Am Nachmittag des 23. August 2021 erwartete Erzbischof della Rovere, die kaiserliche Prinzessin Leonor Beauharnais. Der Erzbischof war der Beichtvater der Prinzessin und die Gespräche mit ihm brachten ihrer kaiserlichen Hoheit oft neuen Mut. Aber Erzbischof della Rovere war auch engagierter Hirte der sich auch für sehr soziale Zwecke in den Peripherien engagierte.
Die Beichte einer Prinzessin
Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist mit einem Zeitsprung von sechs Monaten verbunden. Als Faustregel soll hier gelten, dass alle Postings vor dem 01.02.2023 vor dem Zeitsprung anzusiedeln sind, alle Postings seit dem 01.02.2023 nach dem Zeitsprung zu verorten sind. Was in der Zwischenzeit geschehen ist werden wir für die einzelnen Plots separat festlegen und an geeigneter Stelle veröffentlichen. Dies wird zumeist durch ein Posting in den offenen Threads geschehen. Diese Aktion basiert auch auf dem Gedanken, dass der Spielbetrieb gestrafft werden soll um sich auf eine kleine Anzahl von offenen Handlungssträngen fokussieren zu können. Näheres ist noch festzulegen, Fragen können jederzeit an die Kaiserin oder den Seneschall gestellt werden.
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Leonor mochte ihren Beichtvater, sie mochte nur nicht ihm ihre Sünden beichten. Außerdem war das nicht cool, dies überhaupt zu mögen. Es gab Zeiten, da wußte auch der Beichtvater keinen Rat, die junge Prinzessin zu bändigen. Nach und nach verstand Leonor, dass sie mit ihrem Trotz wenig erreichen kann. Bis gar nichts. Die Erkennung veränderte sie und ihr Verhältnis zum Padre. Sie nannte ihn oft so. Das schaffte mit der Zeit ein tiefes Vertrauen zwischen den beiden. Er wußte von ihren heimlichen Wutausbrüchen, von ihren Tränen und von ihrer Sehnsucht. Seit mehr als drei Monaten haben beide einander nicht gesehen. Leonor hatte alle Hände voll zu tun und hatte zu wenig Begleitpersonal, um die Zeit für private Briefe zu finden.
So stand sie vor Altar der heiligen Maria mit dem jungen Christus in den Händen. Ein leichtes Kleidchen, welches die Knie sittlich verdeckte, kastanienfarbig, mit einem runden Kragen. Der fließende Stoff umspielte die schlanke Figur.
Leonor war in die Betrachtung der Statue vertieft. Sie hat nicht gebetet. Sie blickte auf die ruhigen Gesichtszüge, auf den Mund mit einem leichten vergnüglichen Lächeln auf den Lippen.
Unwillkürlich versuchte Leonor diese Mimik und diesen Blick nachzuahmen.
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Erzbischof della Rovere hatte schon einiges erlebt. Prinzessin Leonor war eine selbstbewusste Frau, die aber in der Anfangszeit schwierig zu betreuen war. Padre Giacomo wie ihn die meisten nannten, war in seinem Erzbistum sehr beliebt und auch das Herz und das Gewissen der Prinzessin konnte er erwärmen.
Als er am Nachmittag die Kathedrale betrat, näherte er sich dem Hochaltar und kniete dort nieder um vor der Statue der Gottesmutter die den Erlöser in ihren Händen hielt zu beten. Als er sich ein paar Minuten umdrehte sah er eine Frau die ihm bekannt vorkam, war es die Prinzession.
Della Rovere ging auf sie zu und setzte sich in die Bank.
Tatsächlich! Ihr seid es mein Kind. Ich habe euch schon lange nicht gesehen.
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Leonor hob ihren Kopf. Natürlich war sie hier, um den Erzbischof zu treffen. Es war keine zufällige Begegnung. Sie hob ihren Kopf und bekreuzigte sich, um dann ein paar Schritte zum Sprechenden zu machen. Sie kniete sich vor ihm und senkte den Kopf mit einem freudigen Lächeln, damit er seine Hand auf ihren Kopf legen konnte.
Bei all ihrer Freundlichkeit gab nur den Erzbischof, der ihr Haar berühren durfte. Die Zofen und Friseure ausgenommen, weil das ist eine ganz andere Art der Berührungen.
Padre, ich freue mich, hier zu sein und Dich in guter Gesundheit zu sehen. Vor meiner Reise wurde mir berichtet, dass du dich nicht so gut gefühlt hast. Ich habe mir sorgen gemacht und um dein Wohl gebetet.
