm auch die Kaiserin und Ihre Schwester Prinzesssin Leonor an der Messe teil, Giacomo wollte dies nutzen um in seiner Predigt auf die Zustände im Süden des Reiches hinzuweisen.


    Wàhrend sich der Erzbischof noch in der Sakristei vorbereite, füllte sich die Kathedrale langsam.

  • Kurz vor beginn der Messe, fuhr die Wagenkolone der Kaiserin vor. In der großen Staatskarosse saßen Valerie und Leonor einträchtig nebeneinander. Im Wagen dahinter Jeanne de la Fontaine und Colonel Serville in großer Uniform. Die Kaiserin stieg aus und wartete auf ihre Schwester. Sie hatte sich betont schlicht, aber sehr elegant gekleidet. Schwarzes Kleid das unterhalb des Knies endete. Dazu eine langärmlige schwarze Jacke, schwarze Nylons und schwarze Pumps. Ihr Haar war wieder hoch gesteckt und auf dem Kopf trug sie einen schwarzen Fascinator mit ein wenig schwarzem Tüll als Zierde. Der Schmuck war dezent gewählt. Eine schlichte goldene Kette mit einem ebenso schlichten goldenen Kreuz. In den Ohrläppchen steckten kleine Perlenohrstecker. Auf Ringe oder Armbänder hatte sie vollständig verzichtet. Ihre schwarze Lackhandtasche hinge an ihrem linken Unterarm. Sie wartete bis Leonor zu ihr aufgeschlossen hatte und winkte in der Zwischenzeit dem Volk strahlend lächelnd zu.

    Gemeinsam mit ihrer Schwester erklomm sie die 10 Stufen bis zum Protal der Kathedrale und drehte sich noch einmal um, damit sie den Anwesenden zuwinken konnte. Schulter an Schulter durchschritten sie gemessenen Schrittes den Mittelgang bis zu den Stufen zum Altar. Dort bogen sie nach links ab. Ihrer kleine Schwester ließ sie den Vortritt und nahm dann auf dem äussersten linken Stuhl des Chorgestühls Platz. Das war der angestammte Platz der Könige und Kaiser von Outremer. Genau auf Höhe des Altars. Es zwar nicht das erste Mal das sie auf diesem Chorstuhl Platz nahm, aber seit ihrer Krönung hatte Valerie die Kathedrale so selten wie möglich betreten.

  • Jeanne war zur Messe sehr konservativ gekleidet in einem langärmligen und hochgeschlossenen schwarzen Kleid, das ihr bis an die Waden reichte. Dazu eine schwarze Strumpfhose und schwarze Pumps. In der Messe trug sie grundsätzlich einen Schleier oder ein Kopftuch und auch heute waren ihre Haare und ihre Wangen von einem seidenen schwarzen Kopftuch bedeckt, so dass nur der Haaransatz noch herausschaute. Nicht weit hinter der Kaiserin betrat sie schließlich die Kathedrale und nahm unauffällig einen Platz in ihrer Nähe ein.

  • Neben Jeanne de la Fontaine folgte er, in gebührendem Abstand, der Kaiserin und ihrer Schwester in die Kathedrale. Seinen Federhut würdevoll im linken Arm tragend, machte er neben der schlichten Erscheinung Jeannes, den Eindruck eine Pfaus. Aber so war nun mal die große Gardeuniform gearbeitet. Als die Kaiserin neben ihrer Schwester Platz genommen hatten, erreichten die Beiden ebenfalls ihre Plätze. Nach dem er Jeanne den Vortritt gelassen hatte, nahm auch er Platz. Er nahm sich das bereit liegende Programm der Messe, schaute aber darüber hinweg zur Kaiserin.


    Sie macht einen sehr einsamen Eindruck, unsere geliebte Kaiserin Finden Sie nicht, Jeanne?


    Wenn Claude von der geliebten Kaiserin sprach, was das keineswegs Ironisch gemeint. Denn er liebte sie wirklich.

  • Constance war alles andere als Begeistert gewesen, als ihr Mann sie davon unterrichtete das sie von der Kaiserin, nach der Messe um Essen eingeladen worden war. Sie hatte ihm Vorwürfe gemacht und gedroht ihn nicht zu begleiteten. Sie wollte diese Kaiserin nicht kennenlernen. Nun saß sie aber nebem ihrem Mann, dem Kanzler in der Kathedrale von Corinnis und sah wie bescheiden, aber gleichzeitig, voller Würde, die junge, schöne Kaiserin gemeinsam mit der kleinen Schwester die große Kathedrale von Corinnis betrat und den langen Mittelgang lächelnd und grüßend hinunter zum Altar ging. Als sie ihr flüchtig ins Gesicht sah, meinte sie eine gewisse Traurigkeit im wunderschönen Gesicht der Kaiserin bemerkt zu haben.

  • Irgendwie hatte es Etienne geschafft seine Ehefrau zu überzeugen. Jedenfalls musste sich Etienne mit seinen Massierkünsten beweisen um seine Frau für das Treffen mit der Kaiserin und die Teilnahme an der Messe zu gewinnen. Es war einer jener Streitigkeiten die sonst nicht im Hause Montmorency auftraten. Und schliesslich hatte er Constance auch damit überzeugen können, dass er dafür mit Ihr diese Woche auf Ihren Landsitz fuhr. Etienne erwies in einigen Situationen als Mann mit Fingerspitzengefühl.


    Die Monarchin grüsste die Gläubigen die sich in der Kathedrale befanden um den Gottesdienst zu feiern. Währenddessen begannen die mächtigen Glocken der Kathedrale zu läuten, in wenigen Augenblicken würde der Gottesdienst beginnen.