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Giacomo legte seine Hand auf den Kopf der Prinzessin und segnete sie.
Nun ja das Amt des Erzbischofs ist auch nicht gerade ein Amt dass stressfrei ist. Aber nach nachdem Aufenthalt am Meer geht es mir schon besser.
Er legte seine Hand auf Ihre Schulter.
Und wie geht es dir?
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Leonor schmiegte ihre Wange an seine Hand und hob ihre Augen zum Mann.
Meine Seele ist aufgewühlt und ich wage es nicht, das Benehmen meiner Schwester zu deuten. Der kleine törichte Ausflug zum Jagdschloß führte zu einer Aussprache zwischen uns. Sie hat mir geschrieben, dass sie mich lieb hat. Sie räumt mir meine Freiheit ein, Sie.. sie sagte so viel, was sie mir nie gesagt hatte. Padre, ist das eine Finte oder darf ich ihr meinen Glauben und Vertrauen schenken? Manchmal spüre ich, dass ich keine Luft bekomme und höre auf zu atmen. Dann schlägt mein Herz wie wild. Ich habe mich nach der Nähe gesehnt. Jetzt beängstigt mich diese Änderung.
Leonor seufzte und schloß ihre Augen kurz.
Das ist, was mich beschäftigt. Alles andere verkroch sich in den Hintergrund. Ich habe beschlossen, Valarie zu glauben. Doch in meinem tiefen Herzen füttert mich der Satan mit dem Zweifel.
Sie dachte kurz nach.
Sonst versuche ich mein Bestes und helfe meinen Brüdern und Schwestern in Christus. Doch Padre, der Süden braucht eine schützende und gutherzige Hand der Kirche. Ich weiß, es ist Deine Domäne.
Leonor verstummte und seufzte. In dieser Zeit gab es wenige Besucher und dieser Altar war ein Alter im rechten Flügel.
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Giacomo setzte sich auf die Bank neben Leonor
Jede Veränderung wühlt uns Menschen auf. Auch unser Erlöser hatte Angst als er Garten Gethsemane zu Gotte betete du bist also nicht allein mein Kind. Aber ich verstehe dich. Die Sache zwischen dir und deiner Schwester der Kaiserin, war immer ein wenig kompliziert. Vertraue auf Gott und schenke ihr das Vertrauen. Es wird vielleicht eine Zeit dauern bis deine Selbstzweifel überwunden sind, aber du bist nicht alleine.
Dabei zeigte er auf die Statue der Muttergottes, die Christus in den Händen hielt.
Das finde ich ausgezeichnet! Was hast du im Süden gesehen und wie kann ich dir dabei helfen?
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Leonor blickte skeptisch auf ihren Paten.
Du weißt, ich werde offen sprechen. Vielleicht wird es dir nicht gefallen. Wieviel Anträge hat Dein Amt aus dem Süden bekomen? Welche Gelder floßen in die gemeinnützigen Organisationen? Zu wenig. Meinst Du nicht, es ist verdächtig?
Ich will nicht behaupten, da mir die Beweise fehlen, doch einige sagen, dass die Kirche für manche Lösung extra Gaben fordert. Der Süden wappnet sich gegen die herschende Monarchie und die Kirche dort hilft ihnen. Es ist nur meine Vermutung, Padre. Sende Deine Männer für eine Untersuchung. Ich werde meinen Bericht zu diesem Thema für ein paar Monate zurückhalten.
Die Adligen sind sehr konservativ und halten das Volk in seiner Entwicklung zurück. Die Industrie entwickelt sich schleppend. Ich will nicht in die Politik, doch werde hineingeworfen. Die Krankenhäuser haben Personalmangel. Ich konnte einiges regeln, mit meinem Nahmen, doch die hiesigen Würdenträger waren mir keine Hilfe. Dein Name war ihnen nicht respektvoll genug.
Ich mischte mich nicht ein. Meine Aufgabe war die Wohltätigkeit. Mein großer Verdienst ist die Absprache mit dem Dekan der Universität über Absolventen der medizinischen Fakultät.
So kurz ist es. Capet hebt den Kopf. Ich würde mit Vergnügen diesen Kopf köpfen.
Sie schwieg wieder.
Ich fühle mich irgendwie unrein, Padre. Wie kann meine Schwester nur das aushalten. Sie tut mir leid. Zum ersten Mal will ich sie wirklich umarmen. Ich habe Angst, dass ich ihr keine große Hilfe sein kann.
Leonor dachte so, wie sie mit Padre sprach. Früher sprach sie kein Wort mit ihm. Nur irgendwelchen Blödsinn. Damals sagte der Erzbischof, sie soll sich vorstellen, er sei eine Statue, eine Wand, eine Säule.
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Ich verstehe was du hinaus willst..... nun tatsächlich sind mir diese wenigen Anträge verdächtig vorgekommen.
Ich hatte sowieso vor auf eine unangemeldete Pastoralvisite in den Süden zu reisen um die Menschen zu besuchen, vielleicht kann ich damit etwas erreichen kann.
Leider heisse ich nicht Kardinal Oddone Trivulzio wie unser Primas, sondern della Rovere und bin nur einfacher Erzbischof. Dazu kleide ich für nicht liturgische Anlässe wie ein ganz einfacher Priester, wahrscheinlich deswegen. Aber du kannst stolz auf dich sein!
Der Erzbischof umarmte die Prinzessin.
Vergess nicht die Seligpreisungen, Leonor, "Selig sind die Friedfertigen denn Sie werden Kinder Gottes genannt werden"
Antwortete della Rovere auf Leonors Absicht über Capet.
Der Herr ist immer bei dir, Mein Kind und steht dir bei. Erinnerst du dich noch an die Geschichte des verlorenen Sohns, als er sich schämte zu seinem Vater zurückzukehren. Er schämt sich und doch umarmte sein den Vater den jungen Mann und vergab ihm. Du bist eine starke Frau Leonor.
Der Erzbischof griff in seine Tasche und holte einen Rosenkranz hervor.
Diesen Rosenkranz habe ich anlässlich meiner Priesterweihe erhalten. Er soll dir in schweren Situationen Kraft geben.
Er übergab ihr den Rosenkranz.
Was hältst du davon deine Schwester und du, am Sonntag zum Gottesdienst in die Kathedrale kommt? Dann könnte ich das Thema der südlichen Provinzen in meiner Predigt erwähnen und den Kanzler darauf ansprechen
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Leonor nahm den Rosenkranz und küsste die Hand ihres Beichtvaters.
Euer Wohl ist für unser Kaiserreich und für mich sehr wichtig. Diesen Rosenkranz werde ich in Ehren halten. Und sollte ich heiraten, begleitet dieser Rosenkranz mich auch zum Altar. Ich denke, sogar meine Gedanken an Capet werden weicher. Er wird eh erst bei Valerie antanzen.
Leonor schubste kurz den Erzbischof und zwinkerte ihm zu
was meinst du, wer wird zuerst heiraten? Valerie oder ich? Ich wünsche mir einen Mann, der mich liebt, unterstützt und nicht auf meinen Titel den Wert legt. Eigentlich ist das Dein Prtrait, Padre.
Sie blickte nach rechts und nach links und küsste den Erzbischof auf die Wange
Den Süden zu bändigen überlasse ich Dir. Doch wird meine Schwester davon erfahren, bevor sich die Situation ändert, werden ganz andere Saiten gezogen.
Leonor machte eine lange Pause und blickte zu Ihrem Beichtvater.
Es gibt noch etwas, was ich aussprechen will. Valeries Krönung. Was denkt die Kirche dazu?
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Ich bete für das Wohk der Bewohner dieses Landes auch für dein deins und dass deine Schwester.
Giacomo überlegte kurz.
Das weiss nur Gott unser Herr, mein liebes Kind. Aber ich denke schon, dass du so einen Mann finden wirst. Bevor ich Priester geworden bin, hatte ich auch einen Schwarm, aber da habe ich eine Liebe entdeckt die grösser ist.
Dabei zeigte er auf die Statue der Gottesmutter und den Herrn.
Nun.... die Krönung ist ein Sakralakt und er gehört nun mal dazu. Denn die Kirche ist ein wichtiger Bestandteil des Kaiserreichs. Aber ich habe bisher noch keine Mitteilung von deiner Schwester oder vom Kanzler erhalten.
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Es ist Gottes Segen, dass ich dein Patenkind bin, Padre. Ich weiß auch nicht, welches Schicksal der liebe Gott für mich vorbereitet hat. Ich habe schon überlegt... Wenn Valerie mich zu irgendetwas zwingen wird, werde ich besser dem Gott mein Gelübte ablegen, als mich dem Willen meiner Schwester unterwerfe. Doch das ist kindisch gewesen, dieser Gedanke. Ich spüre diese Unreife in mir und weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist. Der Hof und meine Schwester sprechen über die Krönung nicht, doch die Vorbereitungen nehmen ihre Züge.