  • Leonor war stolz auf sich selbst und dann auf ihre Schwester. Stolz auf sich, weil sie ihre Schwester überredet hatte, ein Kleid zur Messe zu tragen. Auf ihre Schwester - weil sie schwarz wie ein Rabe aussah. Leonor mochte die schwarze Farbe nicht, aus diesem Grund hat sie einen Godet-Rock aus dem coffeefarbenen Chiffon gewählt, welcher ihre Hüften und Oberschenkel zur Schau stellte und unten fließend die Beine umspielte. Die Bluse mit den modernen Puffärmeln und Perlenknöpfen war cremefarben und zart. Es war genug konservativ und eher frisch und versteckt verspielt. Ihr Haar fiel lockig auf die Schulter. Sie bildete einen Kontrast zu ihrer Schwester. Gewollt oder ungewollt. Sie war immer drei Schritte hinter ihrer Schwester. Leonor sah Constance und winkte ihr zu. Die Frau des Kanzlers bekam auch ein freudiges Lächeln von der jungen Beauharnais. Leonor flüsterte etwas ins Ohr ihrer Schwester und Valerie widmete einen kurzen Blick der Person, die ihre Schwester begrüßte.


    Leonor nahm vor, keine Kapriolen zu zeigen. Sogar Capet bekam von ihr ein kleines freundliches Lächeln und Kopfnicken.

  • War das aufregend! So viele Leute sah Lettie nie in ihrem kleinen bescheidenen Leben. Sie schob ihre Hand in die Hand ihres Bruders und sah jeden Eintretenden mit großen neugierigen Augen.


    Mon cher frère, wo ist die Kaiserin?

  • Sie wandte sich Claude zu, der sie ansprach, kurz nachdem sie ich hingesetzt hatte. Dann sprach sie im Flüsterton.


    Ich fürchte sie wirkt nicht nur so sondern ist es auch tatsächlich. Leider lässt sich das als Kaiserin kaum vermeiden.

  • Nachdem die Kirchenglocken Ihr Läuten beendet hatten, eröffnete der Organist die Messe mit einem Einzugslied. Es war der Moment für die Gläubigen sich zu erheben, denn nun würde die Messe beginnen. Der Einzug begann mit den Ministranten, dann folgten die Diakone, die Ordensmitglieder und schliesslich die Priester.


    Zu guter Letzt betrat der Erzbischof mit seinem Zeremonienmeister und den Konzelebranten die Kirche. Giacomo della Rovere die Kathedrale. Er hat ein schliche grüne Kasel, darüber trug er das Pallium mit den drei schwarzen Kreuzen. Das Brustkreuz war aus Silber und auch der Bischofsstab war aus einfachen Materialen gefertigt.


    Vor dem Altar zog der Erzbischof seine Mitra ab und verneigte sich vor der Statute des Erlösers mit der Gottesmutter. Dann ging er zum Altar, küsste diesen und verneigte sich noch einmal vor dem Holzkreuz, dass auf dem Altar stand. Dann begann er mit Weihrauch den Altarbereich und auch Gotteshaus sowie die Gemeinde zu segnen.


    Wieder angekommen am Altar eröffnete er die Messe mit dem Kreuzzzeichen.




    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

  • Er senkte den Blick und flüsterte zurück.


    Ich mache mir Sorgen. Sie ist noch so jung. Hoffentlich zerbricht sie nicht. So kühl wie sie sich gibt, ist sie nicht. Sie leidet und braucht jemanden, Jeanne. 


    Als die Glocke läutete erhob er sich und schaute zu der in tiefem schwarz gekleideten blassen Kaiserin hinüber. Er machte sich wirklich Sorgen.


  • Die Kaiserin erhob sich und schaute dem Einzug des Erzbischofs entgegen. Der Padre war immer noch eine imposante Erscheinung.


    Sie machte ihr Kreuz und senkte den Blick. Etwas war heute anders. Normalerweise freute sie sich auf die heilige Messe, aber hier fühlte es sich kalt an. Als ob eine eiskalte Hand nach ihrem Herz griff. Sie griff nach der Hand ihrer Schwester und drückte sie fest. Leonor war ihr Halt.

  • Es war Leonors Hand, die sanft auf die der Kaiserin legte. Leonor war die Einzige der Anwesenden, die es wagen konnte und die das Recht noch dazu hatte.


    Mein Padre ist der Beste hörte Valerie das Flüstern ihrer Schwester. Kein mitleidiges, sogenvolles Wort. Nur etwas zum Schmunzeln bringen. Ihre Hand weilte noch ein wenig auf der Hand der Valerie, dann ließ der Druck nach.

  • Von ihrem Platz aus konnte sie die Kaiserin gut sehen. Wie schön sie war. Trotzdem war sie nicht so wirklich begeistert von der Aussicht mit ihr nach der Messe zu Mittag essen zu müssen. Sie war und blieb eine Beauharnais. Auch wenn sie gerade theatralisch nach der Hand der Kleinen Beauharnais griff. Schauspieler wie ihr Vater.

  • Etienne legte seine Hand auf die von Constance um ihr zu zeigen dass sie alleine da war. Er wusste dass Sie wahrscheinlich nie eine Anhängerin der Kaiserin sein würde, aber vielleicht konnte man die Wogen ein wenig glätten.


    Amen


    Erwiderte Etienne und machte das Kreuzzeichen nach.

  • Der Erzbischof sprach dann.


    Der Herr sei mit euch!


    Die Gemeinde antwortete: Und mit deinem Geiste!


    Wir bekennen unsere Schuld vor Gott


    Die Gemeinde antwortete: Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe – ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken (alle schlagen an die Brust) durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld. Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei Gott, unserem Herrn.


    Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben.



    Dann folgte das Kyrie Eleison



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