Leonor umarmte mit ihren Händen seinen Oberarm.
Ich will meinen Padre in diesem Moment ganz nah sehen. Es ist auch die Möglichkeit allen zu zeigen, dass die Kirche und das Kaiserliche Haus eine Einheit bilden. Zwei Säulen, die unser Reich unerschüttert machen.
Sie wartete sehnsüchtig auf seine Worte.
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Giacomo musste ein wenig lachen. Die Unreife kannte er gut, schliesslich war er in seinen jungen Jahren auch nicht gerade eine Unschuldslamm.
Gott, der Herr der Barmherzigkeit hat zu uns Heiligen Geist geschickt zur Vergebung der Sünden. Möge Gott dir seine Vergebung und Frieden schenken. Ich spreche dich von deinen Sünden frei. Und erinnere dich daran, dass Wahrheit wichtig ist, aber ohne Liebe ist sie untererträglich.
Er segnete Leonor.
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habe ich dein Wort zur Krönung, Padre? Dass Du die Zeremonie übernimmst? Deine Zusage wird meine Schwester unterstützen.
Das kam ein wenig zögerlich mit einem schüchternen Blick der haselnusbraunen Augen.
Ich habe eine Gesellschaft gegründet. Sie heißt "Zukunft" 56.000 Livre sind schon auf dem Konto. Die Gesellschaft wird den Bedürftigen helfen. Besonders den Kindern.
Und Padre, kläre den Süden auf. sonst wird es mit Schutt und Asche regnen.Valerie wird keine Gnade zeigen.
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Sofern deine Schwester das wünscht ja. Wenn du möchtest schicke ich ihr noch eine Einladung für den nächsten Sonntag, dann könnt ihr beide am Gottesdienst teilnehmen.
Er blickte sie weiterhin lächelnd an.
Das finde ich sehr gut Leonor. Und was den Süden betrifft, ich glaube die Predigt am nächsten Sonntag werde ich zum Anlass nehmen, das ganze anzusprechen. Ich werde aber auch einen meiner fähigsten Männern dorthin schicken.
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Du Ich danke Dir, Padre. Ich werde Valerie berichten, dass Du das Regeln mit dem Süden übernimmst. Ich.. ich habe noch eine Frage. Besser gesgt, ein Rat. Soll ich mich anstrengen und Kronprinzessin werden? Ich will Capets das Reich nicht überlassen. Nicht einmal in ihren feuchten Träumen. Es gruselt mich vom Bild, was sie mit unserer schönen Heimat machen können.
Doch ich fürchte einerseits die Verantwortung und zweitens, dass ich dazu fähig bin. Wie ist Deine Meinung dazu?
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Giacomo blickte lächelnd zur Statue des Herrn. Er legte seine Hand auf die Leonor.
Ich erinnere mich an Stunden da hättest du das abgelehnt. Das du diese Frage nun stellst, ist das Zeichen, dass du einen Entwicklungsprozess durchgemacht hast. Wenn du es möchtest und es dein Herz als richtig empfindet, Leonor, wirst du es auch schaffen. Gott ist an deiner Seite, auch in den Momenten in denen du Fehler machst. Verantwortungsvoll umgehen kannst du, dass hat deine Reise in den Süden bewiesen.
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Ich würde gern danke sagen, aber ... irgendwie will ich es nicht.
Es war wieder dieses trotzige Mädchen.
Ich lasse es für einen besonderen Moment, Padre. Die moderne Monarchie vereint schon in diesen zwei Worten den Fortschritt und den Konservatismus. Ich würde gern dies als meine Aufgabe nennen, doch mir fehlt noch etwas. Ich spüre, dass ich noch Zeit brauche. Die Frage ist, ob ich diese Zeit habe. Ob meine Schwester mir diese Zeit gibt.
Ich werde Dich noch oft gebrauchen, Padre. Sei gewappnet.
Leonor lachte leise, fast kicherte.
Ich wollte dich so lange von deiner Arbeit nicht abhalten. Spätestens Sonntag sehen wir uns. Und ich verspreche Dir, Valerie wird ein Kleid tragen.
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Wir sehen uns Sonntag Leonor. Ich freue mich.
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